Fundamentale Nachricht
07:45 Uhr, 31.07.2018

Neuordnung für die Indizes MDAX, SDAX und TecDAX

Deutsche Indizes befinden sich im Wandel. Im September wird es weitreichende Veränderungen geben. Worauf sollten gerade ETF-Anleger achten? GodmodeTader gibt einen Überblick.

Erwähnte Instrumente

  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • SDAX
    ISIN: DE0009653386Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

In der zweiten und dritten Liga erschien ein Teil der Regeln für die Zusammensetzung der Indizes nicht mehr zeitgemäß. Die Deutschen Börse hat deshalb beschlossen, dass die Trennung von Technologieunternehmen und klassischen Industriezweigen aufgehoben wird. Somit können auch Aktiengesellschaften aus dem Technologiesegment in den MDAX oder SDAX aufgenommen werden. Gleichzeitig können Technologieunternehmen aus dem DAX zusätzlich im TecDAX gelistet werden. Darüber hinaus werden die Indizes MDAX und SDAX vergrößert, denn ansonsten würde die Aufnahme von Technologiewerten zu massiven Anpassungen führen. Im MDAX werden künftig 60 statt 50 und im SDAX 70 statt 50 Unternehmen gelistet sein. Mit der Erhöhung sollen sowohl die Repräsentativität der beiden Indizes sowie weiterhin eine hohe Liquidität und Handelbarkeit gewährleistet werden. Die Größe von DAX und TecDAX bleibt von der Regeländerung unberührt. Die neue Methodik soll ab dem 24. September 2018 in Kraft treten.


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Warum sollten Anleger Indexanpassungen beachten?

Indexanpassungen haben vor allem für ETF-Anleger Auswirkungen, denn diese bilden den Index eins zu eins ab. Indexfonds, die komplette Indizes (physisch) abbilden, müssen sich somit mit Aktien der Aufsteiger eindecken und die Aktien der Absteiger abstoßen.

Demnach sorgt vor allem die Neuordnung des MDAX, SDAX und TecDAX für Veränderungen: ETFs auf den MDAX und SDAX verfügen nach der Regeländerung nicht nur über eine deutlich breitere Diversifikation; sondern auch die durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) der Indizes werden merkbar steigen. Denn die neu hinzukommenden Tech-Titel verfügen im Vergleich zu klassischen Mittelstandsunternehmen meist über höhere Bewertungen. Technologie-Aktien gelten darüber hinaus aufgrund ihrer höheren Bewertung als volatiler und obendrein als „dividendenärmer“. Nach der Neuregelung werden Technologiefirmen knapp 25 % der überarbeiteten Indizes ausmachen. Die Neuordnung der Tech-Titel wird somit für Partizipationsprodukte eine erhebliche Rolle spielen.

Die Regeländerung eröffnet neben den zuvor genannten Nachteilen aber auch Rendite-Chancen, denn Tech-Aktien sind allgemein für eine überdurchschnittlich starke Kursentwicklung bekannt.

Fazit: Die Neuregelung betrifft vor allem die Portfoliostrukturierung von TecDAX-ETFs, denn künftig werden auch die DAX-Titel SAP, Deutsche Telekom und Infineon im TecDAX vertreten sein und aufgrund ihrer Größe wird jeder dieser Titel eine hohe Gewichtung aufweisen. Die künftige Kursentwicklung des TecDAX wird demnach stark von diesen drei Einzelwerten abhängen. Betroffene Anleger sind demnach gut beraten ihre Depot-Ausrichtung zu überdenken und gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen.

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1 Kommentar

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  • Chronos
    Chronos

    Ein wichtiges Thema, nur weis ich nicht was ich mit dem Artikel anfangen soll. Liegt an mir...

    Die europäischen Indizes, sind wie die deutschen DACH, zB der SMI in Sachen Tech und IMMO unterpräsent.

    Ich bin kein ETF-Anleger, halte davon auch nichts, dennoch stellt sich die Frage warum die dt.Börse da wieder dran dreht. Die einzigen Werte die davon was haben sind SAP (Provider zähle ich wie im SMI nicht zu den techs) und infineon, damit sieht das für den DAX und einen CFD oder FDAX-Trader doch positiv aus.

    Als Strategie der Index-Köche kann ich mir nur vorstellen, das man den TecDax etwas auf die Sprünge helfen will. Wenn SAP und Infineon mehrfach gelistet sind, ist das eigentlich auch eine etwas "unsaubere" bürokratische Kosmetik.

    11:28 Uhr, 31.07.2018

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Über den Experten

Frederik Geiger
Frederik Geiger

Frederik Geiger studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzmanagement und -berichterstattung. Als wissbegieriger und engagierter Student konnte er sich immer wieder neu für das Zusammenspiel von Wirtschaft, Geldpolitik sowie Politik und deren Aufeinandertreffen am „Parkett“ begeistern. Während seines Studiums teilte er seine Leidenschaft für die Märkte mit seinen Kommilitonen in einem Börsenverein. Neben eigenen Erkenntnissen sammelte er im Laufe der Jahre durch diverse Praktika Erfahrungen in der Finanzwelt.

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