Nasdaq bremst Big-Tech-Aktien künstlich aus
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Erwähnte Instrumente
- Nasdaq-100Kursstand: 15.119,06 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Microsoft Corp.Kursstand: 332,470 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 15.119,06 Pkt (Nasdaq)
- Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 332,470 $ (Nasdaq)
- Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 188,080 $ (Nasdaq)
- NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 424,050 $ (Nasdaq)
- Alphabet Inc. (Class A) - WKN: A14Y6F - ISIN: US02079K3059 - Kurs: 117,140 $ (Nasdaq)
- Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 117,710 $ (Nasdaq)
- Amazon - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 128,780 $ (Nasdaq)
- Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 269,790 $ (Nasdaq)
- Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 298,290 $ (Nasdaq)
Durch die Rally bei KI- und Technologieaktien hat das Gewicht der Technologieschwergewichte im Nasdaq-100 von einem ohnehin hohen Niveau im letzten halben Jahr weiter zugelegt. Die Aktien der Magnificent Seven, also die Anteilsscheine der großen Technologiefirmen Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Tesla, Meta und Alphabet (A- und C-Aktien), kamen zuletzt auf ein Gewicht von rund 55 % im Nasdaq 100.
Zuletzt sah das Gewicht der Magnificent Seven im Nasdaq-100 folgendermaßen aus:
Aktie | Gewicht |
Microsoft | 12,9 % |
Apple | 12,5 % |
Alphabet (A- und C-Aktien) | 7,4 % |
Nvidia | 7,0 % |
Amazon | 6,9 % |
Tesla | 4,5 % |
Meta Platforms | 4,3 % |
Ein außerplanmäßiges Rebalancing des Nasdaq-100, das der Börsenbetreiber Nasdaq Inc. am vergangenen Freitag für den 24. Juli angekündigt hat, soll das Gewicht der wichtigsten Big-Tech-Aktien nun etwas reduzieren. Ein solches außerplanmäßiges Rebalancing gab es zuvor erst zweimal, und zwar in den Jahren 1998 und 2011. Bei dem außerplanmäßigen Rebalancing kommen Regeln zur Anwendung, die es beim normalen quartalsweisen Rebalancing nicht gibt, sondern die sonst nur einmal im Jahr zur Anwendung kommen: Das Gewicht der fünf größten Firmen im Nasdaq-100 darf zusammen nicht mehr als 38,5 % betragen. Das Gewicht aller anderen Komponenten außer den fünf größten darf außerdem jeweils bei maximal 4,4 % liegen.
Wie die meisten wichtigen Indizes basiert die Gewichtung im Nasdaq-100 auf der Marktkapitalisierung, also dem Börsenwert der Unternehmen. Zusätzliche Regeln sollen allerdings verhindern, dass einzelne Aktien ein zu großes Gewicht im Index erhalten.
Im vergangenen halben Jahr hatten sich vor allem die Aktien von Nvidia, aber auch von Meta Platforms und Tesla, deutlich besser entwickelt als der Nasdaq-100 insgesamt.
Aktuell beträgt das Gewicht der Aktien der fünf größten Konzerne (bei Alphabet zählen hier offenbar beide Aktiengattungen zusammen) rund 46,7 %. Das Gewicht der fünf größten Konzerne Microsoft, Apple, Alphabet, Nvidia und Amazon dürfte im Zuge des Rebalancings also um zusammen etwa 8,2 Prozentpunkte reduziert werden. Da Tesla aktuell einen Anteil von leicht über 4,4 % besitzt, dürfte auch hier der Anteil leicht sinken.
Indexfonds und ETFs, die den Nasdaq-100 passiv nachbilden, müssen auch das Rebalancing umsetzen. Die Aktien der fünf größten Konzerne müssen teilweise verkauft werden, die übrigen Komponenten dafür erworben werden. Häufig kommt es dabei bereits vor dem eigentlichen Stichtag zu entsprechenden Kursreaktionen, weil die Details des Rebalancings bereits vorab bekannt sind und von Marktteilnehmern vorweggenommen werden.
Fazit: Durch ein außerplanmäßiges Rebalancing reduziert der Börsenbetreiber und Indexanbieter Nasdaq Inc. das Gewicht der größten Tech-Schwergewichte im Nasdaq-100 künstlich. Diese Aktien waren zuletzt für einen Großteil der Überperformance des Index verantwortlich, wobei sich durch die bessere Performance dieser Aktien auch ihr Gewicht im Nasdaq-100 weiter erhöht hat. Auch nach dem Rebalancing werden die Tech-Schwergewichte tonangebend für den Nasdaq-100 bleiben, aber ihre Dominanz wird etwas abnehmen. Das sorgt für eine bessere Diversifizierung und mildert die Folgen, falls auf die KI-Rally irgendwann eine deutliche Korrektur folgen sollte.
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