Fundamentale Nachricht
14:30 Uhr, 07.04.2015

Niedrigzinsen: Deutsche wollen kaum noch sparen

Wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase verlieren die Bundesbürger zunehmend die Lust am Sparen. Statt in Aktien zu investieren, parken die Deutschen ihr überschüssiges Geld nach wie vor häufig auf dem Girokonto.

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Die Menschen in Deutschland verlieren wegen der Niedrigzinsphase zunehmend die Lust am Sparen und setzen bei der Geldanlage oft auf die falschen Produkte. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Comdirect Bank, für die 1.600 Bundesbürger ab 18 Jahren repräsentativ befragt wurden.

Aktuell legen die Bundesbürger nur sieben Prozent ihres verfügbaren Haushaltsnettoeinkommens zurück, zum Jahresanfang waren es noch 7,3 Prozent. Die meisten Bundesbürger rechnen nicht damit, dass sich an den niedrigen Zinsen bald etwas ändern wird. Nur 20 Prozent meinen, dass die Zinsen bald wieder steigen werden. 42 Prozent erwarten, dass sie auf konstant niedrigem Niveau verharren. 38 Prozent rechnen sogar mit weiter fallenden Zinsen.

Obwohl Girokonten und Sparbücher kaum noch Zinsen abwerfen, sind sie nach wie vor die beliebtesten Produkte der Deutschen bei der Vermögensanlage. Rund 57 Prozent der Deutschen parken aktuell einen Teil ihrer monatlichen Ersparnisse auf dem Girokonto. Gleich dahinter folgt das traditionelle Sparbuch, auf das mit 52 Prozent die Mehrheit der Bundesbürger noch regelmäßig Rücklagen transferiert. Ein Tagesgeldkonto nutzen vier von zehn Deutschen. Dagegen investieren aktuell nur 19 Prozent in Fonds und nur 14 Prozent direkt in Aktien, wie die Umfrage ergeben hat.

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Nach Einschätzung von Daniel Schneider, Leiter Investing bei Comdirect, setzen die Deutschen damit bei der Geldanlage weiter auf die falschen Produkte. „Giro- oder Tagesgeldkonten sind neben dem alltäglichen Zahlungsverkehr nur sinnvoll für kleine Finanzreserven, die jederzeit sicher verfügbar sein müssen“, sagt Schneider. „Wer sein Vermögen erhalten und aufbauen möchte, sollte zumindest einen Teil seiner Ersparnisse längerfristig in Wertpapieren wie Fonds, ETFs oder Aktien anlegen, die größere Chancen auf Wertsteigerung bieten.“ Einsteiger könnten zum Beispiel mit Wertpapiersparplänen beginnen. Das sei bereits ab einer Sparsumme von 25 Euro pro Monat möglich. „Die meisten Menschen haben den nötigen finanziellen Spielraum, und die Aktienmärkte sind weltweit attraktiv. Doch nutzen nur die wenigsten diese chancenreichen Anlageformen und parken stattdessen lieber ihr Geld zu Niedrigzinsen", meint Schneider.

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11 Kommentare

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  • 0815
    0815

    Aktien schwanken sehr stark. Aber es sind Sachwerte!!! Genauso wie Immobilien die ja soooo gerne gekauft werden. Oder auch Gold.

    Spätestens wenn mal nicht mehr nur die Inflation die Geldwerte angreift, sondern auch Schuldenschnitte werden sicher einige konservative deutsche Kleinsparer ihre von Beginn an zum Scheitern verurteilte Lebensversicherung auflösen ;)

    20:23 Uhr, 07.04.2015
  • 2 Antworten anzeigen
  • schimpanse69
    schimpanse69

    Überlege mir gerade 25 € monatlich bei der comdirect in hauseigene Fonds zu investieren - nicht.

    16:04 Uhr, 07.04.2015
  • schimpanse69
    schimpanse69

    Kapitalerträge gehören verboten.

    16:03 Uhr, 07.04.2015
    1 Antwort anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Ja CHANCEN BIETET DER AKTIENMARKT, aber auch die Chancen schnell mal 50% der Kohle verpuffen zu sehen. Wer sich wenig bis nicht damit auskennt, sollte die Finger weglassen und lieber kleine Verluste auf Festgeldkonten hinnehmen. Wer nix weiss und auf Berater angewiesen ist, sollte die Finger weglassn und sich lieber ne Goldmuenze kaufen.

    15:05 Uhr, 07.04.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Falsch und verdaechtig manipulativ. Richtig ist: Sie KOENNEN schon wegen den Mieten kaum noch sparen....und was heisst hier KAUM, bei 0.2% Rueckgang? Ein weitererer Versuch die Kleinsparer in Aktien zu locken. Sonst nix.Schwach.

    14:57 Uhr, 07.04.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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