Kommentar
17:45 Uhr, 03.04.2020

DAX geht etwas schwächer aus dem Handel - Ansturm auf Coronavirus-Soforthilfen

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  • US-Arbeitslosenquote steigt stark
  • S&P belässt Rating der USA auf "AA+
  • "Rekord-Wachstumsrückgang der Eurozone im März
  • Ölpreise ziehen deutlich an - Hoffnungen auf Förderkürzungen
  • Arbeitgeberpräsident Kramer: Im Mai sollte es wieder losgehen
  • Corona-Infektionen: 1 Mio. weltweit nachgewiesen
  • Bloomberg: Adidas will KfW-Kredit beantragen
  • Tesla fährt der Krise bislang davon
  • Starke Nachfrage treibt Nordex an
  • Gespräche mit Lufthansa über Staatsbeteiligung

DAX

  • In Deutschland gibt es erste hoffnungsvolle Zeichen in der Corona-Epidemie. Das Robert Koch Institut (RKI) hofft auf ein Nachlassen der Coronavirus-Pandemie hierzulande schon in den kommenden Tagen. Die Entspannung an der Virenfront dürfte dazu führen, dass die geltenden Beschränkungen in Gesellschaft und Wirtschaft allmählich gelockert werden könnten. 14 Forscher, u. a. ifo-Präsident Fuest und der Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, Lohse, haben eine Strategie veröffentlichte, wie die derzeitigen Einschränkungen differenziert und unter kontinuierlicher Abwägung der Risiken nach und nach aufgegeben werden können. Auch Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hofft auf eine baldige Rückkehr zum normalen Wirtschaftsleben in Deutschland. “Im Mai sollten wir nach und nach wieder loslegen können, wenn der Infektionsverlauf dieses wie erwartet zulässt“, sagte Kramer in einem Interview. In den USA verschärft sich dagegen die Situation. Die Wirtschaft dürfte schweren Schaden nehmen. Die Analysten von Morgan Stanley halten es für möglich, dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um fast 40 Prozent zurückgehen wird. Ein Vorgeschmack auf das, was kommt, hat am Nachmittag die offizielle Arbeitsmarktstatistik geliefert. Der DAX ging am Freitag mit einem Minus von einem halben Prozent aus dem Handel und hat auf Wochensicht ein gutes Prozent verloren.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Boeing hat einen milliardenschweren Großauftrag für Flugzeuge des Typs 737 MAX verloren. Die Flugzeugleasinggesellschaft Avolon stornierte aufgrund der Corona-Krise eine Bestellung über 75 Jets.
  • Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hält an seinen Dividendenplänen für 2019 trotz Krise fest. Aktionäre sollen wie vorgesehen 2,40 Euro je Aktie erhalten, teilte der Konzern am Freitag mit. Die Hauptversammlung will Rheinmetall verschieben. Sie soll nun am 19. Mai und damit zwei Wochen später stattfinden als ursprünglich geplant. Zudem soll die Veranstaltung virtuell durchgeführt werden.
  • Der Waschanlagenhersteller Washtec streicht seinen Ausblick. Das liege zum einen an den Unsicherheiten durch das Coronavirus, zum anderen an der Entwicklung des Auftragseingangs für das zweite Quartal, teilte der Konzern am Freitag mit. Den Dividendenvorschlag werde Washtech überprüfen, hieß es weiter.
  • Ölwerte, wie Exxon Mobil, Chevron und ConocoPhillips profitieren von den stark erhöhten Öl-Notierungen. Die in der OPEC+ organisierten Länder des Ölkartells und anderer führender Ölstaaten wie Russland planen ein Treffen an diesem Montag. Eine globale Förderkürzung um 10 Mio. Barrel am Tag steht dabei im Raum.
  • Die Produktion von Ford Motor in Europa soll bis mindestens zum 4. Mai weiter ausgesetzt bleiben. „Wir hoffen, dass sich die Lage im kommenden Monat wieder verbessern wird", sagte Ford Europa-Chef Stuart laut einer Mitteilung von Freitag.
  • Apple lässt einige Videodienste ihre Inhalte auf seiner Plattform verkaufen, ohne dafür die übliche Gebühr von 30 % abzurechnen. Amazon erlaubt Nutzern nun, Filme und Serien direkt in den Apps auf Apple-Geräten zu kaufen und zu mieten, ohne dafür den bisher nötigen Umweg über eine Website nehmen zu müssen. Apple teilte mit, an dem Programm könnten "Premium-Videodienste" teilnehmen. Darunter ist neben Amazon Prime Video auch der französische Dienst Canal+.
  • Der Spirituosenhersteller Constellation Brands meldete einen Quartalsgewinn von 2,06 Dollar je Aktie und übertraf damit die Konsensschätzung von 1,65 Dollar je Aktie deutlich. Auch die Erlöse lagen über den Prognosen. Das Unternehmen gibt aufgrund der Covid-19-Pandemie keine Prognose für das Gesamtjahr ab.
  • Präsident Trump will sich in Streit mit dem Mischkonzern 3M auf den Defense Production Act berufen, um das Unternehmen zur Herstellung von Gesichtsmasken zu zwingen. Der Konzern teilte mit, dass die Nachfrage seine Produktionskapazität für Masken übersteigt. Auf die Ankündigung des Präsidenten wurde nicht eingegangen.
  • Laut einem Bericht von Bloomberg plant Apple, seine US-Stores bis Anfang Mai geschlossen zu halten. Der Konzern behält sich außerdem vor, Personal weiter von zu Hause aus arbeiten zu lassen.
  • General Electric hat die Hälfte der Mitarbeiter seines Geschäftsbereichs GE Aviation beurlaubt, da die Luftfahrtindustrie mit den Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs zu kämpfen hat. CEO Larry Culp sagte im Gespräch mit CNBC TV, dass das Unternehmen über genügend Liquidität verfüge, um die Krise zu bewältigen.
  • Bed Bath & Beyond verschiebt bis auf Weiteres die Zahlung von Quartalsdividenden und hat zudem angekündigt, seine Filialen bis mindestens 2. Mai geschlossen zu halten. Außerdem sollen die Gehälter im gesamten Führungsteam um 30 % gekürzt werden.
  • Die Bundesregierung ist mit der Lufthansa offenbar in Verhandlungen über eine mögliche Staatsbeteiligung an dem Unternehmen. Die Gespräche seien auf einem guten Weg, meldet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Regierungskreise. „Es soll nun zügig entschieden werden“. Die Pandemie trifft die Luftverkehrs- und Reisewirtschaft hart. Der Flugverkehr ist fast zum Erliegen gekommen. So bietet der Lufthansa-Konzern nur noch rund fünf Prozent seiner sonstigen Verkehrsleistung an.
  • Der Elektroautohersteller e.Go Mobile hat ein Schutzschirmverfahren beantragt. "Die e.Go Mobile AG stellte heute einen Antrag auf Anordnung der Eigenverwaltung beim Amtsgericht Aachen", teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit.
  • Der Sportartikelkonzern Puma rechnet in diesem Jahr mit einem erheblichen Rückgang des Konzernumsatzes und des Cash-Flows. Der Vorstand verzichtet zu 100 Prozent auf sämtliche Vorstandsgehälter. Zudem werden die Gehälter des obersten Führungskreises um 25 Prozent gekürzt. Aufgrund der derzeitigen Lage wird der Vorstand eine Aussetzung der Dividende vorschlagen. Derzeit sei nicht absehbar, wie lange diese Situation anhalten werde, hieß es vom Unternehmen.
  • Der Sportartikelkonzern Adidas will laut einem Medienbericht einen Kredit in Milliardenhöhe bei der staatlichen Förderbank KfW beantragen. Wie Bloomberg meldet, denkt der Vorstand über einen Kredit von ein bis zwei Milliarden Euro bei der KfW nach. Wie viel das Unternehmen aus Herzogenaurach tatsächlich braucht und zu welchem Zeitpunkt, sei aber noch offen. Vorstandschef Kasper Rorsted erwiderte jüngst in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf die Frage, ob Adidas Staatshilfe brauche. „Direkte Staatshilfe nicht, aber wir werden Kredite brauchen, wir bei Adidas wie auch die Wirtschaft insgesamt." Näher äußere sich das Unternehmen dazu derzeit nicht, sagte eine Sprecherin zu Bloomberg.
  • Tesla fährt bislang an der Krise vorbei. Der E-Autobauer lieferte von Januar bis März rund 88.400 Fahrzeuge aus. Analysten hatten im Schnitt nur mit 78.000 Stück gerechnet. Im Vorjahreszeitraum hatte Tesla 63.000 Autos an die Kundschaft gebracht. Das Unternehmen produzierte insgesamt 102.672 Fahrzeuge. Der Großteil entfiel mit 87.282 auf die Modelle 3 und Y. Die Tesla-Fabrik in Shanghai war wegen der Corona-Krise zeitweise geschlossen, ist aber inzwischen wieder eröffnet worden. Im Hauptwerk Fremont in Kalifornien stehen die Bänder aber nach wie vor still.
  • Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat sein erstes Quartal min laufenden Geschäftsjahr mit einem Auftragseingang über 352 Turbinen in Höhe von 1,644 Gigawatt (GW) abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Volumen der fest vereinbarten Neuaufträge um ca. 59 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Mit rund 1.292 Megawatt (MW) war die Nachfrage in Europa mit einem Anteil von fast 79 Prozent am gesamten Auftragsvolumen besonders hoch. Die Allein in Norwegen konnte sich Nordex dabei einen großen Auftrag mit einem Volumen von 400 MW sichern. Nordex-Chef José Luis Blanco zeigte sich zufrieden. Mit 1,4 Gigawatt seien allein 85 Prozent der nachgefragten Turbinen auf die neue Delta 4000-Baureihe entfallen.
  • Der Lkw- und Bushersteller Traton schaut schon wieder mit leichter Zuversicht in die nahe Zukunft. „Es gibt Stornierungen, aber die sind bislang überschaubar", sagte Traton-Chef und VW-Nutzfahrzeugvorstand Andreas Renschler im Interview der „Wirtschaftswoche“. „Es gibt in China auch schon wieder Bestellungen für Scania-Lkw, die wir im Moment aber nicht bedienen können, weil wir die Produktion vorläufig stoppen mussten.“ Eine Produktion medizintechnischer Teile sieht Renschler bei dem Unternehmen mit den Marken MAN, Scania und der brasilianischen VW Caminhoes e Onibus nicht als Weg aus der Krise. „Wir werden uns auf das fokussieren, was wir am besten können und das sind Nutzfahrzeuge", sagte er.
  • Der Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) rechnet krisenbedingt mit einem Verlust im zweiten Quartal. Der Umsatz sei im März in lokalen Währungen um fast die Hälfte eingebrochen, wie H&M am Freitag bei der Vorlage seiner Zahlen für das erste Quartal (Dezember bis Februar) mitteilte. Zum 31. März waren weltweit 3.778 der 5.065 Läden des Konzerns vorübergehend geschlossen. Die Nachfrage sei zudem in zahlreichen weiteren Märkten aufgrund der Sorgen und Unsicherheiten wegen der Pandemie zurückgegangen, hieß es weiter.
  • Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke verzeichnet während der Corona-Krise eine starke Nachfrage und zeigt sich für das Jahr zuversichtlicher. Im Quartal von Januar bis März erhöhte sich der Umsatz im Jahresvergleich um 33 Prozent auf 232 Mio. Euro. Die Anzahl aktiver Kunden wuchs in den ersten drei Monaten um 300.000 auf 5 Mio.
  • Europas größte Billigfluglinie Ryanair rechnet im laufenden Jahr mit einem Gewinn am unteren Ende der Prognosespanne. Die Flugzeugflotte werde weitestgehend noch mindestens bis April und Mai am Boden bleiben, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Iren rechnen mit 300 Mio. Belastung aus dem Kerosin Hedging. Die Passagieranzahl sank im März um 48 Prozent auf 5,7 Mio. Aktuell führt Ryanair weniger als 20 Flüge täglich durch und damit nur noch rund ein Prozent der üblichen Bewegungen.

Konjunktur & Politik

  • Auf die Coronavirus-Soforthilfen der Bundesregierung gibt es einem Pressebericht zufolge einen regelrechten Ansturm. Bis Freitagmittag wurden laut einem "Handelsblatt"-Bericht bereits 4,4 Milliarden Euro an Soforthilfen ausbezahlt oder zur Auszahlung angewiesen. Insgesamt seien bei den Landesförderbanken bisher mindestens 1,42 Milliarden Anträge eingegangen. Davon seien rund 520.000 bereits genehmigt worden.
  • Coronavirus: Die britische Königin Elizabeth II. will sich mit einer Ansprache an das britische Volk und den Commonwealth wenden. Ausgestrahlt werden soll die Rede am Sonntagabend. Es handelt sich erst um die fünfte Fernsehansprache der Queen seit ihrer Thronbesteigung vor 68 Jahren. In Großbritannien gibt es inzwischen mehr Coronavirus-Tote als in China.
  • USA: ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor im März bei 52,5 Punkten. Erwartet wurden 48,0 Punkte nach 57,3 Punkten im Vormonat.
  • Der US-Arbeitsmarkt hat sich im März deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Außerhalb der Landwirtschaft wurden 701.000 Arbeitsplätze gestrichen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Erwartet wurde nur ein Stellenverlust von 100.000 Arbeitsplätzen, nach einem Stellenaufbau von revidiert 275.000 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote legte von 3,5 auf 4,4 % zu. In den Daten ist die Entwicklung der beiden letzten Märzwochen, in denen in vielen Teilen der USA Ausgangssperren in Kraft traten, noch gar nicht enthalten (siehe auch: US-Arbeitsmarkt bricht ein - Zahlen wenig aussagekräftig)
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Die Löhne und Gehälter in den USA sind im März stärker als erwartet um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium weiter mitteilte. Im Vormonat waren die Löhne um 0,3 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Gehälter um 3,1 Prozent.
  • Die US-Ratingagentur Standard & Poors's (S&P) hat die Kreditbewertung der USA trotz der Corona-Krise nicht verändert. Die größte Volkswirtschaft der Welt wird weiter mit "AA+" eingestuft, wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht. Der Ausblick bleibt auf “Stabil“.
  • Mit 29,7 Punkten nach 51,6 Stellen im Februar verzeichnete der finale IHS Markit Eurozone Composite Index nicht nur den größten monatlichen Indexrückgang seit Umfragebeginn, er unterschritt damit auch die Vorabschätzung um 1,7 Punkte und notiert aktuell auf einem neuen Allzeittief. Ausschlaggebend für die Rekord-Wachstumseinbußen war der Ausbruch der Corona-Pandemie (COVID-19) in Europa. In beiden von der Umfrage erfassten Sektoren kam es zu einem drastischen Einbruch, wobei der Servicesektor mit einem Rekordrückgang stärker davon betroffen war als der Industriesektor. Der 14. Rückgang der Industrieproduktion in Folge fiel so kräftig aus wie zuletzt im April 2009, wie IHS Markit mitteilte. Chef-Ökonom Chris Williamson: „Da in vielen Ländern die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie verschärft wurden, ist es kein Wunder, dass der finale Composite-PMI einen noch stärkeren Rückgang des Wachstums signalisiert als die Vorabschätzung. Unsere Daten deuten auf einen Einbruch der Eurozone-Wirtschaftsleistung von annähernd 10 Prozent hin, Schlimmeres scheint in naher Zukunft unausweichlich.
  • Die Ölpreise ziehen am Freitag deutlich an. Die in der "OPEC+" organisierten Ölförderländer unter Führung von Saudi-Arabien und Russland planen ein Treffen am kommenden Montag. Dies haben zwei namentlich nicht genannt Delegierte am Freitag der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigt.
  • Die unvermeidlich kommende weltwirtschaftliche Rezession hat in vielen Ländern bereits zu einer zügigen Verabschiedung von Fiskalpaketen geführt, wie die DZ Bank in einem Kommentar schrieb. Dabei spiele Geld keine Rolle mehr. „Immer neue Forderungen werden laut und viele von diesen werden auch erfüllt werden. Viele dieser Ausgaben werden nur ein konjunkturelles Strohfeuer zur Folge haben, ob die nachhaltigen Wachstumseffekte überwiegen, ist dabei noch nicht sicher“.
  • Chinas Zentralbank hat die Bedingungen für die Kreditvergabe der Banken weiter gelockert. Wie die People's Bank of China am Freitag in Peking mitteilte, soll die Mindestreserve für kleinere Banken um einen Prozentpunkt reduziert werden. Die Maßnahme, die in zwei Schritten Mitte April und Mitte Mai vollzogen werden soll, setze Liquidität von etwa 400 Mrd. Yuan (etwa 52 Mrd. Euro) frei.
  • Das Robert Koch Institut (RKI) hofft in den kommenden Tagen auf ein Nachlassen der Coronavirus-Pandemie in Deutschland. Laut RKI-Chef Lothar Wieler gibt es Grund zur Hoffnung. Die Maßnahmen wirkten, sagte er am Freitag. Es sei gelungen die Reproduktionsrate bei den Infektionen auf eins zu drücken. Das heißt, dass ein Infizierter nur jeweils eine weitere Person ansteckt. Er hoffe, dass die Zahl in den nächsten Tagen unter eins sinke.
  • Der Verband der Automobilindustrie sieht die Branche infolge der Corona-Krise massiv unter Druck. „Wir stehen vor einer Herausforderung in bisher nie gekanntem Ausmaß", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller der dpa. Mit Blick auf mögliche strengere CO2-Grenzwerte auf EU-Ebene nach 2030 sagte Müller, weitere und zusätzliche Belastungen verstärkten in einer solchen Zeit die Herausforderungen und kosteten Zukunft. „Wir müssen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise daher erst seriös bewerten, bevor wir über mögliche zusätzliche Belastungen sprechen." Die Neuzulassungen von Autos in Deutschland sind im März krisenbedingt so stark eingebrochen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. 215.100 Fahrzeuge wurden im vergangenen Monat neu zugelassen - 38 Prozent weniger als im März des Vorjahres, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Freitag mitteilte. Im gesamten ersten Quartal ging die Zahl der Neuzulassungen um 20 Prozent auf 701.300 Einheiten zurück.
  • 14 Forscher, u. a. ifo-Präsident Fuest und der Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, Lohse, fordern, die geltenden Beschränkungen in Gesellschaft und Wirtschaft allmählich zu lockern. Die Strategie der Experten sieht vor, derzeitige Einschränkungen differenziert und unter kontinuierlicher Abwägung der Risiken nach und nach aufzugeben. Priorität haben dabei Beschränkungen, die hohe wirtschaftliche Kosten verursachen oder zu starken sozialen und gesundheitlichen Belastungen führen. Regionen mit niedrigen Infektionsraten und freien Kapazitäten im Gesundheitssystem könnten vorangehen.
  • Die Kern- und Extrahaushalte des Öffentlichen Gesamthaushalts in Deutschland erzielten im Jahr 2019 in Abgrenzung der Finanzstatistiken einen Finanzierungsüberschuss von 45,2 Mrd. Euro. Damit war der Finanzierungssaldo im sechsten Jahr in Folge positiv, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen der vierteljährlichen Kassenstatistik mitteilte. Damit verringerte sich der kassenmäßige Finanzierungsüberschuss gegenüber dem Vorjahr um 8,5 Mrd. Euro (2018: 53,6 Milliarden Euro). Die Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts stiegen im Jahr 2019 gegenüber 2018 um 4,8 Prozent auf 1.497,4 Mrd. Euro. Die Einnahmen erhöhten sich um 4,1 4,8 Prozent auf 1 542,7 Mrd. Euro.
  • Die EU-Kommission hat für die Kreditnotprogramme der deutschen Bundesländer in der Coronavirus-Krise grünes Licht erteilt. Damit können nun auch die regionalen Förderbanken spezielle Niedrigzinsdarlehen nach dem Vorbild der bundeseigenen KfW vergeben.
  • Der Chef des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, hat Vermieter in der Corona-Krise zu einem Mietverzicht bei Einzelhändlern aufgefordert. Es könne nicht sein, dass der Einzelhändler allein auf dem Schaden durch die verfügten Geschäftsschließungen sitzen bleibt, während der Vermieter nach der Stundung seine volle Miete erhalte, sagte Genth dem Nachrichtenportal t-online.de.
  • Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hofft auf eine baldige Rückkehr zum normalen Wirtschaftsleben in Deutschland. „Im Mai sollten wir nach und nach wieder loslegen können, wenn der Infektionsverlauf dieses wie erwartet zulässt", sagte Kramer dem "Tagesspiegel". „Im nächsten Jahr sollte es wieder kräftig aufwärts gehen, sofern der "Lockdown" jetzt nicht zu lange dauert."
  • Der am Freitag veröffentlichte Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor in China stieg von 26,5 Zählern im Februar auf 43,0 Punkte im März an. Es war dennoch der zweitschwächste Wert seit Beginn der Erhebung Ende 2005.
  • Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus hat die Marke von einer Million weltweit überschritten, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in den USA hervorgeht. An der Lungenkrankheit Covid-19 starben demnach mehr als 51’000 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte bei Fallzahlen und Totenzahlen hoch sein.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hofft, dass zur Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19 bald auch wirksame Medikamente eingesetzt werden können. „Es gibt erste Hinweise, dass bestimmte Medikamente zu helfen scheinen", sagte der CDU-Politiker in „Bild live". Dazu sollten Studien „schnellstmöglich möglich" gemacht werden. Allerdings müsse auch aufgepasst werden: Die Patienten müssten geschützt werden, da jedes Medikament auch Nebenwirkungen habe. Laut der Johns Hopkins Universität gab es bis Freitagmorgen in Deutschland 84.794 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 1.107 Todesfälle. Damit sind hierzulande erstmals mehr Infizierte gemeldet als in China.
  • Die EU-Kommission hat sich bei dem von der Coronakrise besonders schwer getroffenen Italien für mangelnde Solidarität entschuldigt. Viele EU-Staaten seien anfangs zu sehr auf eigene Probleme fixiert gewesen, schrieb EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in der Zeitung "La Repubblica". Dies sei verletzend und hätte vermieden werden können.

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