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10:40 Uhr, 25.09.2009

Neue Technik verwandelt Müll in Öl

Bremen (BoerseGo.de) - Die Produktion von Kunststoffen ist aufwändig. Die chemischen Synthese-Verfahren benötigen wertvolle Ressourcen wie Erdöl, Kohle, Erdgas. Fünf Prozent des weltweit geförderten Öls fließt in die Herstellung von Kunststoffen. Am Ende eines "Kunststofflebens" steht ein Umweltproblem. Denn Kunststoff belastet extrem die Umwelt, weil er nicht verrottet. Diese Kette, mit hohen Energiekosten am Anfang und dem Umweltproblem am Ende, kann nur durch Verwertung bzw. Recycling beendet werden. Diese Verwertung von Kunststoff kann auf drei Wegen erfolgen: werkstofflich, energetisch und rohstofflich. Bei werkstofflichem Recycling wird der Kunststoffmüll aufbereitet und zu neuen Kunststoffprodukten verarbeitet. So werden beispielsweise ein Drittel der gebrauchten PET-Flaschen zu neuen Flaschen.

Beim energetischen Recycling werden die Stoffe in einer Müllverbrennungsanlage verfeuert, die dabei frei werdende Energie wird zur Fernwärme- und Stromerzeugung genutzt. Effizient ist das allerdings nicht. Besonders interessant sowohl aus ökologischen als auch ökonomischen Gründen ist das rohstoffliche Recycling von zur Nutzung in Verbrennungsanlagen ungeeigneten hochkalorischen Kunststoffen, die uns besonders langfristig belasten, weil keine Alternativen bestehen.

Mit der nun seit 2005 erprobten, funktionierenden Verfahrenstechnik eines erfahrenen Anlagebauers aus dem Schwäbischen kann nun aus einem Großteil von Kunststoffabfällen Energie, in Form von Produktöl erzeugt werden. Dieses Produktöl ist vergleichbar mit leichtem Heizöl nach DIN 51603-1. Das erzeugte hochwertige Öl kann vielseitig verwendet werden. Beispielsweise als Heizöl in entsprechenden Blockheizkraftwerken oder mit entsprechenden Aufbereitungen und Zusatzstoffen sogar als Diesel. Das besondere dabei: Diese Erzeugung ist kostengünstig. Somit kann das Produktöl im Verkauf unter dem derzeitigen Verkaufspreis von Heizöl liegen (ca. 2 Eurocent pro Liter unter Marktpreis).

Der Fondsinitiator Ventafonds hat eine Beteiligung auf den Markt gebracht, die in dieses Recycling der Zukunft investiert. Investitionsobjekte des Fonds sind vier Verölungsanlagen, die im Hafen von Mannheim errichtet und die ersten Anlagen in Deutschland sein werden. Die Pilotanlage in der Schweiz hat unter Normalbedingungen auch im Schichtbetrieb ihre Serienreife bereits unter Beweis gestellt. Der Fonds kalkuliert mit einem Ausstoß von über 17.000.000 Liter Produktöl pro Jahr. Die Abnahme des erzeugten Öls ist bereits durch Absichtserklärungen gesichert und dokumentiert. Gleiches gilt für die Inputstoffe. Dazu existieren langfristige Verträge bzw. Absichtserklärungen mit der örtlichen Entsorgungswirtschaft.

Ventafonds beabsichtigt, für dieses Projekt rund 27 Millionen Euro einzusammeln. Eine Fremdkapitalaufnahme ist nicht vorgesehen. Anleger können sich ab 10.000 Euro an der KG beteiligen. Die prognostizierte Ausschüttung liegt bei über 14 Prozent p. a. im Durchschnitt vom Nominalbetrag. Die Gesamtausschüttung über die Laufzeit von elf Jahren beträgt prognosegemäß 202 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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