Nach den Kursgewinnen 2013 könnten Aktienmärkte weltweit in Schwierigkeiten geraten
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Nach einem starken Jahr 2013 in vielen Aktienmärkten weltweit, sind wir, was 2014 betrifft, vorsichtiger. Laut unserer Analyse lassen die Kursgewinne im vergangenen Jahr sich am besten durch das leicht verfügbare Geld und die Liquidität, die von den größten Notenbanken der Welt geschaffen wurde, erklären. Anstatt eines soliden und nachhaltigen Anstiegs der Unternehmensumsätze weltweit waren zunehmende Kurs-Gewinn-Verhältnis-Faktoren die treibende Kraft. Die lockere Geldpolitik der Notenbanken der USA, Europas und Japans wurde im Jahresverlauf in vollem Umfang fortgesetzt. Dies trieb die Aktienmärkte weltweit in Richtung der Höchststände im Oktober 2007 vor der weltweiten Finanzkrise. US-Aktien haben inzwischen sowohl die Höchstwerte aus 2007, als auch die der sogenannten TMT (Technologie, Medien, Telekoms) Blase im Jahr 2000 übertroffen. Wir sahen auch eine Fortsetzung der drei Trends, die sich 2013 im Markt entwickelten - ein fallender Yen/US-Dollar Kurs, ein Abverkauf von US-Anleihen und schwache Rohstoffpreise.
Im letzten Quartal des Jahres 2013 gab es einige Ereignisse, die unserer Meinung nach die weltweiten Aktienmärkte 2014 beeinflussen werden. Zunächst wurde Janet Yellen als nächste Vorsitzende der USNotenbank Federal Reserve (Fed) nominiert und Anfang Januar 2014 bestätigt. Angesichts der Tatsache, dass Yellen und der ausgehende Fed-Chef Ben Bernanke ähnliche geldpolitische Ansätze verfolgen, glauben wir, die äußerst lockere Geldpolitik wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Fed kündigte im Dezember an, sie werde die monatlichen Anleihenankäufe im Rahmen ihrer quantitativen Lockerungsmaßnahmen ab Januar um 10 Mrd. USDollar kürzen. Konsens unter Anlegern ist, dass - ungeachtet unvorhergesehener Schwierigkeiten bei der Konjunkturerholung - die Fed ihre Anlageankäufe bei jedem ihrer kommenden Treffen um 10 Mrd. US-Dollar kürzen wird, bis sie gegen Ende 2014 ganz eingestellt werden. Die Fed versicherte allerdings, sie werde die Kurzfristzinsen bis 2015 auf ihrem ultraniedrigen Stand halten.
Außerdem konnten wir endlich einen gewissen politischen Fortschritt in den führenden Industrieländern beobachten. In den USA verabschiedete der Kongress einen Haushalt für die nächsten beiden Jahren. Dadurch wird eine weitere teilweise Einstellung des Regierungsbetriebs wie im Herbst 2013 potenziell vermieden. In Europa wurde eine Einigung über die aufsichtsrechtliche Struktur für Banken der Eurozone erzielt. In Japan setzte die Regierung ihre Bestrebungen zur Erhöhung der Verbrauchssteuer im April 2014 fort.
Auch wenn uns die politischen Fortschritte ermutigend erscheinen, glauben wir das Tempo der Zugewinne im vergangenen Jahr wird sich nur mit Schwierigkeiten halten lassen, sofern die Umsatzwachstum nicht steigt. Unsere Analysen deuten darauf hin, dass sich der größte Teil des breiten Wachstums in den Aktienmärkten der USA und Europas auf steigende Kurs-Gewinn-Verhältnisse zurückführen lässt und nicht auf das Umsatzwachstum. Obwohl japanische Aktien stärker von Umsätzen gestützt wurden, lässt sich das Umsatzwachstum in Japan im Jahr 2013 unserer Meinung nach fasst ausschließlich auf den schwächeren Yen zurückführen, der den Exportsektor anheizte.
Die steigenden Kurse des vergangenen Jahres führten laut unserer Analysen auch dazu, dass viele Aktienmärkte und einzelne Branchen zu Faktoren gehandelt werden, die seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr verzeichnet wurden. Während die globalen Aktienmärkte die Spitzenbewertungen zum Höhepunkt der TMT-Blase 2002 insgesamt noch nicht erreicht haben, näherten sie sich Ende des Jahres 2013 den Höchstständen vor der Finanzkrise an. Wir möchten außerdem anmerken, dass laut unserer Analyse die Aktienmärkte insgesamt im vergangenen Jahr keine signifikanten Korrekturen verzeichneten. Auch das ist ein Grund, warum wir bei unserem Ausblick für die globalen Aktienmärkte 2014 Vorsicht walten lassen.
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