Kommentar
00:00 Uhr, 13.01.2009

Neues Jahr, altes Leid - Kaum fassbare Einbrüche

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2009 beginnt nicht gerade besser, als 2008 endete. Kaum fassbare Einbrüche bei den Auftragseingängen der Industrie, die Commerzbank hängt nun dauerhaft am Tropf des staatlichen Rettungsfonds, und zu allem Überfluss flammt der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland mit Vehemenz neu auf; wohl nicht zufällig zur konjunkturellen und klimatischen Unzeit.

Auch ein Blick über den großen Teich lässt einen nicht warm werden. Wenn Barack Obama in einer guten Woche sein Amt als Präsident der (noch) mächtigsten Nation der Welt antritt, dann hat er einen solchen Haufen Themen zu meistern, dass sogar seine morgendlichen Trainingseinheiten im Kraftraum zeitlich unwahrscheinlich werden.

Die einst stolze Autoindustrie ist nur noch ein riesiger Zombie, angewiesen auf regelmäßige Dollarinfusionen. Und die Infrastruktur des Landes ist zu großen Teilen marode und veraltet. Das ist mit ein Grund dafür, dass in den USA gerne mal regional stundenlang der Strom ausfällt.

Aber Barack Obama ist ein kluger Mensch. Wenn schon massenhaft neue Schulden gemacht (zu sehr niedrigen Zinsen) und Geld gedruckt wird, warum dann nicht diese Chance nutzen und das Land grundlegend sanieren? Das macht sogar Sinn; denn immerhin wird damit der Boden bereitet für den nächsten Aufwärtsschub, der so sicher kommt wie in jeder Krise der Weltuntergang gepredigt wird. Am Ende wird es wohl auf eine Billion US-Dollar hinauslaufen, die Obama in ein riesiges Konjunkturpaket stecken kann. Damit lässt sich schon etwas anfangen.

Dass die ungehemmte Schuldenorgie mittel-und langfristig höchst bedenklich ist, dürfte offensichtlich sein. Aber Wirtschaft ist keine wirklich exakte Wissenschaft, und es liegt in der Natur der Sache bzw. des begrenztem Horizontes des Menschen, dass nachhaltiges Denken und Handeln kaum möglich ist. Letztlich ist diesem Ansatz aber auch der gigantische Wirtschaftsboom der letzten Jahrzehnte zu danken.

In diesem Sinne: Lasst uns auch 2009 durchwursteln – irgendwie geht es ja immer weiter, das weiß sogar der Volksmund! Ich wünsche Ihnen allen ein erfolgreiches und gesundes Jahr: Lassen Sie sich nicht herunterziehen, älter und ärmer werden wir von ganz alleine.

Daniel Kühn - Redaktionsleitung http://www.tradersjournal.de und CFD&Forex-Report

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3. Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

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