Kommentar
21:15 Uhr, 20.08.2007

Na bidde, endlich mal eine TV-Sendung, die Carry-Trades ordentlich erklärt…

Guten Morgen liebe Kinder,

heute kommen wieder einmal die Maus und der kleine dicke Elefant zu Euch und die
erklaeren euch heute einmal, was ein Carry Trade ist.

Sicher habt ihr auch schon mal gesehen, wenn Eure Mutti gelbes Pulver ins Essen
schuettet. Das gelbe Pulver ist Curry, kommt aus Indien und ist maechtig scharf!
Die Mutti benutzt das gelbe Pulver immer dann, wenn ihr gar nichts mehr einfaellt,
was sie kochen soll.
Und wenn Sie dann das Huehnchen mit dem Curry bestreut hat, dann nennt sie
das ein exotisches Gericht und der Papi freut sich. Klingt doof, is aber so.

Genau so wuerzig wie das Curry ist auch die Carry. Schreibt sich zwar mit "a",
ist aber auch 'ne scharfe Sache. Doch wie geht das jetzt mit dem Carry Trade?

Ganz einfach!

In manchen Laendern auf der Erde sind die Zinsen ganz niedrig! Das
liegt daran, dass es den Laendern entweder ganz schlecht oder ganz toll geht
oder daran, dass man es nicht so genau weiss.
In Japan zum Beispiel liefs lange Zeit mit der Wirtschaft nicht so toll und deshalb
sind die Zinsen schon lange sehr niedrig!

In der Schweiz dagegen laeufts ganz gut! Weil in der Schweiz nur
der Kaese Loecher hat, nicht aber das Bankgeheimnis, bringen trotzdem ganz
viele Leute ihre Spargroschen dahin.
Die Banken in der Schweiz wissen das natuerlich und zahlen deswegen auch nur ganz
mickrige Zinsen - fast wie in Japan.

Das ist gemein, hat aber auch Vorteile. Man kann sich naemlich in der
Schweiz genau so wie in Japan ganz billiges Geld leihen! Das machen auch viele.
Und die, die das machen, nennen sich Hedge Fonds Manager! Die sind kein bisschen
besser als alle anderen Geldanleger, aber wenn man sich Hedge Fonds Manager
nennt, dann klingt das einfach toller und die Leute sind total beeindruckt.

Mit dem Geld, das sich die Hedge Fonds Manger leihen, gehen sie dann in ein anderes
Land und tauschen es gegen das Geld von dem Land! Natuerlich nur, wenn die
Zinsen in dem anderen Land hoeher sind! Oder wenn die Aktienmaerkte in dem
anderen Land ganz irre toll laufen! Die Differenz zwischen dem Geld, was die
Hedge Fonds Manager in Japan oder der Schweiz ausgeben, um sich was zu leihen,
und dem was sie woanders , zum Beispiel in Neuseeland oder Amerika, dann dafuer
bekommen, wenn sie es anlegen, nennt sich Carry! Und wenn ein Hedge Fonds
Manager das ganz doll macht, dann kann er sich eines Tages eine Yacht kaufen und
die dann "positive carry" nennen.

Und meist fuehlt er sich dann wie ein grosser Hecht.
Klingt im Grunde sehr einfach, gibt aber doch ein Problem! Denn manchmal
steigen die Zinsen in Japan oder sie sinken in Neuseeland. Oder beides!

Oder die Aktien, die die Hedge Fonds Manager in Amerika oder sonst wo gekauft haben,
fallen ganz doll! Oder der Yen - das ist das Geld von Japan - wird teurer! Dann
gibts echt ein Problem! Dann wird aus der "positive carry" schnell 'ne "negative
carry". Und manchmal muss der Hedge Fond Manager dann seine Yacht wieder
verkaufen und macht dabei so ein Gesicht wie Euer Papi, wenn er den ersten
Bissen vom Curry Eurer Mutti gegessen hat und nach Luft schnappt.

Manche Dinge sind halt einfach sehr scharf! Und dann kommts immer darauf an, richtig zu
dosieren.
So, liebe Kinder jetzt wisst ihr was ein Carry Trade ist. Und beim
naechsten Mal erklaeren Euch die Maus und der kleine, dicke Elefant wieder etwas
Neues von der Boerse. Zum Schluss verraet Euch die Maus noch ein Geheimnis:

Wenn Eure Mami und Euer Papi heute sehr traurig sind, dann liegt das daran, dass
genau heute vor 30 Jahren Elvis - das war ein ganz toller Saenger in Amerika -
den Loeffel nicht mehr zum Suppe essen benutzte, sondern abgab. Aber das stimmt
ueberhaupt nicht. Denn Elvis lebt! Nur heisst er heute Jean-Claude Trichet und
ist Chef - bei der EZB. Und wenn ihr ganz genau aufpasst, dann koennt ihr ihn
heute vielleicht wieder singen hoeren. "Love me tender, love me true, all my
dreams fulfill...".

Dieser unterhaltsame Artikel wurde der Redaktion von einem Devisenhändler eines großen Devisenbrokers zugeschickt. Uns ist nicht gelungen, den Urheber des Artikels zu finden. Wenn einem Leser der Urheber bekannt sein sollte, wäre es schön, wenn er sich bei uns melden könnte. Wir würden dann umgehend den Verfasser an dieser Stelle nachtragen.

Feedback bitte an info@godmode-trader.de

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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