Kommentar
17:42 Uhr, 24.04.2019

Neuer FT-Bericht: Wirecard bricht zeitweise ein

Die "Financial Times" erhebt neue Vorwürfe gegen den Zahlungsdienstleister Wirecard. Die Aktien kommen von ihrem zeitweiligen 10-Prozent-Plus zurück, notieren zuletzt aber wieder deutlich im Plus.

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Wie die "Financial Times" (FT) in einem zahlungspflichtigen Artikel berichtet, stammt ein Großteil der Gewinne, die der Zahlungsdienstleister Wirecard in den vergangenen Jahren verbuchte, von drei undurchsichtigen Partnerunternehmen. Ein Großteil dieser Gewinne in den Jahren 2016 und 2017 seien von dem im Dubai ansässigen Tochterunternehmen CardSystems Middle East verbucht worden, heißt es. Die substanziellen Geschäfte von CardSystems seien scheinbar nicht durch entsprechende Cashflows unterlegt, sagte ein Insider zur "Financial Times".

Im Jahr 2016 seien ganze 95 Prozent des verbuchten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf die drei Partnerunternehmen Senjo, Al Alam und PayEasy zurückzuführen gewesen.

Am Morgen hatte noch der angekündigte Einstieg des japanischen SoftBank-Konzerns bei Wirecard die Aktien des deutschen Zahlungsdienstleisters beflügelt. Zeitweise hatten die Aktien mehr als 10 Prozent im Plus notiert. Zwischenzeitlich wurde fast der gesamte Kursgewinn durch die Reaktion auf den neuen FT-Artikel wieder zunichte gemacht, allerdings haben sich die Aktien anschließend wieder deutlich erholt und notieren inzwischen wieder kräftig im Plus.

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Der japanische SoftBank-Konzern hatte am Morgen angekündigt, über eine Wandelanleihe rund 900 Millionen Euro in Wirecard zu investieren. Zudem vereinbarten beide Unternehmen eine strategische Partnerschaft im Bereich digitaler Zahlungslösungen, in deren Rahmen SoftBank Wirecards geografische Expansion nach Japan und Südkorea unterstützt und zugleich "die Zusammenarbeit mit den globalen Portfoliogesellschaften der SoftBank Group für digitale Payments, Analytics/AI sowie innovative digitale Finanzdienstleistungen ermöglicht". Beide Konzerne wollen außerdem bei der digitalen Kreditvergabe enger zusammenarbeiten. Der Vereinbarung zufolge wird Wirecard eine Wandelanleihe begeben, die nach Ablauf von fünf Jahren zum Wandlungspreis von 130 Euro pro Wirecard Aktie in insgesamt 6.923.076 Wirecard Aktien (entspricht derzeit ca. 5,6 Prozent des Grundkapitals) gewandelt werden kann. Über die Ausgabe dieser Wandelschuldverschreibung an Softbank unter Ausschluss des Bezugsrechts der gegenwärtigen Aktionäre soll die Hauptversammlung der Wirecard AG am 18. Juni 2019 entscheiden.

Am Donnerstag veröffentlicht Wirecard seinen Geschäftsbericht 2018.


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3 Kommentare

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  • TrendInvest_RUH
    TrendInvest_RUH

    Diese gezielten Störfeuer gegen Wirecard, immer zum "richtigen" Moment... sind doch irgendwie auffällig. Wenn man die Kurse einer AG permanent nach unten treibt, dann kann man damit auch verhindern, dass das Unternehmen sich mit anderen zusammenschließt oder Aktienpakete austauscht. Wirecard könnte so an Übernahmen gehindert werden, die ja oft durch Aktientausch finanziert werden. Und wo kein attraktiver Aktienwert, da auch kein Tausch... Macht man so einem missliebigen Konkurrenten aus Deutschland das Leben schwer?

    12:36 Uhr, 25.04.2019
  • slook
    slook

    langsam ist es nur noch nervend, sowas ist doch keine seriöse berichterstattung

    19:06 Uhr, 24.04.2019
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Da bin ich so gespannt wer und was da dahinter steckt

    17:35 Uhr, 24.04.2019

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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