Kommentar
10:09 Uhr, 21.12.2024

Nach dem Zins-Schock. Bitcoin, DAX, Dow & die Aktien der Woche (Coinbase, MicroStrategy, Tesla, ...)

Die Woche der Verfallstage und der Fed-Entscheidung wird in die Historie eingehen. Wir sahen nach erneuten Rekorden im DAX und der Nasdaq sehr starke Abgaben, die im DAX rund 800 und im Nasdaq über 1.000 Punkte betragen haben. Dabei ist der letzte Handelstag der Woche noch nicht beendet. Es skizziert sich aber schon jetzt eine sehr rote Bilanz beim Blick auf die Indizes. Für den DAX-Future-Verfalls rechneten zuvor viele Marktteilnehmer mit Kursen über 20.000 Punkten. Zwischenzeitlich standen wir sogar bei 20.500 Zählern, schlossen jedoch unter 19.700 zur Mittagsauktion. Damit sind die alten Jahreshochs aus dem Oktober und der 50-Tage-Durchschnitt wieder angelaufen worden. Auslöser war die Projektion der US-Notenbank Fed, den Leitzins im kommenden Jahr nur zwei, statt dreimal zu senken. Parallel nimmt Jerome Powell auch höhere Inflationsraten in Kauf.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Boeing Co.
    ISIN: US0970231058Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (NYSE)
    VerkaufenKaufen

Ähnlich scharf korrigierte der Nasdaq und zeigt damit zwar weiterhin den höchsten Jahresgewinn bei den großen Indizes aber auch das höchste Momentum zur Unterseite an den letzten beiden Tagen an. Die 21.000 wurden im März-Future in der Vorbörse angelaufen, in der nun weitere Wirtschaftsdaten erst einmal für ein wenig Entspannung sorgen. Die von der Fed stark beachteten US-Verbraucherpreise (PCE – Personal Consumption Expenditure für November) sind zum Vormonat mit +0,1% niedriger als erwartet ausgefallen (Prognose war +0,2%; Vormonat war +0,2%). Zum Vorjahresmonat stiegen die PCE-Preise um +2,4% (Prognose war +2,5%; Vormonat war +2,3%). In der stärker beachteten Kernrate stiegen die Preise zum Vormonat um +0,1% (Prognose war +0,2%; Vormonat war +0,3%) und zum Vorjahresmonat um +2,8% (Prognose war +2,9%; Vormonat war +2,8%). Zudem lagen die persönlichen Einkommen bei +0,3% (Prognose war +0,4%; Vorquartal war +0,6%) und die persönlichen Ausgaben bei +0,4% (Prognose war +0,5%; Vorquartal war +0,4%). Direkt im Anschluss fielen Dollar und US-Renditen, was die US-Futures stabilisierte und vom tiefen Minus etwas nach oben trug.

Dies hat auch der Bitcoin nötig, der erneut auf die 92.000 korrigiert und damit wie beim ersten Überschreiten der 100.000 US-Dollar-Marke zeigt, wie volatil diese Assetklasse sein kann. Zur Volatilität selbst schauten wir uns den VSTOXX genauer an und warfen auch noch einen Blick auf den vergleichsweise ruhigen Ölpreis mit der Nanotrader Plattform.

Bei den großen Werten an der Wall Street orientierten wir uns an den Kopplungen zu den besprochenen Assetklassen. Coinbase leidet direkt unter dem fallenden Bitcoin-Kurs. Ebenso wie MicroStrategy, die rund zwei Prozent aller Bitcoin-Bestände halten und damit über ihre Bilanz eine direkte Kopplung an den Kurs erzielen. Chevron hat parallel Probleme, Anleger:innen bei einem seitwärts tendieren Ölmarkt die Phantasie zu vermitteln. Beide Unternehmen sind jedoch Marktführer in ihrem Segment und gerade an technischen wichtigen Supports.

Tesla ist ebenfalls unangefochtener Marktführer bei der E-Mobilität. Der Aktienkurs ist jüngst extrem gestiegen und korrigierte seit der Fed-Sitzung. Dennoch gehört die Aktie neben Broadcom zu den wenigen Gewinnern in dieser (noch laufenden) Handelswoche. In dem Zusammenhang schauten wir auch noch einmal auf Broadcom, die mit ihrem Zahlenwerk und der Kooperation mit Apple einen sehr starken Run zeigten und der Nasdaq-Gewinner der Woche ist.

Einer der stärkeren Verlierer ist Micron Technology gewesen, die mit ihrem Zahlenwerk nicht überzeugten und beim Ausblick das Wachstum etwas nach hinten verschoben hatten. Die Aktie kämpft nun mit den Jahrestiefs.

Gänzlich anders skizziert sich da Bild bei Boeing. Noch ist das Unternehmen kein "Überflieger" aber technisch auf der Start-Rampe. Weiterhin hoher Bedarf seitens der Fluggesellschaften lassen die Auftragslage positiv bleiben und nach der jüngsten Beendigung eines Werksstreiks kann das Unternehmen nun seinen Fokus wieder auf die Produktion legen.

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