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18:22 Uhr, 22.09.2009

NYT: FDIC will Bailout bei Banken beantragen

New York (BorseGo.de) - Bailout reversed: In den USA will die Einlagensicherungsbehörde FDIC Berichten der „New York Times“ zufolge Banken um einen Rettungskredit bitten. Der offizielle Weg – der FDIC stünde generell ein Sofortkredit von 100 Mrd. Dollar durch das US-Finanzministerium zu – möchte man nicht gehen, heißt es in dem Bericht, da er „zu viel Populismus“ in der Bevölkerung wecken würde. Die NYT bezieht sich bei ihren Informationen auf „führende Politiker“.

Die FDIC ist die Einlagensicherungsbehörde in den USA. Sie ist ein staatliches Organ und wäre das erste staatliche Organ, dass private Banken um eine Rettung beten würde. Die FDIC könnte einen speziellen Kredit von 5 bis 10 Mrd. Dollar durch verschiedene Banken erhalten, um kurzfristige Liquiditätsprobleme zu überbrücken. Analysten befürchten jedoch, dass dies zu Schwierigkeiten bei einigen Banken führen könnte, die ihrerseits Liquiditätsprobleme bekommen könnten. Auf der anderen Seite würde eine Retungsaktion durch die Regierung wieder eine neue Debatte um den Missbrauch von Steuergeldern wecken, was wiederum „in einer Welle neuer Forderungen, wie der Begrenzung von Managergehältern“ enden würde, schreibt die NYT.

Seit Januar hat die FDIC 94 insolvente Banken gestützt, was zu einem schnellen Absinken der eigenen Reserven führte. Nun hat die FDIC nur noch liquide Mittel in Höhe von 10 Mrd. Dollar. Das ist nur ein Drittel dessen, was noch zu Jahresbeginn verfügbar war. Weitere 32 Mrd. Dollar sind in Rücklagen gebildet worden für mögliche weitere Pleiten, die von der Politik in den nächsten Monaten erwartet werden. Die FDIC soll Bankeinlagen in Höhe von 4800 Mrd. Dollar sichern. Eine einzige Großbank, die in die Insolvenz ginge, würde die Einlagensicherung ruinieren. Die FDIC werde in der nächsten Woche einen Vorschlag veröffentlichen, wie dem Finanzierungsproblem begegnet werden soll.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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