Kommentar
09:20 Uhr, 08.10.2008

Nach dem Crash ist vor der Hausse

Die Deutschen sind ein Volk von Schnäppchenjägern. Denn wer günstig einkauft, sichert sich einen Vorteil. Doch was die Deutschen an der Supermarktkasse praktizieren, ist auf die Finanzmärkte nicht ohne Weiteres übertragbar. Dabei sind die Börsenkurse derzeit so niedrig wie seit 2006 nicht mehr. Der Hauptgrund für die Zurückhaltung der Anleger besteht in der Furcht vor weiteren Kurseinbußen. Einige Beispiele aus der Vergangenheit zeigen jedoch auch, dass Krisen in kurzer Zeit aufgeholt werden können.

Der Börsencrash von 1987

Nachdem der Dow Jones am „Schwarzen Montag“, dem 19. Oktober 1987, um 22,6% einbrach, ging zunächst auch der Dax in den Sturzflug über, wobei der Index bis zum 10. November 1987 immerhin um 35,1% auf 946 Punkte abstürzte. Doch auf den Crash folgte die Hausse und der Dax erreichte bis zum Jahresschluss 1987 wieder die 1000 Punkte-Marke - in 1988 legte der deutsche Leitindex um 32,8% auf 1328 Punkte zu und in 1989 um 34,8% auf 1790 Punkte.

Die Asienkrise 1997/98

Ein ähnliches Szenario zeigte sich nach der Asienkrise in 1997/98, als sich eine Immobilienblase bildete und sich faule Kredite in den Bilanzen diverser asiatischer Banken angesammelt hatten. Somit handelte es sich um eine Finanzkrise, die im Hinblick auf die Auslöser von der heutigen Situation gar nicht so verschieden sein dürfte. Damals sackte der Dax zwischen dem 20. Juli und dem 8. Oktober 1998 um 36,9% auf 3896 Punkte ab. Doch die Krise ging nahtlos in eine Hausse über und der Dax stieg bis zum 7. März 2000 auf sein damaliges All-Zeit-Hoch von 8065 Punkten, womit sich der deutsche Leitindex in den anderthalb Jahren seit dem Tiefpunkt der Asienkrise mehr als verdoppeln konnte.

Damit haben sich die schnellen crashartigen Kursverluste des Dax in 1987 und 1997/98 – im Nachhinein – als sehr günstige Einstiegszeitpunkte erwiesen. So hat das deutsche Aktienbarometer in diesen beiden historischen Bärenmärkten seine Tiefpunkte bei einem Minus von etwa 35% erzielt. Falls sich die Geschichte wiederholen sollte, könnten die Umkehrpunkte an den Märkten nahe sein.

Anlagemöglichkeiten mit Optionsscheinen und Zertifikaten

Für risikobereitere Anleger, die auf steigende Kurse setzen möchten, könnte der Wave XXL Call 818894 auf den Dax vom X-markets Team der Deutschen Bank attraktiv sein. Der Wave XXL ist mit einem Hebel von rund fünf ausgestattet, wodurch der Wert des Derivates etwa fünfmal schneller steigt oder fällt als das deutsche Aktienbarometer. Falls der Index jedoch die Marke von 4480 Punkten (Stopp-Loss) berührt oder unterschreitet, wird der Wave XXL ausgestoppt und zum Restwert ausbezahlt.

Dagegen ist der Wave XXL-Put DB43FA mit einem Hebel von ca. drei möglicherweise eine interessante Wahl für Anleger, die weiter fallende Kurse erwarten. Denn der Put gewinnt im Wert, wenn der Dax sinkt. Sofern der Dax jedoch auf 7150 Punkte (Stopp-Loss) oder darüber steigt, wird der Wave XXL ausgestoppt und der Restwert an den Anleger ausgezahlt.

Für risikoaversere Anleger könnte das Diskont Zertifikat DB2D9F mit einer Laufzeit bis zum 22. Dezember 2009 interessant sein. Dabei bietet das Derivat einen Rabatt von aktuell etwa 28% auf den Dax-Kurs, womit sich eine Seitwärtsrendite von 11% jährlich ergibt. Dafür sind jedoch die Renditechancen auf einen Höchstbetrag begrenzt. Sollte der Index am Ende der Laufzeit unterhalb dieses Levels notieren ist zudem physische Abwicklung vorgesehen.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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