Nachhaltigkeits-Aspekte in der Tourismusindustrie
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Wien (BoerseGo.de) - Die Haupturlaubssaison geht langsam zu Ende. Was für viele Menschen Entspannung und Erholung vom Alltag bedeutet, ist für viele Beschäftigte der Branche und für die Umwelt eine hohe Belastung. Einen Blick auf Nachhaltigkeits-Aspekte wirft Gerold Permoser, Chief Investment Officer der Erste Asset Management (EAM).
Die Tourismusbranche spielt Permoser zufolge für die Weltwirtschaft eine große Rolle. Die gesamten Einkünfte der Branche hätten im vergangenen Jahr bei 1,4 Billionen US-Dollar. Weltweit entfielen knapp neun Prozent aller Jobs auf diese Branche. Gleichzeitig stiegen das Angebot, und damit auch der Preisdruck, was oft nur auf Kosten der Umwelt zu erreichen sei, heißt es. „Denn niedrige Preise gehen meist zulasten der Umwelt sowie der sozialen Komponente. Die Beschäftigen werden von ihren Jobs bis hin zur ihrem emotionalen Kern in Anspruch genommen. Deswegen spielen gerade in der Tourismusindustrie ökologische, soziale und Unternehmensführungs-Aspekte eine große Rolle“, so Permoser.
„Wir konzentrieren uns darauf, Unternehmen zu finden, die langfristig und nachhaltig arbeiten. Das betrifft auch den Flugverkehr, eine der großen Quellen des weltweiten CO²-Austoßes. Unser Engagement mit Fluggesellschaften hat uns gezeigt, dass viele Unternehmen bereits intensiv am Thema Nachhaltigkeit arbeiten, nicht zuletzt, weil Kerosin einer der Hauptkostenfaktoren ist. Aber auch Hotelketten achten aus Kostengründen auf ihre Ressourcennutzung“, so Permoser, der aber insgesamt bei Hotelketten in allen ESG-Dimensionen noch großen Nachholbedarf sieht.
In Sachen Corporate Governance habe sich in der Hotelbranche einiges getan. Auffällig sei jedoch, dass insbesondere die letzten familiengeführten Hotelketten wie Hilton oder Hyatt große Mängel in ihrer Corporate Governance aufwiesen, heißt es. „Vor allem Beschäftigte der Hotelbranche leiden unter dem Kostendruck, denn ein großer Kostenblock sind die Mitarbeiterkosten. Und so sind lange Arbeitszeiten, Niedriglöhne und Saisonjobs an der Tagesordnung, insbesondere in den Entwicklungsländern“, so Permoser.
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