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09:38 Uhr, 24.06.2013

Nach Fed-Entscheid auf Dollar und US-Aktien setzen

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Ben Bernanke, der Chef der US-Notenbank Fed, hat letzte Woche den Fahrplan für den Ausstieg aus dem Quantitative Easing (QE)-Programm angekündigt. Ein behutsamer Ausstieg aus den umfangreichen Anleihekäufen der Fed soll gegen Ende des Jahres starten und bis Sommer 2014 abgeschlossen sein. Trevor Greetham, Leiter Asset Allocation bei Fidelity Worldwide Investment, ist der Meinung, dass der Ausstieg noch später kommen wird, und erläutert, wie er seine Anlageallokation aktuell ausrichtet.

„Bernanke hat angekündigt, sachte den Fuß vom Gas nehmen zu wollen und nicht hart auf die Bremse zu treten. Das ist eine vertraute Notenbankmetapher, die verdeutlichen soll, dass zwischen dem Ende der quantitativen Lockerung und dem ersten Zinsanstieg einige Zeit liegen wird. Ich glaube, dass die Fed letztlich sogar noch später beginnen wird, die geldpolitischen Zügel zu straffen, als sie es jetzt avisiert hat“, so Greetham.

Die wirtschaftlichen Leitindikatoren seien schwach und die Märkte würden die Fed dazu bringen wollen, die nachlassende Inflation ernster zu nehmen - was zum Beispiel über einen weiteren erheblichen Preiseinbruch bei Rohstoffen passieren könnte. Das Bemerkenswerteste an den ersten Marktreaktionen auf die Äußerungen Bernankes sei aber die Stärke des US-Dollars trotz des Rücksetzers bei Risikoanlagen. Es sehe so aus, als sei die unlogische Schwächephase des Dollars, seit ein Auslaufen des QE-Programms erstmals breit thematisiert wurde, damit vorbei. Wahrscheinlich sei sie in der Tat nur ein kurzfristiges Phänomen gewesen, das durch den Verkauf von in Dollar gehandelten Wertpapieren aus den Schwellenländern verursacht worden sei, heißt es weiter.

„Meine Strategie ist jetzt, den US-Dollar weiter überzugewichten. Positionen in Anleihen und Rohstoffen, Gold eingeschlossen, reduziere ich noch stärker. Aktien gewichte ich weiterhin insgesamt leicht über. Langfristig ist diese Anlageklasse weit weniger anfällig für ein Anziehen der geldpolitischen Schrauben als Anleihen. US-Aktien gewichte ich dabei stärker und werde Aktien aus Schwellenländern gleichzeitig untergewichten. Der japanische Aktienmarkt dürfte im Zuge der aktuellen Verkaufswelle attraktiv werden. Das Marktsentiment gegenüber Japan ist gerade sehr zurückhaltend, aber die Dollarstärke sollte eine weitere Abschwächung des Yen herbeiführen. Somit erwarte ich, dass die japanischen Exporte in die USA stark bleiben. Außerdem sind auch in der japanischen Binnenwirtschaft Anzeichen eines Aufschwungs zu beobachten", so Greetham.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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