Kommentar
17:45 Uhr, 08.09.2021

DAX geht schwächer aus dem Handel - Bundesregierung verlängert Corona-Hilfen bis Jahresende

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • JPMorgan steigt bei VW-Zahlplattform ein
  • Deutsche Bank macht sich fit für Fusionen
  • RKI warnt vor heftiger vierter Welle
  • ifo: Materialmangel der Industrie verschärft sich
  • USA: Biden warnt eindringlich vor Folgen des Klimawandels
  • Covid-19 behindert Kampf gegen Aids und Tuberkulose
  • Indien will Palmölanbau massiv ausweiten
  • Nordex erhält mehrere Aufträge aus Deutschland

Markt

  • Konjunktursorgen angesichts der weiteren Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und Ängste vor einer baldigen Straffung der Geldpolitik durch die Notenbanken haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch belastet. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 1,47 Prozent bei 15.610,28 Punkten. Viele Anleger sind vor möglichen geldpolitischen Kommentaren und Entscheidungen bei der EZB-Sitzung am Donnerstag sehr zurückhaltend.„Die Anleger warteten auf Beweise, dass die Konjunkturerholung von der Corona-Pandemie nicht zu sehr an Tempo verliert, konstatierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. „Denn bei nachlassendem Wachstum steigt auch das Risiko für Gewinnwarnungen aus den Unternehmen in den kommenden Wochen, da diese Probleme bekommen dürften, ihre gestiegenen Inputpreise an ihre Endkunden weiterzugeben." Auch wenn bei schwächeren Wirtschaftsdaten die Wahrscheinlichkeit einer noch länger lockeren Geldpolitik steige, würde damit jedoch eine tragende Säule für den Aktienmarkt wegbrechen, so Stanzl.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die US-Großbank JPMorgan übernimmt 75 Prozent der Anteile an der VW-Zahlungsdienstleistungsplattform Volkswagen Payments. Die beiden Unternehmen wollen die Plattform auch für mobilitätsorientierte Zahlungen außerhalb des Automobilsektors weiterentwickeln, wie es hieß. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt.
  • Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hat von einem Autobauer eine Laufzeitverlängerung über einen Vertrag zur Lieferung elektrischer Kühlmittelpumpen vom Typ CWA400 im zweistelligen Millionen-Euro-Volumen erhalten. Die Auslieferung soll bis 2024 abgeschlossen sein, heißt es. Die Pumpen werden in Hybridfahrzeugen der Luxusklasse verbaut.
  • Die chinesische Regierung hat Vertreter der Unternehmen Tencent und NetEase, die u.a. Videospiele anbieten, zu sich zitiert. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
  • Google und die Telekom-Tochter T-Systems haben eine Zusammenarbeit vereinbart, um eine spionage- und rechtssichere Version der Google-Clouddienste u.a. für den öffentlichen Sektor in Europa anzubieten. Das neue Angebot soll ab Mitte 2022 zur Verfügung stehen. Insbesondere im öffentlichen Sektor gibt es Bedenken, dass US-Geheimdienste wie die NSA auf europäische Daten in der regulären Version der Google-Cloud zugreifen können.
  • Die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2, mit der Gas direkt aus Russland unter Umgehung der Ukraine und Polens nach Deutschland transportiert werden kann, soll zum 1. Oktober in Betrieb gehen, wie der russische Öl- und Gaskonzern Gazprom mitgeteilt hat.
  • Commerzbank-Vorstandschef Manfred Knof hat Forderungen an die neue Bundesregierung adressiert. „Neben einer soliden Haushalts- und Finanzpolitik erwarte ich konkrete Schritte zur Stärkung des europäischen Kapitalmarktes und des Finanzstandorts Deutschland", sagte Knof auf dem Handelsblatt Banken-Gipfel in Frankfurt. Nötig sei ein „zukunftsfähiger Rahmen" jenseits des aktuellen Krisenmodus.
  • Der Autozulieferer Vitesco sieht sich auf einem guten Weg, mit Teilen für Elektroautos in wenigen Jahren auch profitabel zu sein. „Wir sind auf einem guten Kurs", sagte Vorstandschef Andreas Wolf am Mittwoch in einem Pressegespräch. Für 2024 hat Vitesco-Chef Wolf die Gewinnschwelle mit Elektrifizierungsprodukten im Blick. Vitesco ist das Geschäft mit Antriebskomponenten von Continental, der die Sparte in einem reinen Spin-Off an der Börse an seine eigenen Aktionäre abgibt.
  • Der US-Zahlungsabwickler PayPal hat mit der Übernahme des japanischen Bezahldienstleisters Paidy für 2,7 Mrd. Dollar seine Position auf dem asiatischen Markt gestärkt. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende des Buy-Now-Pay-Later(BNPL)-Unternehmens, Russell Cummer, sowie Geschäftsführer Riku Sugie werden ihre Funktionen nach der Übernahme beibehalten, hieß es.
  • Der französische Pharmakonzern Sanofi will für 1,9 Mrd. Dollar das US-Biotechunternehmen Kadmon Holdings übernehmen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Pro Aktie legt Sanofi ein Angebot von 9,50 Dollar auf den Tisch, ein Aufschlag von 79 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag. Mit der Übernahme ergänzt Sanofi sein Portfolio um Medikamentenkandidaten für die Behandlung von Immunerkrankungen und fibrotische Erkrankungen sowie Krebsimmuntherapien.
  • Der europäische Flugzeugbauer Airbus lieferte im August nur noch 40 Maschinen aus, verglichen mit 47 Einheiten im Vormonat. Allerdings holte Airbus im August mit 102 Neubestellungen mehr Aufträge herein als in jedem vorangegangenen Monat des Jahres.
  • Der Verdacht einer gekauften Loyalität seht bei Volkswagen im Raum: Seit Dienstag verhandelt das Landgericht Braunschweig im Prozess gegen drei frühere und einen aktuellen Personalmanager des Autokonzerns. Angeklagt sind unter anderem die beiden ehemaligen Personalvorstände Karlheinz Blessing und Horst Neumann. Ihnen wird vorgeworfen, durch überhöhte Gehälter und Boni führende Belegschaftsvertreter unrechtmäßig begünstigt zu haben. Weil dies den Konzerngewinn verringert und somit auch zu niedrigeren Steuerzahlungen geführt habe, lautet der offizielle Vorwurf der Staatsanwaltschaft „Untreue zulasten des Autoherstellers“. Dem Unternehmen soll ein Schaden von rund 5 Mio. Euro entstanden sein. Mit weiteren Aussagen von leitenden Arbeitnehmervertretern wird das Strafverfahren am LG Braunschweig am heutigen Mittwoch fortgesetzt (Aktenzeichen: 16 KLs 85/19).
  • Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat seine Forderungen nach einer europäischen Banken- und Kapitalmarktunion wiederholt. Es müssten „jetzt die Weichen für eine Konsolidierung unserer Branche, für wettbewerbsneutrale Regulierung und für mehr Nachhaltigkeit im Finanzsektor gestellt werden", sagte Deutsche Bank-Chef Sewing laut Dow Jones Newswires auf dem Handelsblatt Banken-Gipfel. Es sei ein fragwürdiger Kurs in Europa gewesen, Banken nicht mehr groß werden zu lassen, denn die Bedeutung von Größe in der Finanzwelt steige exponenziell an. „Wir müssen endlich die Größenvorteile Europas nutzen“, betonte Sewing. Zur Stärkung des europäischen Marktes vor allem gegenüber den USA brauche es eine Banken- und Kapitalmarktunion. Vor möglichen Fusionen und Übernahmen will der Konzern nach den Worten von Sewing zunächst den Konzernumbau abschließen. „Die beste Vorbereitung für einen nächsten Schritt ist, selbst fit zu sein. Das ist im Sport so, und das ist in der Wirtschaft so", sagte Sewing. Er sprach sich zwar erneut für grenzüberschreitende Fusionen in Europa aus. Doch Deutschlands größtem Geldhaus scharre „nicht mit den Hufen" und schaue sich auch nicht nach möglichen Partnern um, betonte der Manager.
  • Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat im Juli und August Aufträge für zwölf Projekte in Deutschland über 123 Megawatt erhalten. Die Errichtung und Inbetriebnahme der Turbinen sei für 2022 geplant, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. „Wir sehen in Deutschland eine weiter zunehmende Nachfrage nach unseren Turbinen", sagte Karsten Brüggemann, Vice President Region Central & Managing Director der Nordex Group, laut Mitteilung.
  • Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will im Falle eines höheren Tarifabschluss der Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn selbst tätig werden. „Die EVG wird nach Abschluss der GDL-Tarifverhandlungen auf der Grundlage des Sonderkündigungsrechtes ihr weiteres Vorgehen prüfen", sagte EVG-Vorsitzender Klaus-Dieter Hommel den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Fakt ist, die aktuelle Tarifrunde für alle Beschäftigten der Deutschen Bahn wird von der EVG beendet." Die EVG hatte mit der Deutschen Bahn bereits 2020 einen Tarifvertrag ausgehandelt.
  • Die Kreditwirtschaft hat vor der entscheidenden Abstimmung im Bundesrat auf offene Bezahlsysteme an öffentlichen Ladesäulen für Elektroautos hingewiesen. „Im Sinne der Verbraucher muss man an jeder Ladesäule mit der Karte bezahlen können, die man im Portemonnaie hat", sagte Karl-Peter Schackmann-Fallis, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) im Gespräch mit der dpa. „Nur wenn das Bezahlen so simpel ist wie beim Bäcker nebenan oder beim Tanken, wird die Elektromobilität akzeptiert werden."

Konjunktur & Politik

  • Die Bundesregierung verlängert die finanziellen Hilfen für von der Corona-Krise besonders schwer betroffenen Unternehmen erneut. Die sogenannte Überbrückungshilfe III Plus soll um weitere drei Monate bis zum 31. Dezember 2021 ausgedehnt werden, wie Finanz- und Wirtschaftsministerium mitteilte. Zwar gehe es für meisten Bereiche der Wirtschaft wieder aufwärts, in einigen Bereichen dauerten aber die coronabedingten Einschränkungen noch an, hieß es. Die Überbrückungshilfe richtet sich an Unternehmen, die durch Corona einen Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent verzeichnet haben.
  • Die kanadische Notenbank Bank of Canada hat ihre Geldpolitik beim Zinsentscheid am Mittwoch wie erwartet nicht verändert. Der Leitzins wurde wie erwartet bei 0,25 Prozent belassen und das Volumen der Anleihenkäufe mit zwei Milliarden Dollar pro Woche bestätigt.
  • Das Weiße Haus hat den Kongress aufgefordert, eine Übergangsfinanzierung zu beschließen, mit der ein Regierungs-Shutdown verhindert werden soll. US-Finanzministerin Yellen drängt den Kongress Schritte bezüglich der drohenden Schuldenobergrenze einzuleiten. Es sei unklar, wie lange das Finanzministerium mittels Notmaßnahmen die Regierung noch finanzieren könne.
  • Erneut hat sich ein US-Notenbanker mit der Forderung nach einer baldigen Reduzierung der Fed-Anleihenkäufe zu Wort gemeldet. James Bullard, Präsident der St. Louis Fed, sagte in einem Interview mit der "Financial Times", dass die Fed einen Plan zur Reduzierung ihrer massiven pandemischen Stimulierung vorantreiben" sollte. Unterdessen treibt das Weiße Haus ein neues Haushaltsgesetz voran, das eine Überbrückungsfinanzierung der US-Staatsausgaben trotz des Überschreitens des gesetzlichen Schuldenlimits sicherstellen sollen. Ohne Einigung auf eine Anhebung der Schuldengrenze könnte der US-Regierung bereits zum Monatsende das Geld ausgehen. Wahrscheinlich sei ab Mitte Oktober der Zeitpunkt erreicht, an dem kein Cash und andere Mittel mehr zur Verfügung ständen.
  • Der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat erneut deutliche Worte gefunden. Er warnte eindringlich vor einem möglichen drastischen Verlauf der vierten Welle in diesem Winter. „Wenn es uns nicht gelingt, die Impfungen drastisch zu steigern, dann kann die aktuelle vierte Welle einen fulminanten Verlauf nehmen“, sagt er. Die Intensivbetten-Belegung habe sich in den letzten beiden Wochen fast verdoppelt. „Auch auf den Intensivstationen wird der Altersdurchschnitt immer jünger.“ Auch daher müsse es mehr Impfungen geben. Derzeit sind in Deutschland etwas über 60 Prozent der Menschen vollständig geimpft.
  • Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich in August weiter verschärft. 69,2 Prozent der Industriefirmen in Deutschland klagten über Engpässe und Probleme bei Vorprodukten und Rohstoffen, nach 63,8 Prozent im Juli ist ein neuer Höchststand erreicht, wie aus einer Umfrage des ifo Instituts hervorgeht. „Für die Produktion in der Industrie bleibt das nicht ohne Folgen. Die Beschaffungskrise stellt eine reale Gefahr für den Aufschwung dar“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. Als Konsequenz wollen immer mehr Unternehmen die Preise erhöhen. „Die stark gestiegenen Einkaufspreise für die Vorprodukte machen den Unternehmen weiterhin zu schaffen“, ergänzt Wohlrabe. Die Knappheit bei Halbleitern und Chips macht sich insbesondere bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern bemerkbar (91,5 Prozent nach 83,4 Prozent) und bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen (konstant bei 84,4 Prozent). Trotz Entspannung beim Holzpreis sind weiterhin sehr viele Möbelhersteller betroffen (86,2 nach 73,2 Prozent). „Die Unternehmen geben die gestiegenen Einkaufspreise an ihre Kunden weiter“, sagt Wohlrabe. Insbesondere in der Elektroindustrie und der Metallbranche sind Preiserhöhungen vorgesehen. Aber auch die Chemische Industrie und der Maschinenbau wollen ihre Leistungen verteuern. Vergleichsweise wenig Spielraum sieht hingegen die Automobilbranche.
  • Bei der Novellierung des Telekommunikationsgesetzes in diesem Jahr wurde die Rolle der Verbraucher gestärkt. Nun soll es erweiterte Rechte geben. Wer zu Hause eine deutlich langsamere Internetverbindung hat als vom Provider versprochen, kann ab Dezember Zahlungen an diesen reduzieren. Die Bundesnetzagentur legt Kriterien fest, die an diesem Mittwoch als Entwurfsfassung veröffentlicht werden. In dem Kriterienkatalog geht es darum, wie groß die Defizite sein müssen, bevor der Verbraucher das Minderungsrecht in Anspruch nehmen darf. Die Kriterien gelten für Festnetz-Internet.
  • US-Präsident Joe Biden hat bei einem Besuch in einem Katastrophengebiet nach verheerenden Überschwemmungen im Nordosten der USA vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. Die fortschreitenden Veränderungen des Klimas entsprächen der „Alarmstufe rot", sagte er. „Das Land und die Welt sind in Gefahr. Das ist keine Übertreibung. Das ist eine Tatsache“, so der US-Präsident. Von alleine werde sich die Lage nicht verbessern, denn die Veränderungen des Klimas schritten „mit unglaublicher Geschwindigkeit voran". Biden sprach von einem „Wendepunkt, an dem wir entweder handeln, oder wir werden in echten Schwierigkeiten stecken“. Nun müsse verhindert werden, dass es noch schlimmer werde, forderte er. Einem Bericht der "New York Times" zufolge strebt Biden offenbar bis zum Jahr 2050 eine Solarstromquote von 45 Prozent an. Dies beflügelt am Mittwoch unter anderem die Aktien von First Solar.
  • Die Wirtschaftserholung in Frankreich bleibt auf Kurs. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone dürfte laut der Statistikbehörde Insee in diesem Jahr um 6,25 Prozent wachsen. Damit revidierte die Behörde ihre vorherige Schätzung von 6 Prozent. Für das dritte Quartal prognostiziert Insee eine BIP-Zunahme um 2,7 Prozent.. Im Schlussquartal soll sich das Wachstum auf 0,5 Prozent einpendeln. Im zweiten Quartal wart das BIP um 1,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen.
  • Die deutsche Wirtschaft will den nächsten Lockdown mit allen Mitteln vermeiden. Deshalb habe 30 deutsche Handelsunternehmen eine Impf-Initiative unter der Devise „Leben statt Lockdown“, gestartet, um gegen die stagnierende Impfquote für vollständige Impfungen in Deutschland anzugehen. An zahlreichen Standorten werden mehrsprachige Plakate geklebt und Informationsbroschüren verteilt. Zudem können sich die Kunden an ausgewählten Standorten impfen lassen. Gesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler wollen das Projekt heute in Berlin präsentieren. Auch der Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat einen Neustart der Corona-Impfkampagne gefordert. „Die Impfquote ist in ganz Deutschland zu niedrig, insbesondere aber in den östlichen Bundesländern", sagte Reinhardt der dpa. Das sei mit Blick auf den Herbst und Winter bedenklich. Viele Ungeimpfte seien keine überzeugten Impfverweigerer. „Um diese Unentschlossenen zu erreichen, muss die Impfkampagne in Deutschland komplett neu aufgestellt werden", sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut leicht gefallen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen lag sie bei 82,7. Gestern hatte der Wert noch bei 83,8 gelegen.
  • Die CSU will im Endspurt des Bundestagswahlkampfs ihre konservativen Stammwählerschaft mobilisieren und so das Umfragetief überwinden. „Die Bundestagswahl ist für jeden Einzelnen eine echte Richtungsentscheidung", heißt es im Entwurf für den Leitantrag des CSU-Vorstandes, der auf dem Parteitag am Freitag und Samstag in Nürnberg beschlossen werden soll. Das siebenseitige Papier wurde am Mittwoch an die Mitglieder der Parteispitze versendet und liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Im Zentrum der CSU-Kritik stehen die politischen Hauptkonkurrenten um den Wahlsieg. „Die Folgen eines Linksrutsches wären verheerend. Schon die Umsetzung einzelner Wahlziele von SPD, Grünen und Linken gefährdet den Wohlstand unseres Landes. Betroffen wären alle Bürgerinnen und Bürger, gerade auch künftige Generationen", heißt es weiter im Entwurf.
  • Gut 100.000 Menschen haben in Brasilien am Unabhängigkeitstag für den Präsidenten Jair Bolsonaro demonstriert. Der Staatschef selbst drohte bei einer Rede in Brasília dem Obersten Gerichtshof STF. „Entweder der Chef dieser Staatsgewalt hält seinen (Richter) in Zaum, oder diese Gewalt wird das erleiden, was wir nicht wollen", sagte Bolsonaro in Richtung des Präsidenten des Obersten Gerichts, Luiz Fux. Der Richter am STF hatte Bolsonaro-Anhänger wegen mutmaßlicher Anstiftung zur Gewalt und Verbreitung von Falschmeldungen festnehmen und verhaften lassen. Das Gericht ermittelt auch gegen Bolsonaro selbst.
  • Die Corona-Pandemie beeinträchtigt den Kampf gegen andere tödliche Krankheiten, wie der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria in Genf berichtete. Betroffen seien vor allem Tuberkulose- und Aids-Patienten. Bei beiden Krankheiten sei die Zahl der Behandlungen und Tests infolge der Pandemie enorm gesunken.
  • Indien will seine Palmölwirtschaft unterstützen, um die Abhängigkeit von großen Produzenten wie Indonesien zu reduzieren. Die Regierung hat laut einer Mitteilung umgerechnet 1,3 Mrd. Euro bereitgestellt. Umweltschützer warnten vor möglichen Schäden durch das weitere Abholzen von Regenwäldern.

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