Kommentar
09:08 Uhr, 29.04.2019

Neue Monopole und was sie für Anleger bedeuten: Es kann nur einen geben!

Alles bewegt sich irgendwie in Zyklen. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren Monopole gang und gäbe. Die Vorteile für Unternehmer ließen sich kaum übersehen. Durch die Beherrschung eines Marktes konnten exorbitante Margen verlangt werden. Was für Unternehmer gut war, war nicht gut für Arbeitnehmer und die Gesellschaft, wobei an Monopolen nicht alles schlecht ist. In vielen Ländern gab es noch bis Ende des 20. Jahrhunderts Monopole in der Telekommunikation. Das lag daran, dass es nur unter Monopolen möglich war, die notwendige Infrastruktur zu bauen und zu erhalten.

In den USA und vielen anderen Ländern endete die große Zeit der Monopole in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Dafür wurde eine andere Form der Machtkonzentration beliebt: Konglomerate. Anstatt einen Sektor zu beherrschen, versuchten Unternehmen in möglichst vielen Bereichen mitzumischen.

Auch das fand ein Ende. Konglomerate wurden so groß und ineffizient, dass sie in den 60er und 70er Jahren unmodern wurden. Es folgten Jahrzehnte der Spezialisierung, ganz nach dem Motto: ein Unternehmen, ein Produkt (bzw. Sektor).

Nun beginnt eine neue Ära. Es ist wieder eine Ära der Monopole. Sie sind aber nicht vergleichbar mit denen vor 100 Jahren. Es sind Firmen wie Google, Facebook und Amazon. Selbst unter den Großunternehmen nehmen sie eine Klasse für sich ein. Die Marktkonzentration steigt rasant. Der Umsatzanteil der größten Unternehmen steigt selbst unter den Großkonzernen (Grafik 1).

Sie tun dies nicht einmal auf Kosten der Marge. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Die neue Generation an Unternehmen kann immer höhere Aufschläge verlangen (Grafik 2). Die Preise, die verlangt werden, liegen meilenweit von den Produktionskosten entfernt.


Das liegt zum Teil auch am Geschäftsmodell. Google muss zwar Serverfarmen betreiben, doch insgesamt ist das Geschäftsmodell nicht besonders anlagenintensiv. Die Margen waren immer hoch und durch die steigende Marktmacht werden sie immer höher.

Das hat auch für Anleger Konsequenzen. Es gibt immer weniger Gewinner. Die Masse an Unternehmen geht im Wettbewerb unter. Sie können nicht gegen Amazon und Google konkurrieren. Und wenn sie es können, werden sie einfach von den Großen aufgekauft.

Als Anleger fällt es schwer, solche Gewinner zu identifizieren. Heute wissen wir alle, wer die großen Gewinner sind. Wir wissen aber nicht, wer der nächste sein wird. Ist es vielleicht Uber oder doch das chinesische Pendant Didi?

Wer die Gewinner nicht im Depot hat, schaut ins Leere. Daher sind Indexprodukte gar nicht so schlecht. Es garantiert, dass man die Aktien der Gewinner besitzt.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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