Nothilfe für Griechenland: Berlin sagt Nein!
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Hamburg (BoerseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge erhöht sich der Druck auf die Bundesregierung, sich an einer möglichen Rettungsaktion für das hoch verschuldete Griechenland zu beteiligen. In der EU und zwischen den entscheidenden Hauptstädten gebe es Gespräche über eine Nothilfe, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf mehrere beteiligte Personen. Allerdings widersetze sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Rettungsplänen für das hoch verschuldete Land, weil sie den griechischen Sparversprechen misstraue. Die Bundesregierung hatte bereits finanzielle Unterstützung für Griechenland ausgeschlossen.
Griechenland stehe in der Pflicht, aus eigener Kraft seiner Verantwortung für die Stabilität der Eurozone gerecht zu werden, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums. Daher gebe es keine Überlegungen der Bundesregierung, Griechenland bei der Überwindung seiner schwierigen Haushaltslage finanziell zu unterstützen. Dies gelte sowohl für angebliche Hilfen der Eurozone als insbesondere auch für bilaterale Hilfen.
Deutschland verlasse sich darauf, dass der griechische Premier Giorgos Papandreou seine Sparankündigungen umsetze, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm der FTD. Deshalb müsse über andere Maßnahmen nicht diskutiert werden. Unterdessen wiederholte Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou beim Weltwirtschaftsforum in Davos, seine Regierung werde die "hausgemachten Probleme" ohne Hilfen lösen.
Die Zweifel der Investoren wachsen aber offenbar. Am Donnerstag erreichte der Risikoaufschlag auf griechische Staatsanleihen im Verhältnis zu Bundesanleihen den Rekordwert von 405 Basispunkten. Schlittert die Athener Regierung in die Zahlungsunfähigkeit, seien die Euro-Staaten de facto zur Nothilfe gezwungen, so die FTD weiter. Andernfalls drohten Krisen in anderen angeschlagenen Ländern wie Portugal und Spanien, die gesamte Währungsunion geriete in Gefahr.
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