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19:53 Uhr, 06.11.2001

Nokia, Motorola, Ericsson: sonnige Zukunft?

Ericsson prognostiziert für das nächste Jahr einen stagnierenden oder um 10 Prozent fallenden Umsatz. Nokia gab die sonnigsten Prognosen und hat die größte Chance, den eigenen Marktanteil noch weiter zu vergrößern.

Analysten erwarten einen Rückgang des gesamten Wireless Sektor Umsatzes von 5 bis 10 Prozent im Jahr 2002. Dabei wird Nordamerika das stärkste Wachstum ausweisen können, da die Nutzerzahlen in dieser Region am stärksten steigen und Cingular, Verizon Wireless, VoiceStream und AT&T Wireless neue Mobilfunkstandards einführen werden.

Die Technologie-Lieferanten müssen jegliche Chancen nutzen. So hat Nokia in der vergangenen Woche von Cingular Wireless GPRS und GSM Systeme im Wert von 3 Milliarden Dollar gekauft. Darüber hinaus könnten Verhandlungen über die Mobilfunkfrequenzen, die zur Zeit mit NextWave geführt werden, zu zusätzlichen Netzwerk Installationen führen.

Der Mobilfunkmarkt in Europa wird durch die hohe Verschuldung von Unternehmen wie der spanischen Xfera, der Dolphin Telecom und der finnischen Sonera weiter schrumpfen. Wachstum sei trotz der geplanten Markteinführung von 3G-Mobilfunk-Standards nicht zu erwarten. Die Regierung in Frankreich teilt vor kurzem mit, die Verkaufsgebühren für die 3G-Lizenzen gesenkt zu haben. Darüber hinaus seien die Laufzeiten jener Lizenzen verlängert worden. Dadurch und durch ähnliche Hilfsprogramme versprechen sich die Analysten eine erhöhte Nachfrage nach Basis Sendestationen.

Die Anbieter von Mobilfunk-Ausrüstung sollten ebenfalls nicht zuviel von Latein Armerika und China erwarten, diese Märkte werden ebenfalls keine starke Performance vorweisen können.

Der Telekomgigant China Unicom hat die initiale Phase des CDMA-Netzwerk-Ausbaus bereits beendet und wird im nächsten Jahr seine Ausgaben für weiteres GSM-Equipment erst einmal zurückschrauben, da im Jahr 2002 die zweite Phase der CDMA-Installationsarbeiten beginnen wird.

Die Asien/Pazifik Region wird laut der einhelligen Meinung der Analysten im nächsten Jahr keine Rettung für die Mobilfunk-Ausrüster sein.

Die Investmentbank US Bancorp Piper Jaffray erwartet einen Umsatzrückgang im Mobilfunk-Equipment-Sektor von 13.4 Prozent in diesem Jahr und von weiteren 5.1 Prozent im nächsten Jahr. Im Jahr 2001 ging der Umsatz von Nokia vom zweiten ins dritte Quartal um 9 Prozent zurück, wobei das Unternehmen beim Verkauf von Basis Stationen mit einer negativen Marge von 35.3 Prozent arbeitet.

Die internen Querelen bei Ericsson haben dem Unternehmen ein schwaches erstes Quartal bereitet, welches allerdings im zweiten Quartal mit 11 Prozent Wachstum eine Kehrtwende machen konnte. Im dritten Quartal fiel der Umsatz wieder um 12 Prozent, die Marge lag bei einem Prozent.

Motorola konnte performance-mäßig am besten abschneiden und hielt einem Umsatz in Höhe von 1.7 Milliarden Dollar in den ersten beiden Quartalen des Jahres. Im dritten Quartal konnte ein leichter Anstieg auf 1.77 Milliarden Dollar bewerkstelligt werden. Diese Entwicklung wird nach den irrationalen Gesetzen der Finanzmärkte die Investoren positiv über die weitere Gewinnentwicklung im Sektor stimmen, so die Meinung von Sam May von US Bancorp Piper Jaffray.

Von offizieller Seite wird ebenfalls ein Wachstum erwartet. So prognostiziert Ericsson 10 Prozent Umsatzwachstum im vierten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Nokia erwartet einen sequentiellen (Quartal-zu-Quartal) Umsatzanstieg im vierten Quartal, allerdings wird der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Prozent einbrechen. In der zweiten Jahreshälfte 2002 erwartet Nokia einen Marktanteil bei der Lieferung von 3G-Ausrüstung von 20 Prozent. In dieser Periode wird das Unternehmen erstmals jenen Umsatz gesondert in den Bilanzen ausweisen.

Das Damoklesschwert der Frage über die Marktakzeptanz von 3G im nächsten Jahr hängt über dem gesamten Mobilfunksektor. Die Frage ist, ob der Zeitpunkt noch zu früh ist, und ob der Markt die benötigte Nachfrage für diese Features aufbringen kann.

"Es gibt keinen Grund der für 3G spricht, außer jener erhöhter Nachfrage," so Tim Long von CS First Boston.

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