"Nur die Volatilität an den Märkten ist sicher!"
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Interview mit Frank Benz, Vermögensverwalter und Vorstand der Benz AG
Seit Jahresbeginn haben die Aktienmärkte weltweit kräftig zugelegt. Lohnt es sich aus Ihrer Sicht jetzt noch, in den Markt einzusteigen?
Abgesehen von temporären Rückschlägen sehen wir auch weiterhin gute Chancen an den Kapitalmärkten. Das Markt-KGV des MSCI Europe liegt aktuell bei 10,6, was im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt noch Potential für Kurssteigerungen bietet. Zudem deutet die aktuell laufende Berichts- & Dividendensaison darauf hin, dass die meisten Unternehmen das Geschäftsjahr 2011 mit excellenten Ergebnissen abgeschlossen haben. Das sorgt dann in der Folge für hohe Dividendenausschüttungen. So liegt die durchschnittliche Dividendenrendite aktuell bei über 3,5%, was im Vergleich zu Bundesanleihen mehr als das doppelte ist. Befeuert wird die Entwicklung noch durch die hohe Liquidität, die Ende Februar durch die EZB zur Verfügung gestellt wurde. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass der Anleger selektiv vorgeht, bzw. sich ein klares Konzept zurecht legt, sei es mittels charttechnischer oder auch fundamentaler Kriterien. Wir verfolgen den konsequenten Ansatz nach fundamentalen Kriterien (u.a. hohe Dividendenrenditen in Verbindung mit niedrigem KGV (kleiner als 10). Als weiteres Kriterium muss noch die Charttechnik positive Signale für eine Kaufentscheidung liefern.
Welche Anlageregionen bevorzugen Sie derzeit?
Aufgrund unseres substanzorientierten Investmentansatzes ergibt sich für uns regelmäßig eine breite Streuung unabhängig von einzelnen Regionen. Aktuell sehen wir, aufgrund der vorläufigen Rettung Griechenlands, weiteres Potential in den Kernländern Europas und vor allem in den osteuropäischen Regionen wie Polen, Tschechien, etc. Außerhalb Europas bleiben nach wie vor Südostasien sowie Nordamerika interessant, da sich hier die Wirtschaften nachhaltig zu stabilisieren beginnen.
Gibt es bestimmte Branchen, die Sie 2012 besonders im Aufwind sehen?
Für Europa und USA sehen wir für 2012 insbesondere die Pharma-, Telekommunikations- sowie Energiebranchen im Aufwind. Auch wenn die weltweite Konjunktur kurzfristig schwächelt, werden sich diese defensiven Branchen stabil entwickeln. Für die Schwellenländer sehen wir, insbesondere im Bereich der Infrastrukturinvestitionen, der Rohstoffnachfrage sowie bei Konsumwerten weiteres Potential. In beiden Fällen bieten sich ETFs oder ein konsequentes Stockpicking an.
Welche Gewichtung innerhalb des Aktienanteils empfehlen Sie derzeit?
Grundsätzlich kann der Anleger eine Quote zwischen 50% und 70% berücksichtigen. Wichtig ist hierbei, dass er sich eine klare Verkaufsstrategie zurechtlegt. Das kann entweder mittels regelmäßiger Wertpapier- und Depotüberprüfung und damit einhergehend mit Kurssicherungen erfolgen. Oder indem er sich bereits beim Kauf die jeweiligen Kursziele definiert, bei denen verkauft werden soll. Letztgenannte Vorgehensweise birgt allerdings das Risiko, bei unerwarteten Markturbulenzen Kursverluste einzufahren.
Das Interview ist im PortfolioJournal erschienen, welches Sie hier kostenlos abonnieren können: www.portfoliojournal.de
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