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14:36 Uhr, 15.06.2009

Nachfrageschwäche ist dominierendes Problem in der Industrie

München (BoerseGo.de) - Die derzeitige Rezession im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist überwiegend die Folge einer globalen Nachfrageschwäche und nicht Zeichen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit. "Während die eigene Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland deutlich höher eingeschätzt wird als im EU-Durchschnitt, ist der Auftragsmangel nach Ansicht der im ifo Konjunkturtest befragten Unternehmen in den letzten Monaten eindeutig zum dominierenden Problem geworden", teilte das ifo-Institut am Montag mit.

Der Anteil der Industriefirmen, die über eine Nachfrageschwäche berichten, sei seit Anfang 2007 von rund 14 Prozent aller Unternehmen zunächst langsam und ab dem dritten Quartal 2008 schubartig auf zuletzt rund 52 Prozent aller Industriefirmen gestiegen. Angebotsprobleme, wie Arbeitskräftemangel oder unzureichende Kapazitäten, spielten demgegenüber eine untergeordnete Rolle und würden nur noch von rund 8 Prozent der Industriefirmen genannt, während dieser Anteil zu Jahresmitte 2007 noch gut ein Fünftel aller Industriebetriebe ausmachte.

Noch etwas häufiger als im Industriedurchschnitt berichten derzeit die Industriefirmen aus dem Vorleistungsbereich der Industrie, z.B. Eisen und Stahl, Chemie etc., über Nachfrageprobleme. Hier habe der Anteil der Firmen, die unter der Nachfrageflaute leiden, einen neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung erreicht. Im Investitionsgüterbereich der Industrie sei der entsprechende Firmenanteil Anfang 1993 zwar schon einmal ähnlich hoch wie derzeit gewesen, allerdings sei damals ein deutlich größerer Teil der Firmen als heute der Ansicht gewesen, dass die Nachfrageprobleme nur vorübergehender Natur seien.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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