Kommentar
09:31 Uhr, 22.02.2007

Net AG: bhv-Übernahme wirkt sich langsam aus

Vom anfänglichen Kursverlauf nach der heutigen Bekanntgabe der Fiskal-Q1-Zahlen bei der Net AG zeigte sich CEO Dr. Stefan Immes doch etwas enttäuscht: »Ich dachte, das wird ein bisschen positiver aufgenommen«, räumte er im Gespräch mit BetaFaktor.de ein. Denn die Zahlen sehen wirklich gut aus. Sie zeigen vor allem erstmals, dass der Neuerwerb bhv GmbH & Co KG sehr gut einschlägt. So konnte der Bereich e-Publishing, in dem die bhv integriert wurde, beim Umsatz um 174% und beim EBIT um 158% zulegen. Aber selbst der starke Kerngeschäftsbereich e-Systems weist mit einem Umsatzplus von 30% und einem EBIT-Anstieg um 63% erfreuliche Zuwachsraten auf. Unterm Strich hat Net die Erlöse im Quartal zum Ende Dezember 2006 um 51% auf 13,9 Mio. EUR gesteigert, der Konzernüberschuss konnte auf 1,15 Mio. EUR mehr als vervierfacht werden.

Mit diesen Zahlen ist Dr. Immes jetzt auch nicht mehr bange, die selbst postulierte Jahresprognose einzuhalten. Die Messlatte liegt bei 51,3 Mio. EUR Erlöse, 2,8 Mio. EBIT und 13 Cent EPS. Bedenken Sie: Die Q1-Zahlen markieren bereits rund 40% der Jahresprognose. Freilich dürfen Sie das nicht linear hochrechnen, da Net im ersten Fiskalhalbjahr typischerweise 60% der Ergebnisse einfährt, und das zweite dementsprechend mauer verläuft. Aber trotzdem: Das Polster ist schon beachtlich. Eine Prognoseanhebung will Dr. Immes erst rund um die Q3-Zahlen ins Auge fassen. Aber unsere Schätzung von 15 Cent EPS für dieses Jahr (BetaFaktor.de 06/07b) ist damit noch nicht mal besonders sportlich.

Der Net-Chef will natürlich im Publishing weiter zulegen. Hier hat er mögliche Akquisitionen bzw. enge Kooperationen vor allem im europäischen Ausland im Auge. Erste Gespräche gebe es bereits in Spanien, Italien und Großbritannien. Da sie aber noch in einem sehr frühen Stadium sind, rechnet Dr. Immes erst im zweiten Halbjahr mit dem ein oder anderen konkreten Abschluss. Geld ist dafür noch in der Kasse, aktuell sind es über 5,2 Mio. EUR.

Fazit: Unser Kursziel von 2,20 EUR ist jetzt plausibler denn je.

Quelle: [Link "www.betafaktor.de" auf www.betafaktor.de/... nicht mehr verfügbar]

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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