Kommentar
08:00 Uhr, 06.11.2025

NVIDIA-Chef Jensen Huang warnt: "China wird das KI-Rennen gewinnen“

Nvidia-Chef Jensen Huang hat in ungewöhnlich deutlichen Worten vor einem Rückstand der Vereinigten Staaten im globalen Wettlauf um Künstliche Intelligenz gewarnt.

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"China wird das KI-Rennen gewinnen“, sagte Huang am Rande des Future of AI Summit der Financial Times in London. Auf der Plattform X legte der Manager nach: China sei "nur Nanosekunden hinter Amerika“, entscheidend sei nun, dass die USA "durch Tempo und kluge Entwicklungspolitik“ ihre technologische Führung verteidigten.

Zwischen Rivalität und Abhängigkeit

Huang betonte, die Vereinigten Staaten könnten den technologischen Vorsprung nur sichern, wenn sie die weltweite Entwicklergemeinde, insbesondere in China, für ihre Plattformen gewännen. Zugleich kritisierte er, dass die chinesische Regierung den US-Konzern zunehmend aus dem Markt dränge. "Eine Politik, die Amerika von der Hälfte der weltweiten KI-Entwickler abschneidet, ist langfristig schädlich, sie schwächt uns mehr, als sie China trifft“, sagte Huang auf der Nvidia-Entwicklerkonferenz in Washington im Oktober.

Der Zugang zu Hochleistungschips gilt mittlerweile als strategische Frontlinie im Technologie-Konflikt zwischen Washington und Peking. Im Zentrum steht dabei Nvidia, das wertvollste Unternehmen der Welt, dessen Grafikprozessoren als Schlüsselkomponenten für den Aufbau großer KI-Modelle gelten.

US-Präsident Donald Trump verschärfte zuletzt die Rhetorik. In einem Interview am Sonntag forderte er, Nvidias modernste Blackwell-Chips sollten ausschließlich amerikanischen Kunden vorbehalten bleiben. Zwar könne China weiterhin eingeschränkt mit Nvidia kooperieren, doch "nicht in Bezug auf die fortschrittlichsten Halbleiter“.

Nvidia hat bislang keine Exportlizenzen für die Lieferung seiner neuesten Chips nach China beantragt. Huang verwies auf Pekings restriktive Haltung gegenüber dem Unternehmen, eine Haltung, die er als "selbstschädigend für beide Seiten“ bezeichnete.

Nvidias Lage verdeutlicht das Dilemma der US-Technologiebranche: Einerseits soll sie als Speerspitze amerikanischer Innovationskraft dienen, andererseits droht ihr der Ausschluss vom größten Entwickler- und Absatzmarkt der Welt.

Fazit: Huang spricht das aus, was viele in der Branche nur andeuten: Ohne den chinesischen Markt wird es kaum gelingen, die weltweite Führungsrolle bei Künstlicher Intelligenz zu behaupten. Doch die geopolitischen Spannungen lassen wenig Raum für ökonomische Pragmatik. Der Kampf der politischen Systeme ist in vollem Gange und macht auch beim Thema KI nicht halt. Nach den besten Chips zählt jetzt auch die beste Energieversorgung. Hier kann China punkten. Wie kürzlich berichtet, konnte China in den ersten sechs Monaten 2025 mehr Solarkraftwerke in Betrieb nehmen, als Deutschland in den vergangenen 25 Jahren.

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2 Kommentare

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  • masi123
    masi123

    Die Schattenseiten des De-Coupling´s. Wenn man den eigenen Markt abschottet (Zölle) muss man sich nicht wundern, dass man selbst auch Absatzmärkte verliert. Bekannt ist auch, dass China mehr als drei mal so viele Einwohner hat wie die USA.

    10:28 Uhr, 06.11.
  • TaxManBavaria
    TaxManBavaria

    Sie haben faktisch bereits gewonnen, denn sie haben das Quasi-Monopol auf Seltene Erden, die passende Energieinfrastruktur, einen anderen (offenkundig richtigen) effizienteren Ansatz bei der Verwendung ihrer LLMs, den viel größeren Markt (KI muss letztlich "konsumiert" werden) und eine organisch wachsende Gesamtwirtschaft außerhalb der KI-Bubble (wenn auch mit gewissen Unsicherheiten was die Richtigkeit statistischer Werte angeht).

    08:09 Uhr, 06.11.