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07:30 Uhr, 30.05.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

BHP lässt die Pläne fallen, den Wettbewerber Anglo American zu übernehmen und zieht sich nach der ablehnenden Haltung des Konkurrenten formell zurück. Der Konzern hatte bis 17 Uhr Londoner Zeit am Mittwoch eine Frist einzuhalten, um sich in dieser Angelegenheit zu äußern. BHP hatte zuvor eine weitere Fristverlängerung für sein Übernahmeangebot an Anglo American gefordert, um sich mit dem Konkurrenten über die rund 50 Milliarden Dollar schwere Transaktion zu einigen. Der nach Marktkapitalisierung größte Bergbaukonzern der Welt hatte zuvor Maßnahmen vorgestellt, die darauf abzielen, die Bedenken hinsichtlich der Struktur der geplanten Übernahme auszuräumen. Laut Anglo American ist BHP aber auf fundamentale Bedenken gar nicht eingegangen. Risiken und Unsicherheiten seien nicht ausreichend adressiert worden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/PNE AG, HV

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen              Dividende 
 
Energiekontor            1,20 Euro 
Leifheit                 1,05 Euro 
Gesco                    0,40 Euro 
IVU Traffic              0,26 Euro 
Kion                     0,70 Euro 
Salzgitter               0,45 Euro 
Volkswagen StA           9,00 Euro 
Volkswagen VzA           9,06 Euro 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- ES 
    09:00 HVPI und Verbraucherpreise (vorläufig) Mai 
          HVPI 
          PROGNOSE: +3,6% gg Vj 
          zuvor:    +3,4% gg Vj 
- EU 
    11:00 Arbeitsmarktdaten April 
          Eurozone Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 6,5% 
          zuvor:    6,5% 
 
    11:00 Index Wirtschaftsstimmung Mai 
          Wirtschaftsstimmung Eurozone 
          PROGNOSE: 96,2 
          zuvor:    95,6 
          Industrievertrauen Eurozone 
          PROGNOSE: -9,6 
          zuvor:   -10,5 
          Verbrauchervertrauen Eurozone 
          PROGNOSE:         -14,3 
          Vorabschätzung:   -14,3 
          zuvor:            -14,7 
 
- US 
    14:30 BIP (2. Veröffentlichung) 1Q 
          annualisiert 
          PROGNOSE:   +1,2% gg Vq 
          1. Veröff.: +1,6% gg Vq 
          4. Quartal: +3,4% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE:   +3,1% gg Vq 
          1. Veröff.: +3,1% gg Vq 
          4. Quartal: +1,6% gg Vq 
 
          Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 218.000 
          zuvor:    215.000 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.452,00  -0,5% 
E-Mini-Future S&P-500     5.252,75  -0,6% 
E-Mini-Future Nsdq-100   18.666,50  -0,7% 
Nikkei-225               38.079,22  -1,2% 
Schanghai-Composite       3.099,76  -0,4% 
Hang-Seng-Index          18.239,83  -1,3% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                129,00     +7 
 
Mittwoch: 
INDEX                   Schluss        +/- 
DAX                   18.473,29      -1,1% 
DAX-Future            18.550,00      -1,0% 
XDAX                  18.492,54      -1,0% 
MDAX                  26.589,15      -2,0% 
TecDAX                 3.362,40      -1,4% 
EuroStoxx50             4.963,20      -1,3% 
Stoxx50                4.439,85      -0,9% 
Dow-Jones             38.441,54      -1,1% 
S&P-500-Index          5.266,95      -0,7% 
Nasdaq-Comp.          16.920,58      -0,6% 
EUREX                   zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future              128,93        -74 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit weiteren Abschlägen dürften die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag in den Handel starten. Hauptthema bleiben die zuletzt wieder stark zugenommenen Zinssorgen. Dazu kommt ein enttäuschender Ausblick des US-Softwareriesen und SAP-Wettbewerbers Salesforce. Die viel beachtete Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen liegt bei 4,61 Prozent, und damit nur leicht unter den jüngsten Hochs. Hintergrund sind die hartnäckig auf einem erhöhten Niveau verbleibende Inflation, immer wieder robuste US-Konjunkturdaten sowie jüngste neuerliche falkenhafte Kommentare einiger US-Notenbanker. Umso nervöser warten die Anleger auf die am Freitag anstehende Veröffentlichung des Preisindex der persönlichen Ausgaben der US-Verbraucher (PCE), das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß. Bekannt gegeben werden dann auch die Verbraucherpreise aus der Eurozone.

Rückblick: Schwächer - Unsicherheit über die Zinssenkungsperspektiven belastete, nachdem in den USA die viel beobachtete Rendite der 10-jährigen US-Anleihen mit Schwung über die psychologisch wichtige Marke von 4,50 Prozent gesprungen war. Auslöser waren ein stark ausgefallenes Verbrauchervertrauen und neuerlichen falkenhaften Aussagen aus Kreisen der US-Notenbank. Auch in Europa stiegen die Renditen erneut kräftig. Neue Inflationsdaten aus Deutschland beruhigten nicht, zumal sie im Jahresvergleich einen Tick stärker als erwartet zulegten. Unter Druck standen Aktien aus zinssensiblen Sektoren wie Immobilien, Technologie oder Versorgung. Der Stoxx-Subindex der Immobilienaktien gab um 1,7 Prozent nach. Anglo American verloren 3 Prozent, nachdem das Unternehmen den Wunsch von BHP abgelehnt hatte, die Übernahmegespräche zu verlängern. BHP stiegen um 0,8 Prozent. Royal Mail wird vom tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky vollständig übernommen. International Distribution Services (ISD), der börsennotierte Eigentümer der britischen Post, stimmte einem verbesserten Übernahmeangebot von 3,57 Milliarden Pfund zu. IDS stiegen an der Londoner Börse um 4,3 Prozent. Abwärts ging es bei den Fluglinienaktien, nachdem American Airlines die Prognose für das laufende Quartal deutlich gesenkt hatte.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwächer - Unter Druck standen angesichts zuletzt und am Berichtstag wieder deutlich gestiegener Marktzinsen insbesondere Aktien aus zinssensiblen Sektoren wie Immobilien, Technologie oder Versorgung. Infineon fielen um 3,2, Aixtron um 1,4, RWE um 2,3 oder Siemens Energy um 3,8 Prozent. Im Immobiliensektor büßten Vonovia 2,2 und Hypoport 6,9 Prozent ein. Nach Vorlage von Geschäftszahlen gaben Aroundtown um 6,2 Prozent nach. Adidas legten gegen den schwächeren Gesamtmarkt um 2,2 Prozent zu. Kurstreiber war laut Händlern eine erhöhte Prognose von Dick's Sporting Goods in den USA. Der Einzelhändler sprach von steigender Ausgabebereitschaft seiner Kunden. Die Puma-Aktie hatte zwischenzeitlich auch zugelegt, schloss aber 0,7 Prozent im Minus. Trotz guter Geschäftszahlen fielen Douglas in dem negativen Gesamtmarkt um 2,9 Prozent zurück. Delivery Hero verbilligten sich mit einer Abstufung auf "Equalweight" durch Morgan Stanley um 6,4 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

SAP zeigten sich zunächst unbeeindruckt von den Geschäftszahlen, die der Konkurrent Salesforce nach US-Börsenschluss vorgelegt hatte und worauf der Kurs von Salesforce nachbörslich in einer ersten Reaktion um fast 15 Prozent absackte. Das Unternehmen hatte einen schwachen Ausblick abgegeben.

USA - AKTIEN

Leichter - Weiter steigende Marktzinsen ließen die Anleger erneut vorsichtig agieren. Der Konjunkturbericht Beige Book der US-Notenbank gab dem Markt im späten Handel kaum Impulse. Aus ihm ging hervor, dass die Fed weiterhin moderat steigende Preise sieht. Unternehmensseitig hatte American Airlines mit einem gesenkten Ausblick enttäuscht, worauf der Kurs um 13,6 Prozent absackte. Die Aktien gaben nur anfangs in diesem Sog nach, zum Handelsende lagen United Airlines 2,3 Prozent höher, während Delta Air Lines 0,8 Prozent einbüßten. Übernahmepläne trieben Marathon Oil um 8,4 Prozent nach oben. Conocophillips (-3,1%) will den Wettbewerber für 22,5 Milliarden Dollar einschließlich 5,4 Milliarden Dollar an Schulden übernehmen. Dick's Sporting Goods sprangen um fast 16 Prozent nach oben. Der Sportartikeleinzelhändler hatte unerwartet gute Quartalszahlen vorgelegt und den Ausblick erhöht. Der Elektroautobauer Faraday Future Intelligent Electric zog seine Produktionsprognose zurück und begründete dies mit den Marktbedingungen und Finanzierungsaspekten. Der Kurs brach um 63 Prozent ein. Abercrombie & Fitch verteuerten sich um 24,3 Prozent, nachdem der Bekleidungseinzelhändler ein starkes Umsatzwachstum berichtet und die Wachstumsprognose erhöht hatte.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,97         -0,8        4,98       55,3 
5 Jahre                  4,63         +3,8        4,59       63,0 
7 Jahre                  4,63         +5,8        4,57       65,8 
10 Jahre                 4,61         +6,1        4,55       73,4 
30 Jahre                 4,73         +6,6        4,67       76,3 
 

Das überraschend gut ausgefallene US-Verbrauchervertrauen und falkenhafte Aussagen von US-Notenbanker Neel Kashkari vom Dienstag wirkten nach und trieben die Anleiherenditen zur Wochenmitte noch weiter nach oben. Dazu wurden viele Akteure nervös und gingen auf Nummer sicher aus Sorge, dass am Freitag anstehende wichtige Preisdaten enttäuschen könnten.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 30, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:30   % YTD 
EUR/USD           1,0793        -0,1%     1,0804     1,0816   -2,3% 
EUR/JPY           169,66        -0,4%     170,26     170,38   +9,0% 
EUR/CHF           0,9852        -0,1%     0,9866     0,9871   +6,2% 
EUR/GBP           0,8504        -0,0%     0,8505     0,8506   -2,0% 
USD/JPY           157,20        -0,2%     157,59     157,54  +11,6% 
GBP/USD           1,2692        -0,1%     1,2704     1,2716   -0,3% 
USD/CNH           7,2684        -0,1%     7,2732     7,2730   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        68.011,62        +0,6%  67.616,98  67.755,99  +56,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar folgte den Anleiherenditen nach oben. Der Dollarindex gewann 0,5 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          79,12        79,23      -0,1%      -0,11   +9,1% 
Brent/ICE          83,43         83,6      -0,2%      -0,17   +9,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Anstieg des Dollar und die steigenden Marktzinsen lasteten etwas auf den Ölpreisen. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,8 Prozent. Auch dürften nach dem Preisanstieg der vergangenen Tage Gewinne mitgenommen worden sein, hieß es. Mit dem Näherrücken der Opec+-Konferenz am Wochenende wachse zudem die Nervosität. Sollten die Mitgliedsländer die derzeit geltenden Fördermengenbegrenzungen wider Erwarten nicht verlängern, dürften die Ölpreise unter Druck geraten.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.334,36     2.338,12      -0,2%      -3,77  +13,2% 
Silber (Spot)      31,63        31,98      -1,1%      -0,35  +33,0% 
Platin (Spot)   1.032,43     1.040,50      -0,8%      -8,08   +4,1% 
Kupfer-Future       4,72         4,80      -1,6%      -0,08  +20,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Mit dem Goldpreis ging es vor dem Hintergrund der gestiegenen Marktzinsen nach unten. Auch der festere Dollar belastete. Die Feinunze ermäßigte sich um 1 Prozent auf 2.338 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

USA - Konjunktur

Die wirtschaftliche Aktivität in den USA hat sich laut dem Beige Book der US-Notenbank im Zeitraum Anfang April bis Mitte Mai ausgeweitet. Bei regional insgesamt uneinhetlicher Entwicklung habe die Beschäftigung leicht zugenommen. Die Beschäftigten hätten dabei eine bessere Position gehabt, höhere Gehälter zu fordern. Die Preisentwicklung habe moderate Zuwächse verzeichnet.

NORTHVOLT

Der schwedische Batteriehersteller will laut Bloomberg seine Pläne für einen Börsengang wegen des schwierigen Marktes auf kommendes Jahr verschieben. Medien wie die FT hatten im vergangenen Herbst berichtet, Northvolt könnte 2024 an die Börse gehen und einer der größten Börsengänge eines europäischen Unternehmens in den letzten Jahren werden. An Northvolt sind auch Volkswagen, BMW und Siemens beteiligt.

SALESFORCE

hat für das erste Geschäftsquartal durchwachsene Zahlen vorgelegt. Dazu gab der SAP-Wettbewerber einen enttäuschenden Ausblick. Der Umsatz kletterte zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 9,13 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 9,15, Salesforce selbst mit 9,12 bis 9,17 Milliarden gerechnet. Der Nettogewinn legte auf 1,53 (0,199) Milliarden Dollar zu, das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 2,44 Dollar. Analysten hatten 2,37 Dollar prognostiziert, Salesforce 2,37 bis 2,39 Dollar. Im zweiten Geschäftsquartal rechnet Salesforce mit einem Umsatz von 9,2 bis 9,25 Milliarden Dollar und einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 2,34 bis 2,36 Dollar. Der Analystenkonsens lag bislang bei 9,35 Milliarden bzw. 2,40 Dollar. Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2024/25 bestätigte der Konzern.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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