Multimania erfasst europäische Nachbarn
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Auf welche verschiedenen Themen wurden in den vergangenen Wochen und Monaten nicht schon die derzeit so beliebten Multi-Bonus-Zertifikate begeben. Solar, Banken, Autos, Minen, Technik, Pharma, Lifestyle usw. Die Aufzählung könnte fast beliebig fortgesetzt werden. Kein Wunder eigentlich, dass sich mit Merrill Lynch einer der kreativsten Emittenten in diesem Bereich nun auch unsere europäischen Nachbarn als Ziel ausgesucht hat. So sind gerade erst vier neue Capped Bonus-Zertifikate auf den Weg in die Anlegerdepots gebracht worden. Darunter je ein Produkt auf die Länder Schweiz, England, Frankreich und einen kombinierten Skandinavien-Basket bestehend aus den drei „Schweden“ Ericsson, Electrolux und dem Stahlerzeuger SSAB Svenskt Stal, sowie dem finnischen Anlagenbau- und Bergwerksunternehmen Outokumpu. Das Schweizer Papier ist ihrerseits vertreten mit dem Zeitarbeiter Adecco, der UBS, dem Rückversicherer Swiss Re, sowie der schwedisch-schweizerischen Nobel Biocare Holding, die sich mit innovativen Zahnersatzlösungen beschäftigt. Auf englischer Seite dreht sich alles um British Airways, die InterContinental Hotels Group, sowie die beiden Banken Royal Bank of Scotland (RBS) und Alliance & Leicester, während aus Frankreich Air France-KLM, der Telekommunikations- und Netzwerksausrüster Alcatel Lucent, die größte europäische Unternehmensberatung Cap Gemini, sowie die Société Générale kommen.
Was zunächst nach einer gelungenen Depotdiversifikation aussieht, sollte vom Anleger mit umso mehr Vorsicht und vor jeder möglichen Kaufentscheidung nur nach einem gewissenhaften Einzeltitelresearch in Angriff genommen werden. Denn wie bei vergleichbaren Produkten genügt auch hier bereits ein schlechter Wert um das gesamte Zertifikat tief in die Verlustzone zu führen, da bereits nach einer einmaligen Verletzung des 50-prozentigen Puffers bei allen vier Papieren am Ende nur noch die Entwicklung der jeweils schwächsten Aktie zählt. Auch eine noch so gute Performance der übrigen Werte wäre dann hinfällig. Auf der anderen Seite bieten die Produkte natürlich attraktive Bonusrenditen von jeweils 50 Prozent (England, Frankreich, Skandinavien), sowie 25 Prozent (Schweiz) im Verhältnis zu ihrer nur 18-monatigen Laufzeit. Wegen des Caps ist eine darüber hinausgehende Partizipation allerdings ausgeschlossen.
Der Börse Go Tipp:
Das Multi-Bonus-Segment wird nicht zuletzt durch die vier neuen Länderprodukte immer breiter und chancenreicher. Allerdings kann nicht oft genug vor einer blinden Renditegläubigkeit gewarnt werden. Der Anleger sollte deshalb keinem einzigen der im jeweiligen Zertifikat enthaltenen vier Titel auch nur annähernd eine Kurshalbierung zutrauen und ansonsten die Finger weglassen. Denn das riesige Angebot hält inzwischen für jeden Investor ein geeignetes Papier bereit. Als Diversifikationselement eignet sich dieser Produkttyp sowieso nicht, da von vornherein nicht feststeht, welche Aktie am Ende den Ton vorgibt und es durch das „Worst-of“-Prinzip zu keinem Risikoausgleich wie bei herkömmlichen Basket-Konstruktionen kommen kann.
Capped Bonus Basket-Zertifikate auf SCHWEIZ, England, Frankreich, Skandinavien |
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Emittent/WKN: |
Merrill Lynch / ML0C5N (stellvertretend FR) |
Laufzeit: |
26.06.2009 |
Preis: (18.12.2007) |
Geld / Brief: 96,71 € / 98,22 € |
Autor: Armin Geier, boerse-go.de
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