Nickelpreise: Anstieg kennt offenbar kein Ende
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Stark steigende Metallpreise sind nicht zur Freude aller gereicht. Besonders kleinere Minengesellschaften geraten schnell in Bedrängnis, obwohl oder gerade weil sie bei ihrer Verkaufspolitik in den letzten Jahren auf Sicherheit gesetzt haben.
Viele Minengesellschaften haben ihre Produktion bereits auf Jahre hinaus verkauft, teilweise zu Preisen, die 50% oder mehr unter den jetzigen liegen. Ein solches Sicherungsgeschäft wird durch den Verkauf von Futureskontrakten an Terminbörsen durchgeführt. Für das Absicherungsgeschäft muss an den Terminbörsen eine Sicherheitshinterlegung getätigt werden, die einem Bruchteil des Kontraktwertes entspricht. Diese Sicherheitshinterlegung wird umso teurer, desto mehr der Preis des zugrunde liegenden Rohstoffs steigt.
So kam es heute zu Spekulationen darüber, dass einer der weltgrößten Stahlhersteller auf deutlich fallende Nickelpreise gesetzt habe. POSCO habe, so wird gemunkelt, 1000 Tonnen Nickel leerverkauft und könnte sich bei weiter steigenden Nickelnotierungen genötigt sehen, diese Position mit einem hohen Verlust durch den Kauf von eben diesen 1000 Tonnen Nickel aufzulösen.
Die Situation um die Verknappung von Nickel verschärft sich immer mehr. Die LME-Lagerbestände fielen am Dienstag um weitere 132 Tonnen auf 5808 Tonnen. Seit Jahresbeginn stieg der Nickelpreis bereits um mehr als 100% auf zuletzt 28,275 Dollar pro Tonne. Das ist das höchste Niveau seit den späten 80er Jahren. Zahlreiche Stahlhersteller, die Nickel zu Veredelung ihrer Metallprodukte verwenden, klagen über die hohen Preise. Sie können die Kosten aus dem Nickeleinkauf nicht so schnell an ihre Kunden weiter reichen und erleiden Verluste.
Das bullische Sentiment wird verstärkt durch einen Streik an der großen Nickelmine Voisey’s Bay in Kanada. Nach Informationen des Minenbetreibers Inco ist ein Streikende nicht abzusehen. Charttechniker rechnen mit einem baldigen Tests der psychologischen Marke von 30,000 Dollar pro Tonne.
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