NASDAQ 100 - Anzeichen für kurzfristige Übertreibung nach unten

• Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.311,24 Pkt (Nasdaq)

Der Nasdaq 100 befindet sich trotz der starken Verluste seit dem Allzeithoch bei 16.754 Punkten aus dem November 2021 noch immer in einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Der Aufwärtstrend seit Sommer 2010 ist noch immer intakt. Die äußere Variante dieser Trendlinie verläuft in der kommenden Woche bei 9.671 Punkte.

In der Abwärtsbewegung seit November vollendete der Index eine obere Umkehrformation in Form einer SKS. Das rechnerische Kursziel aus dieser SKS liegt bei 9.992 Punkten. In einer ersten Verkaufswelle fiel der Index bis Mitte Juni auf ein Tief bei 11.037 Punkten.

Nach diesem Tief erholte sich der Nasdaq 100 auf 13.720 Punkte. Diese Erholung kann als leicht überschießender Pullback an die Nackenlinie der SKS eingeordnet werden.

Seit Mitte August fällt der Index wieder deutlich zurück. Am 23. September notierte er im Tief bei 11.169 Punkten und damit nur noch wenig über dem Jahrestief.

Auf Wochenbasis notiert der RSI (14) bei 38,07 Punkten. Damit ist dieser Indikator gerade aus dem neutralen Bereich zwischen 40 und 60 Punkten nach unten rausgefallen. Aber im unteren Extrembereich ist der Indikator noch lange nicht angekommen. Es ist also noch Platz nach unten.

In den letzten drei Handelstagen war die Abwärtsdynamik wieder einmal sehr hoch. Am Freitag erholte sich der Index ausgehend vom Tagestief relativ deutlich. Er schloss bei 11.311 Punkten und damit 142 Punkte über dem Tagestief. Der Index riss am Freitag ein Abwärtsgap zwischen 11.448 und 11.402 Punkte.

Der Index fiel am Freitag zudem aus einem potenziellen Abwärtstrendkanal nach unten raus, erholte sich aber zum Schlusskurs wieder an die Unterkante dieses Kanals und schloss 9 Punkte darüber.

Auf Tagesbasis notiert der RSI (14) bei 30,26 Punkten und damit direkt an der unteren Extremzone. In der Abwärtsbewegung seit November ist dieser Indikator nur einmal in seine untere Extremzone eingedrungen, nämlich im Januar 2022. Vor den anderen Erholungen im März, Mai oder Juni fiel der RSI zwar an die untere Extremzone ab, drang aber nicht in sie ein.

Die Kerze vom Freitag liegt zum Großteil unterhalb der Bollinger Bänder. In der Abwärtsbewegung seit November war das Rausfallen aus den Bollinger Bänder ein recht gutes Anzeichen dafür, dass die aktuelle Verkaufswelle vor ihrem Ende steht oder es gar erreicht hat.

Fazit: Erholung kann nicht mehr lange auf sich warten lassen

Die mittelfristige Abwärtsbewegung im Nasdaq 100 ist intakt. Früher oder später sollte der Index sein Jahrestief durchbrechen und dann noch einmal deutlich fallen. Zielbereich ist das Ziel aus der SKS bei 9.992 Punkten bzw. das Hoch aus dem Februar 2020 bei 9.736 Punkten. Damit würde es auch zu einem Test des Aufwärtstrends seit Sommer 2010 kommen.

Die kurzfristige Abwärtsbewegung zeigt aber Anzeichen einer Übertreibung nach unten. Vor den US-Inflationsdaten am 12. September schloss der Index noch bei 12.739 Punkten. In 9 Handelstagen verlor er bis zum gestrigen Tief 1.570 Punkte oder 12,32 %. Eine Erholung könnte nach aktuellem Stand zu Gewinnen in Richtung 11.928-12.082 Punkte führen. Ein Kaufsignal ergäbe sich wohl erst mit einem Tagesschlusskurs über 11.498 Punkte.

Das pärferierte Szenario sieht also eine Erholung in Richtung 11.928-12.082 Punkte und einen anschließenden Abverkauf auf neue Jahrestief und mittelfristig in den Bereich 9.992-9.736 Punkte vor.

Zu diesem Kursverlauf gibt es zwei klare Alternativen. Der Index fällt direkt weiter. Dann würde er vermutlich in einen crashartigen Abverkauf übergehen. Am mittelfristigen Zielbereich würde sich nichts ändern.

Sollte der Index über den Widerstandsbereich zwischen 11.928-12.082 Punkten ausbrechen, dann ergäbe sich weiteres Erholungspotenzial bis ca. 12.683-12.752 Punkte inklusive der Chance auf einen weiteren Anstieg bis 13.720 Punkte. Und falls dem Index auch noch ein Ausbruch über 13.720 Punkte gelänge, dann wäre ein Doppelboden vollendet. Das rechnerische Ziel läge dann bei 17.055 Punkten.

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