Analyse
14:32 Uhr, 23.06.2023

NEL - Aktie fällt auf Jahrestief! Bald ein dauerhafter Pennystock?

Sie ist weiter eine der beliebtesten Aktien in Deutschland und sie korrigiert seit dem Jahr 2021 hochvolatil: Nel! Heute markiert der Wasserstofftitel ein neues Jahrestief. Und das Mehrjahrestief ist gar nicht mehr so weit entfernt.

Erwähnte Instrumente

  • NEL ASA
    ISIN: NO0010081235Kopiert
    Kursstand: 1,015 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • NEL ASA - WKN: A0B733 - ISIN: NO0010081235 - Kurs: 1,015 € (L&S)

Wenn es um Werte wie Nel geht, dann fliegen bei den Anlegern oftmals die Fetzen. Da gibt es kein Mittelding. Die Dauerbullen weisen gebetsmühlenartig auf das Potenzial der Wasserstofftechnologie hin und sehen dementsprechend auch riesiges Potenzial in der Aktie. Und dann gibt es die Kritiker, die seit Jahren betonen, dass sich diese Wachstumsmöglichkeiten nicht einmal ansatzweise in den Zahlen des Unternehmens zeigen, dieses vielmehr Jahr für Jahr die Prognosen unterbietet. Bekanntermaßen reihe ich mich in diesem Fall bei den Kritikern ein.

Nel gehört für mich in die Aktienkategorie "Kapitalvernichter". Oder anders ausgedrückt: Ohne regelmäßige Kapitalerhöhungen wäre das Unternehmen mausetot. Eines meiner Lieblingsfeatures in unserem stock3 Terminal ist seit geraumer Zeit das Tool "Fundamentalcharts" und darin die Ansicht der ausstehenden Aktien eines Unternehmens im Zeitverlauf. Hier sieht man sofort, ob ein Unternehmen, beispielsweise durch Aktienrückkäufe, Werte für die Aktionäre schafft oder sich eher den inoffiziellen Titel "Weltmeister im Aktiendrucken" verdient hat.

Bei Nel muss man die Grafik eigentlich gar nicht weiter kommentieren, sie ist selbsterklärend.

NEL-Aktie-fällt-auf-Jahrestief-Bald-ein-dauerhafter-Pennystock-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-stock3.com-1

Quelle: stock3 Terminal

Nahezu Jahr für Jahr steigt die Zahl der ausstehenden Aktien, werden die Anteilseigner verwässert. 2014 waren 116 Mio. Aktien im Umlauf, inzwischen sind es 1,67 Mrd., also das 14-Fache. Tendenz weiter steigend. Was heißt das für den Anleger? Insofern er an den Kapitalerhöhungen nicht teilnimmt bzw. nicht teilnehmen kann, weil beispielsweise das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, wird sein Anteil am Unternehmen auch bei gleichbleibendem Aktienkurs durch die wachsende Anzahl an Aktien stetig kleiner.

Aktuell weist Nel eine Marktkapitalisierung von knapp 20 Mrd. NOK auf, das sind rund 1,69 Mrd. EUR. Wohlgemerkt auch nach dem Kursrutsch. Analysten erwarten in diesem und im nächsten Jahr jeweils einen negativen Free Cashflow knapp unterhalb der Mrd.-NOK-Schwelle. Den Cashbestand hat Nel im ersten Quartal, wie sollte es auch anders sein, durch eine Kapitalerhöhung um 1,6 Mrd. NOK auf 4,6 Mrd. NOK verbessert. Damit sollte das Geld erst einmal eine Weile ausreichen. Doch selbst wenn man optimistisch in die Zukunft blickt und die Analystenschätzungen für voll nimmt, dürfte das Unternehmen noch bis in das Jahr 2027 hinein Geld verbrennen. Den operativen Turnaround beim Gewinn könnte es nach aktuellem Stand zumindest 2026 geben. Bis dahin wird noch viel Wasser in den Elektrolyseur fließen.

Fazit: Die Nel-Aktie ist aufgrund der massiven Volatilität ein beliebtes Trading-Objekt. Der niedrige absolute Kurs dürfte auch heute wieder einige Zocker anlocken, die auf einen Rebound spekulieren wollen. Als Investment eignet sich die Aktie dagegen weniger. Das würde sich erst ändern, wenn das Unternehmen von jährlichen Kapitalerhöhungen weg- und zu stark verbesserten und später auch positiven Cashflows hinkäme. Ein solcher Switch ist bislang aber nicht im Ansatz erkennbar.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. NOK
993,58 1.580,00 2.443,00
Ergebnis je Aktie in NOK -0,55 -0,43 -0,31
Gewinnwachstum - -
KGV - - -
KUV 20,1 12,6 8,2
PEG - -
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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