Neue Schwellen braucht das Land
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Nach dem historischen Crash der vergangenen Woche ist wohl der Teilschutz bei den meisten einschlägigen Zertifikaten mit einer permanent aktiven Barriere verloren gegangen und auch diejenigen Produkte, deren Barrieren erst zum Laufzeitende „scharf“ gestellt werden, bieten auf dem aktuellen Niveau nur noch besonders hartgesottenen Optimisten eine echte Alternative. Schließlich ist ja noch völlig unklar, ob die heutige Erholung aufgrund des Einschreitens der Politiker rund um den Globus auch wirklich nachhaltigen Erfolg bringt oder die aktuellen Kursaufschläge von rund fünf Prozent im DAX nicht nur ein kurzes Intermezzo darstellen. Der kollektive Schwellenbruch gilt dabei für die Mehrzahl der Papiere auf Einzelwerte ebenso wie für Index-Investments wie z.B. auf den Euro STOXX 50, nach einem Wochenverlust von rund 22 Prozent. Was bleibt ist die Hoffnung auf „frisch“ emittierte Produkte, die das aktuell sehr „niedrige“ Niveau als Ausgangslevel einpreisen. Auf die Zertifikateindustrie kommt demnächst also eine ganze Menge an Arbeit zu, um wieder eine schlagkräftige Palette an Teilschutzpapieren auf den Markt zu bringen.
Zu diesen gehört beispielsweise das neue Zanonia-Plus-Zertifikat der Landesbank Baden-Württemberg auf das europäische Leitbarometer, dessen Zeichnung bereits am heutigen Montag ausläuft, wobei gleichzeitig auch der Startlevel fixiert wird. Der Handel wird dann in den nächsten Tagen aufgenommen. „Zanonia-Plus“ als Synonym der LBBW dürfte den meisten Anlegern besser bekannt sein unter der Bezeichnung Step-Down-Express-Zertifikat. Das Kennzeichen dieses Produkttyps besteht darin, dass sich die Tilgungsschwelle im Rahmen des Express-Mechanismus jedes Jahr um einen festen Wert reduziert und damit die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass das Papier vorzeitig gekündigt wird. Im konkreten Fall sinkt der sogenannte „Call-Level“ ausgehend von 95 Prozent nach dem ersten Jahr in jeder weiteren Periode um fünf Prozent, so dass am letzten Stichtag zur Endfälligkeit nach vier Jahren bereits 80 Prozent des Emissionsniveaus ausreichen würden, um die bis dahin auf dann 136 Euro angewachsene Rückzahlung zu erhalten. Dies entspricht einem jährlichen Expresskupon von jeweils neun Prozent. Zwar muten die zwanzig Prozent Puffer vor dem Hintergrund der historischen Tagesverluste in der vergangenen Woche relativ gering an, doch würde dies von dem derzeitigen Indexniveau bei gut 2.550 Punkten immerhin noch einmal einen Abschlag von rund 500 Punkten bedeuten, ohne dass die Maximalrendite angetastet würde. Sollte der Index die Tilgungsschwelle am 9. November 2012 aber tatsächlich unterschreiten, so könnte sich der Anleger immer noch auf eine zusätzliche Barriere stützen, die noch einmal 10 Prozent darunter bei 70 Prozent des Ausgangsniveaus fixiert wird. Aus momentaner Sicht würde die Sicherheitsschwelle damit sogar noch unter dem Tiefstkurs aus dem Jahre 2003 bei 1.847,62 Punkten festgelegt werden.
Der BörseGo Tipp:
Die vergangene Woche hat auch in weiten Bereichen des Zertifikatemarktes einen Scherbenhaufen hinterlassen. Neue Produkte könnten sich deshalb jetzt wie Phönix aus der Asche erheben, wobei wie bei dem „Zanonia-Plus“ entsprechende Sicherheitsmechanismen auch noch vor weiteren Kursabschlägen schützen können. Wer dagegen an eine deutliche Trendwende glaubt, könnte sich mit spekulativer ausgestatteten Produkten noch offensiver aufstellen.
Euro STOXX 50 Zanonia-Plus-Zertifikat |
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Emittent/WKN: |
LBBW / LBW0SB |
Laufzeit: |
28.10.2013 |
Preis: (in Zeichnung: 09.09.08-13.10.08) |
Ausgabepreis: 100 € (1 % Agio) |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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