In den ersten Monaten des Jahres zählten Windenergieaktien zu den Überfliegern an der Börse. Zahlreiche Neuaufträge befeuerten die Fantasie, Anleger setzten auf einen nachhaltigen Turnaround. Doch die Euphorie scheint verfrüht gewesen zu sein: Zwar sind die Bücher gut gefüllt, aber der Preiskampf setzt den Unternehmen zu. Gerade der Neubau an Land verspürt Gegenwind.
Auf den ersten Blick könnte es für die Windturbinenhersteller kaum besser laufen. So sicherte sich Nordex Anfang August einen Großauftrag aus den USA, wenige Tage später folgte eine Bestellung aus Spanien. An der Börse gab es zuvor bereits reichlich Vorschusslorbeeren: Anfang April bezahlten Anleger für die Nordex-Aktie doppelt so viel wie zum Jahreswechsel. Seitdem sackte der Kurs aber um bis zu 40 Prozent ab. Die Gründe für die jüngste Talfahrt sind vielfältig. Gerade in Deutschland leidet der Ausbau unter den zahlreichen Klagen, die Windkraftgegner eingereicht haben. Nach dem kräftigen Ausbau der Windenergie steht immer weniger Landfläche zur Verfügung. Die Folge: Im ersten Halbjahr wurden in Deutschland nur 86 neue Windräder gebaut. Dies ist zugleich der niedrigste Neubau seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000. Zwischen 2014 und 2017 lag der Zubau bei durchschnittlich 4600 Megawatt im Jahr, in 2019 werden es höchstens 1500 Megawatt. Zudem erhalten bei Ausschreibungen für Subventionen häufig lediglich die günstigsten Anbieter den Zuschlag. Somit verstärkt sich der Preiskampf in der Branche und die Margen geraten unter Druck.
Folglich fokussiert sich Nordex verstärkt auf die Märkte im Ausland. Im ersten Halbjahr installierte Nordex 242 Windenergieanlagen in 13 Ländern. Davon entfielen 34,5 Prozent auf Europa und 65,5 Prozent auf die anderen Märkte. Aufgrund des sich abzeichnenden deutlichen Anstiegs der weltweiten Installationen erhöhte Nordex seine Produktion von Turbinenmontagen um 52 Prozent und Rotorblättern um 48 Prozent. Nach sechs Monaten verfügt der Konzern über einen Auftragsbestand von 5,3 Mrd. Euro, verglichen mit 3,2 Mrd. Euro nach den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Auch das Segment Service liegt mit 2,3 Mrd. Euro über dem Vergleichswert aus 2018. Kehrseite der Medaille: Bei einem Konzernumsatz von 991 Mio. Euro im ersten Halbjahr sank das operative Ergebnis von 38,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 17,1 Millionen Euro. Entsprechend sackte die Marge von vier auf 1,7 Prozent ab. Trotz des Gewinneinbruchs bestätigte das Management aber die Jahresziele mit einem Umsatz von 3,2 bis 3,5 Mrd. Euro sowie einer operativen Gewinnmarge von drei bis fünf Prozent.
Branchenprimus Vestas mit Problemen
Ähnlich ist auch die Lage bei Vestas, wobei die Dänen in einer besseren Ausgangslage sind. Dank Aufträgen auf Rekordhoch passte der Turbinenbauer die Erlösprognose für das laufende Jahr von 10,75 bis 12,25 auf elf bis 12,25 Mrd. Euro an. Der Prognosekorridor der operativen Gewinnmarge wurde hingegen von acht bis zehn auf acht bis neun Prozent korrigiert. Höhere Rohstoffpreise und Transportkosten drückten bereits im zweiten Quartal die Marge auf sechs Prozent nach 11,5 Prozent im Vorjahreszeitraum. Im laufenden Jahr sollen sich die Investitionen auf rund 800 Mio. Euro belaufen, bisher wurde mit rund 700 Mio. Euro geplant.
Angesichts der langwierigen Genehmigungsverfahren für den Neubau an Land dürften mittelfristig Offshore-Windparks noch stärker in den Fokus rücken. Beim Bau dieser Offshore-Windturbinen ist Siemens Gamesa Weltmarktführer. Vestas ist ebenfalls gut vertreten, wohingegen Nordex sich ausschließlich auf Windkraftanlagen an Land fokussiert.
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