Fundamentale Nachricht
08:49 Uhr, 23.10.2019

Nachhaltig investieren: Plastikmüll

Raiffeisen Capital Management investiert be­vorzugt in Unternehmen und Staaten, die Strategien zur Plastikvermeidung verfol­gen gegenüber solchen, für die diese keine Relevanz haben.

Wien (GodmodeTrader.de) - In unseren Ozeanen befinden sich bis zu 100 Millionen Tonnen Plastikmüll. Geschätzte 80 bis 90 Prozent stammen von Haus- und Industrieabfällen, darunter verschmutzter und teilweise auch giftiger Plastikmüll aus Industriestaaten, der - gegen Bezahlung - in Entwicklungsländer exportiert wird, wie Dieter Aigner, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG, im Editorial der aktuellen Ausgabe des Infomagazins „Nachhaltig investieren“ schreibt.

Dort fehle es aber meist an Geld und Knowhow, um diesen sachge­recht zu entsorgen, und so werde ein Groß­teil direkt in die Flüsse ausgeschwemmt. Von dort gelange er in späterer Folge in die Weltmeere und nolens volens als Mikroplas­tik auch in die Nahrungskette von Tier und Mensch. Auf politischer Ebene sei im Mai 2019 im Rahmen der Basler Konvention ein neu­er Umgang mit Plastikmüll beschlossen worden, auf den sich weltweit 186 Staaten geeinigt hätten, heißt es weiter.

„Dabei geht es in erster Linie um die Reduktion der Plastikproduktion, eine Informationspflicht über Müllinhaltsstoffe und auch die Förderung von Entwicklungs­ländern bei der Müllentsorgung. Inzwischen weigert sich nicht nur China, den Müll der Industrienationen aufzunehmen, sondern auch andere Länder wie Thailand und Malaysia haben damit begonnen, die unliebsame Fracht wieder retour an die Herkunftsländer zu schicken“, so Aigner.

Das Problem müsse aber an seinem Ursprung gelöst werden. Das bedeute konsequentes Vermeiden von Plastik(verpackungen). Dazu brauche es allen voran die Politik als Regulator, aber auch die Wissenschaft, die Produzenten, den Handel und natürlich auch uns Kon­sumenten und Konsumentinnen, heißt es weiter.

„Als nachhaltiger Asset-Manager kann auch Raiffeisen Capital Management diesen Prozess beschleunigen – indem wir in Un­ternehmen investieren, die sorgsam mit dem Einsatz von Plastik umgehen oder sich überhaupt mit Alternativen zu Plas­tik(verpackungen) beschäftigen bzw. diese bereits einsetzen. Standardmäßig befragen wir Unternehmen hinsichtlich ihrer Strate­gien dazu. Das Ergebnis dieses Dialogs be­rücksichtigen wir dann in unseren Investmententscheidungen. Das heißt, wir be­vorzugen Unternehmen und Staaten, die Strategien zur Plastikvermeidung verfol­gen gegenüber solchen, für die diese keine Relevanz haben“, so Aigner.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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