Kommentar
13:30 Uhr, 15.06.2009

Neuer Exoten-Einstiegsoptimierer von Morgan Stanley

„Best-Entry“, ein Begriff, der im Laufe einer fortschreitenden Finanz- und Wirtschaftskrise immer häufiger am Zertifikatemarkt auftaucht. Hintergrund dieses auch als „Einstiegsoptimierung“ bezeichneten Timing-Mechanismus ist der Gesichtspunkt, die Malaise an den Börsen könnte irgendwann doch ihr Ende finden, zumindest aktuell mehren sich ja zumindest die Hoffnungszeichen diesbezüglich. Schließlich möchte keiner den bestmöglichen Investitionszeitpunkt verpassen, auf der anderen Seite aber auch nicht gleich ins „fallende Messer“ greifen. Für genau diesen Anlegertyp ist das neue Best Entry Emerging Markets Zertifikat von Morgan Stanley gedacht, das noch bis zum 26. Juni an den „Zeichnungstheken“ ausliegt.

Gegenüber anderen in den vergangenen Monaten emittierten Produkten verfügt der Newcomer allerdings über einige Unterschiede, wie sich am einfachsten am Basiswert ablesen lässt. So handelt es sich hier nicht um den „üblichen Verdächtigen“ Euro STOXX 50, sondern mit dem iShares MSCI Emerging Markets ETF um ein deutlich exotischeres Underlying, das sich auf insgesamt 738 Einzelwerte, unter anderem aus Brasilien (15,55 Prozent), China (11,65 Prozent), Taiwan (11,27 Prozent) und Südkorea (11,04 Prozent) bezieht. Damit ist es allerdings in Sachen „Andersartigkeit“ noch nicht genug. So muss der Anleger im Gegensatz zu den Papieren der BayernLB, Royal Bank of Scotland (RBS) oder Barclays Capital hier auf einen Kapitalschutz komplett verzichten. Investoren, die sich nur mit einer Garantie an die volatilen Schwellenländer herantrauen, fallen also schon ganz automatisch durch das Raster. Dafür ist der bei Garantie-Strukturen mittlerweile fast schon gängige Cap unüblicherweise auch bei diesem „Delta-1-Papier“ vorhanden und begrenzt die 1:1-Partizipation bei dem dreijährigen Papier bei indikativ 165 Prozent des Auflageniveaus. Als Gegenleistung kommt der beschriebene „Best-Entry“-Mechanismus zum Einsatz, der sich über eine Phase von sechs Monaten bis zum 30. Dezember 2009 spannt und dafür sorgt, dass das niedrigste in diesem Zeitraum einmal festgestellte Kursniveau des iShares MSCI Emerging Market ETFs, maximal jedoch 80 Prozent des Emissions-Levels, als Startwert „eingelockt“ wird. Die Einstiegsoptimierung wird hier also wesentlich effizienter weil direkter betrieben, als bei den anderen „Best-Entries“, die im Gegensatz dazu auf das glättende Durchschnittsprinzip setzen. Auch wenn dem Anleger neben dem Kapital- auch das Emittentenrisiko nicht abgenommen wird – gehört das Produkt doch nicht der neuen besicherten „Zweipunktnull“-Schiene von Morgan Stanley an – so kann dabei zumindest auf eine Absicherung des Währungsrisikos zurückgegriffen werden.

Der BörseGo Tipp: Das neue „Best-Entry“-Zertifikat eignet sich für Investoren, die mittelfristig mit einer Fortsetzung der Aktienhausse in den Schwellenländern rechnen, auf Sicht der nächsten sechs Monate aber noch weitere Rückschläge erwarten. Wer glaubt, dass das Schlimmste bereits jetzt überstanden ist, kann stattdessen gleich zu einem Produkt ohne Performance-Begrenzung greifen.

Best-Entry Emerging Markets Zertifikat
Emittent/WKN: Morgan Stanley / MS8FF7
Laufzeit: 02.07.2012
Preis: (in Zeichnung: 04.06.09-26.06.09) Ausgabepreis: 100 € zzgl. max. 2 € Agio

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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