Kommentar
15:10 Uhr, 08.01.2024

Neues Jahr - Altes Leiden im Markt

Das Index-Geschehen hat sich in den ersten Handelstagen 2024 festgefahren, die charttechnischen Strukturen sind unangenehm. So gehe ich nun vor.

Frohes Neues!

Zwischen den Jahren ist bei mir immer Besinnung angesagt, darum erst ab heute wieder vermehrt Aktivität!

In der Regel erscheinen bei mir im Service "Stock Picking mit Michael Borgmann" dann auch immer wieder die Newsletter. Den ersten des neuen Jahres möchte ich einmal inhaltlich auch an dieser Stelle teilen:

Seit dem Webinar heute Morgen habe ich eine intensive Beschau der Blue Chips in D und den USA betrieben.

Die Eindrücke, die sich schon im Webinar in Sachen Index-Geschehen dargeboten haben, wurden hierbei noch einmal bestätigt.

Auf breiter Front herrschen keine angenehmen Strukturen, vieles fährt sich gerade etwas fest oder hat es bereits längst schon vor Tagen oder gar Wochen.

Das ist ein für das Stock Picking nur beschränkt zu gebrauchender Markt, denn dafür benötigt man deutlich ausgereifte Strukturen oder auch mal einen kleinen (Mini)Crash oder zumindest etwas mehr Bewegung.

Sorge muss auch ein wenig machen, WAS gerade alles so fällt und vor allem dass dies unmittelbar zum Jahresbeginn geschieht.

Das Index-Geschehen lässt derzeit ohnehin nach oben die Bäume nicht in den Himmel wachsen, umgekehrt sind bei vielen Werten bereits intensivere Strecken gen Süden abgespult worden.

Die aktuelle Gemengelage lädt deshalb vor allem zu einem ein:

Der SEITENLINIE!

Die kurzfristige Selektion dürfte recht einfach sein, für Long bieten sich am ehesten ein paar gezielte Werte aus den Bereichen Pharma, Medizin, Biotech sowie aus dem Öl/Gas-Sektor an (sowie, wenn er sich bald beruhigen sollte, auch aus dem Chip-Sektor) und auf der Shortseite scheinen sich die Anleger am ehesten pauschal aus dem Konsum-Sektor verabschieden zu wollen.

Das Jahr ist noch jung, es besteht kein Grund zu Aktionismus, im Gegenteil, eher zur Zurückhaltung. Zwar könnten in Anbetracht der überverkauften Situation bald ein paar breitere Gegenbewegungen in Richtung Norden einsetzen, doch deren Nachhaltigkeit und Größe der Ausdehnungen sind in Zweifel zu ziehen.

Noch ein paar Worte zu meiner persönlichen Strategie und Ausrichtung für den Monat Januar:

Die Aktivität in den Muster-Depots wird vermutlich für ein paar Wochen stark reduziert und überschaubar sein und bleiben und der Investitionsgrad ebenfalls wie gehabt niedrig bis sehr niedrig bleiben oder noch mehr reduziert werden.

Sofern sich bei einzelnen Werten halbwegs klare Setups abzeichnen, werden diese präsentiert aber eher selten auch den Weg in ein MD finden.

Sollte der Markt zeitnah echte Böden ausbilden ("leider" derzeit auch eine mögliche Option) und in der Folge sogar neue Hochs bauen können, wäre es zu akzeptieren, dort nicht zwingend voll oder gar nicht mit dabei gewesen zu sein, evtl. folgt darauf dann aber ein lukrativer Shorteinstieg, von dem man partizipieren könnte.

Die oben genannten Umstände führen im Normalfall (außer es gibt crashartige Abverkäufe) zu einer zeitlichen Entlastung, diese würde ich dazu nutzen, die Chart-Datenbank für Blue Chips (aber auch Biotechs und Kryptos) insbesondere aus dem Big-Picture-Bereich upzudaten und mit weiteren neuen Werten zu bestücken. Davon profitiert man dann erst in Zukunft, kann aber dafür im Zweifel mit Hilfe von Alarmen und Buy-Limits entspannt etwas längerfristiger im Voraus planen!

Ich kann an den etwas festgefahrenen charttechnischen Situationen wie üblich immer nichts ändern, diese aber sehr wohl kommunizieren und auf daran angepasste Verhaltensmuster hinweisen. Diese Chronistenpflicht sei an dieser Stelle erfüllt!

Also, Pulver trocken halten und Festgeld parken sind möglicher Weise nicht die schlechtesten Ideen zum Jahresbeginn!

Gruß

Michael Borgmann - Technischer Analyst

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Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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