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12:42 Uhr, 22.10.2009

Öffentliches Defizit und Schuldenstand in der EU steigen

Luxemburg (BoerseGo.de) - Das öffentliche Defizit und der öffentliche Schuldenstand sind im Jahr 2008 sowohl in der Eurozone als auch in der gesamten EU deutlich gestiegen. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei das öffentliche Defizit für die Eurozone von 0,6 Prozent im Jahr 2007 auf 2,0 Prozent im Jahr 2008 gestiegen, teilte die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mit. In der EU stieg es von 0,8 Prozent auf 2,3 Prozent. Gemessen am BIP ist der öffentliche Schuldenstand in der Eurozone von 66,0 Prozent (Ende 2007) auf 69,3 Prozent (Ende 2008) gestiegen und in der EU von 58,7 Prozent auf 61,5 Prozent.

Die höchsten öffentlichen Defizite wurden in Griechenland (-7,7%), Irland (-7,2%), Rumänien (-5,5%), dem Vereinigten Königreich (-5,0%), Malta (-4,7%), Spanien (-4,1%), Lettland (-4,1%), Ungarn (-3,8%), Polen (-3,6%), Frankreich (-3,4%) und Litauen (-3,2%) verzeichnet. Acht Mitgliedstaaten registrierten einen öffentlichen Überschuss im Jahr 2008: Finnland (+4,5%), Dänemark (+3,4%), Luxemburg (+2,5%), Schweden (+2,5%), Bulgarien (+1,8%), Zypern (+0,9%), die Niederlande (+0,7%) und Deutschland (0,0%). Insgesamt verzeichneten vier Mitgliedstaaten eine Verbesserung des Finanzierungssaldos im Verhältnis zum BIP im Jahr 2008 gegenüber 2007 und 23 Mitgliedstaaten eine Verschlechterung.

Am Ende des Jahres 2008 wurden die niedrigsten Verschuldungsquoten in Estland (4,6%), Luxemburg (13,5%), Rumänien (13,6%), Bulgarien (14,1%) und Litauen (15,6%) verzeichnet. Neun Mitgliedstaaten wiesen im Jahr 2008 eine Verschuldungsquote von mehr als 60 Prozent des BIP auf: Italien (105,8%), Griechenland (99,2%), Belgien (89,8%), Ungarn (72,9%), Frankreich (67,4%), Portugal (66,3%), Deutschland (65,9%), Malta (63,8%) und Österreich (62,6%).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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