MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im Mai zugenommen haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte rechnen damit, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen ist und um 2,7 (April: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lag. Die Bundesbank verwies in ihrem Monatsbericht darauf, dass die durchschnittlichen Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr mit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 sprunghaft gesunken seien, was die Inflation für sich genommen erhöhen wird. Die Deutsche Bank verweist auf einen deutlichen Anstieg der Kfz-Versicheurngsprämien sowie auf eine höhere Flugticketsteuer. Für den nationalen Verbraucherpreisindex werden ein monatlicher Anstieg um ebenfalls 0,2 Prozent erwartet und eine Jahresteuerung von 2,5 (2,2) Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:25 IT/Telecom Italia SpA (TI), Ergebnis 1Q
07:30 DE/Douglas AG, Ergebnis 2Q (08:30 PK; 11:00 Analystenkonferenz)
07:30 DE/Koenig & Bauer AG (KBA), Capital Markets Day
10:00 DE/Kion Group AG, HV
10:00 DE/Volkswagen AG (VW), HV
10:00 DE/Qbeyond AG, HV
11:00 DE/Salzgitter AG, HV
11:00 DE/Leifheit AG, HV
22:00 US/HP Inc, Ergebnis 2Q
22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 1Q
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
3U Holding 0,05 Euro SMA Solar 0,50 Euro Zeal Network 1,10 Euro
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator Mai PROGNOSE: -22,4 Punkte zuvor: -24,2 Punkte - FR 08:45 Verbrauchervertrauen Mai PROGNOSE: 91 zuvor: 90 - EU 10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe April Geldmenge M3 PROGNOSE: +1,3% gg Vj zuvor: +0,9% gg Vj - DE 14:00 Verbraucherpreise (vorläufig) Mai PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,5% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+2,2% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,7% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+2,4% gg Vj
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.675,00 -0,4% E-Mini-Future S&P-500 5.304,25 -0,4% E-Mini-Future Nsdq-100 18.873,25 -0,4% Nikkei-225 38.656,89 -0,5% Schanghai-Composite 3.111,14 +0,1% Hang-Seng-Index 18.533,52 -1,5% +/- Ticks Bund -Future 129,45 -22 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 18.677,87 -0,5% DAX-Future 18.741,00 -0,6% XDAX 18.679,96 -0,6% MDAX 27.134,66 -0,5% TecDAX 3.410,83 -0,8% EuroStoxx50 5.030,35 -0,6% Stoxx50 4.478,28 -0,7% Dow-Jones 38.852,86 -0,6% S&P-500-Index 5.306,04 +0,0% Nasdaq-Comp. 17.019,88 +0,6% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 129,67 -60
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Schwächer werden Europas Börsen am Mittwoch erwartet. Die globalen Aktienmärkte stehen ganz im Zeichen von Zinssorgen. Vor allem diverse Inflationsdaten dürften in den kommenden Tagen den Kurs vorgeben. So stehen am Nachmittag zunächst die neuen Zahlen aus Deutschland an. Am Abend wird auf die US-Notenbank und ihr Beige Book geblickt. Dürfte die Fed auf eine weiter starke US-Wirtschaftsaktivität hinweisen, könnten die Hoffnungen auf Zinssenkungen noch weiter nach hinten rutschen. Einen weiteren Mosaikstein für globale Inflationssorgen bilden die Inflationsdaten aus Australien, die am Morgen überraschend angestiegen anstatt gefallen sind.
Rückblick: Leichter - Die kleinen Gewinne vom Vortag gingen nach und nach wieder verloren. Teilnehmer berichteten von fehlenden neuen Impulsen. Dazu bremsten am Nachmittag anziehende Marktzinsen etwas. Auslöser waren ein deutlich besser als erwartet ausgefallenes US-Verbrauchervertrauen wie auch höhere Inflationserwartungen der US-Konsumenten. Beides dämpfte die Hoffnungen auf sinkende Zinsen in den USA. Für Zurückhaltung sorgte das Warten auf neue Preisdaten im späteren Wochenverlauf. Unternehmensseitig war die Nachrichtenlage dünn. Hauck Aufhäuser Lampe wechselt den Besitzer. Die niederländische ABN Amro übernimmt die Frankfurter Privatbank für 672 Millionen Euro von einem chinesischen Konglomerat. ABN Amro verteuerten sich um 0,9 Prozent. Klarer Tagesverlierer bei den Branchen war der Reise- und Freizeitsektor mit einem Minus von 2,6 Prozent. Nach unten gezogen wurde er von starken Verlusten bei Flutter (-7,3%) und Entain (-4,7%). Verkauft wurden auch Rüstungsaktien. Rheinmetall verloren 1,6 Prozent, Hensoldt 2,6 und Renk 2,8 Prozent. In Paris verbilligten sich Thales um 1,8, in Mailand Leonardo um 1,1 und in London BAE Systems um 1,0 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Leichter - Größter DAX-Gewinner waren ohne fundamentale Neuigkeiten Siemens Energy mit einem Plus von 3,9 Prozent auf 26,83 Euro. Die Analysten von MWB haben das Kursziel von 26 auf 30 Euro erhöht. Für Symrise ging es um 1,0 Prozent nach oben - die Deutsche Bank hat das Papier nun zum Kauf empfohlen. Sehr fest im Markt lagen am Tag vor der Hauptversammlung auch VW (+2,4%). Deutsche Telekom schlossen wenig verändert, nachdem die Tochter T-Mobile US mitgeteilt hatte, für 4,4 Milliarden Dollar große Teile eines Wettbewerbers zu kaufen. Für die Kurse der Online-Apotheken Redcare Pharmacy (+5,3%) und DocMorris (+3,7%) ging es bereits den vierten Tag in Folge nach oben. Die Analysten von Jefferies sprechen angesichts der jüngsten Kursschwäche von einem attraktiven Einstiegszeitpunkt. Dazu verweisen sie darauf, dass die Anzahl der aktiven Nutzer des inzwischen in Deutschland eingeführten elektronischen Rezepts sowie die Downloads der App seit Jahresbeginn mit hohen zweistelligen Prozentraten stiegen.
XETRA-NACHBÖRSE
Kaum verändert haben sich die Aktienkurse im nachbörslichen Handel am Dienstag gezeigt. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden nicht beobachtet. Von den US-Börsen kamen sehr unterschiedliche Impulse. Während Zinssorgen den breiten Markt bremsten, zogen kräftige Kursgewinne - vor allem von Nvidia - die technologielastigen Nasdaq-Indizes ins Plus.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Ein überraschend gut ausgefallener Index des Verbrauchervertrauens dämpfte Zinssenkungserwartungen. Ansonsten hielten sich Anleger in Erwartung des PCE-Deflators am Freitag zurück, der als das von der US-Notenbank bevorzugte Preismaß zur Steuerung des Zinskurses gilt. Die Nasdaq-Indizes wurden derweil unter anderem von Nvidia (+7,1%) gestützt. Auftrieb gab der Aktie die Ankündigung von Elon Musk, dass sein xAI-Start-up in seiner jüngsten Finanzierungsrunde 6 Milliarden Dollar erhalten hat, wovon ein großer Teil in Hardware von Nvidia fließen dürfte. Apple legten um 0,1 Prozent zu, nachdem Bloomberg berichtet hatte, dass die iPhone-Auslieferungen in China im Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent gestiegen sein sollen. T-Mobile US (+0,8%) hat sich unterdessen einen Großteil des Geschäfts von U.S. Cellular (+12,2%) gesichert, um so seine Mobilfunkabdeckung in ländlichen Gegenden zu verbessern. Das Wall Street Journal hatte bereits vor einigen Wochen berichtet, dass Verizon (-1%) und T-Mobile US an Teilen von U.S. Cellular interessiert sind. Im Ölsektor standen Hess und Chevron im Fokus. Die Hess-Aktionäre stimmten über den 53 Milliarden Dollar schweren Verkauf von Hess an Chevron ab - ein Geschäft, das durch eine von Exxon Mobil eingereichte Schiedsklage erschwert wird. Die drei Aktien legten zwischen 0,4 und 1,3 Prozent zu. Gamestop machten einen Satz um 25 Prozent. Der Videospielehändler hatte am späten Freitag mitgeteilt, dass er durch die Platzierung von bis zu 45 Millionen Aktien fast 1 Milliarde Dollar eingenommen hat. Calliditas Therapeutics schossen um fast 70 Prozent nach oben. Treiber war ein Übernahmeangebot der japanischen Asahi Kasei.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,97 +2,6 4,95 55,4 5 Jahre 4,58 +5,6 4,53 58,4 7 Jahre 4,56 +6,9 4,49 58,9 10 Jahre 4,54 +7,4 4,47 66,0 30 Jahre 4,65 +8,2 4,57 68,4
Der überraschend gut ausgefallene Index des Verbrauchervertrauens dämpfte Zinssenkungshoffnungen, was wiederum die Anleiherenditen nach oben trieb.
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0846 -0,1% 1,0860 1,0876 -1,8% EUR/JPY 170,55 -0,1% 170,67 170,68 +9,6% EUR/CHF 0,9896 -0,1% 0,9906 0,9907 +6,7% EUR/GBP 0,8506 -0,0% 0,8509 0,8511 -1,9% USD/JPY 157,25 +0,1% 157,16 156,94 +11,6% GBP/USD 1,2751 -0,1% 1,2764 1,2780 +0,2% USD/CNH 7,2665 +0,0% 7,2635 7,2635 +2,0% Bitcoin BTC/USD 68.648,51 +0,5% 68.340,01 67.854,69 +57,7%
Der Dollar reagierte kaum auf die Daten zum Verbrauchervertrauen. Der Dollarindex bewegte sich mehr oder weniger seitwärts. Am Devisenmarkt herrsche die Meinung vor, dass die Inflationsdaten am Freitag niedriger ausfallen würden, so Marktteilnehmer.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,11 79,83 +0,4% +0,28 +10,5% Brent/ICE 84,43 84,22 +0,2% +0,21 +10,4%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 29, 2024 01:39 ET (05:39 GMT)
Die Ölpreise zogen kräftig an. Der Preis für die US-Sorte stieg um 2,7 Prozent auf 79,83 Dollar je Barrel. Die Akteure wetten darauf, dass die Opec+-Mitglieder bei ihrer Konferenz am Sonntag die bestehenden Fördermengenbegrenzungen verlängerten, hieß es dazu. Auch die jüngsten Entwicklungen im Nahostkonflikt hätten die Preise nach oben getrieben.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.359,82 2.361,30 -0,1% -1,48 +14,4% Silber (Spot) 32,20 32,13 +0,2% +0,07 +35,4% Platin (Spot) 1.061,58 1.064,70 -0,3% -3,13 +7,0% Kupfer-Future 4,87 4,85 +0,3% +0,02 +24,3%
Gold verzeichnete etwas Zulauf, trotz steigender Anleiherenditen. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,3 Prozent auf 2.358 Dollar. Hedgefonds hätten ihre Wetten auf einen steigenden Goldpreis deutlich ausgebaut auf den höchsten Stand seit April 2020, als die Sorgen der Anleger wegen der damals grassierenden Corona-Pandemie am extremsten gewesen seien, so die Analysten von SP Angel.
+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++
KONJUNKTUR DEUTSCHLAND
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Mai auf 96,3 Punkte von 96,0 im April leicht gestiegen. "Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt aber eher schwach", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Dort, wo Aufträge fehlen, denken die Firmen auch über einen Abbau von Arbeitsplätzen nach."
KONJUNKTUR CHINA
Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird nach einem starken ersten Quartal und wegen Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft zuversichtlicher für das Wachstum im China. Er hob die Prognose für das BIP-Wachstum in diesem Jahr auf 5 Prozent von 4,6 Prozent an. Die Prognose des IWF stimmt nun mit dem offiziellen Ziel der chinesischen Regierung überein. Der IWF erhöhte außerdem seine Prognose für das Wachstum im kommenden Jahr um 0,4 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent.
AROUNDTOWN
Der Immobilienkonzern ist mit weitgehend stabilen Ergebnissen in das neue Geschäftsjahr gestartet und hat seine Jahresprognose bestätigt. Die Kennziffer für die operative Ertragskraft Funds from Operations (FFO) war zwar rückläufig, lag damit aber im Rahmen der Erwartungen. Die Nettomieteinnahmen lagen mit 293 Millionen Euro um 1 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum, da der Anstieg der flächenbereinigten Mieteinnahmen durch Verkäufe weitgehend ausgeglichen wurde. Der FFO 1 ging um 10 Prozent auf 76 Millionen Euro zurück, lag damit aber im Rahmen der Konzernprognose.
VW
hat für 2027, wie seit längerem in Aussicht gestellt, die Weltpremiere eines "preiswerten" Elektrowagens angekündigt. Das Auto soll um die 20.000 Euro kosten und in der Markengruppe Core angesiedelt sein. VW will innerhalb der Markengruppe, zu der neben der Kernmarke unter anderem Skoda oder Seat mit Cupra gehören, Ende 2025 Elektroautos für unter 25.000 Euro präsentieren.
MICHELIN
will bis 2026 das operative Segmentergebnis auf 4,2 Milliarden Euro steigern, verglichen mit 3,6 Milliarden 2023 - bei konstanten Wechselkursen. Die operative Marge soll auf 14,0 von 12,6 Prozent steigen, der freie Cashflow auf 5,5 von 4,4 Milliarden Euro. Michelin bekräftigte auf dem Kapitalmarkttag zudem die langfristigen Prognosen für die Ausschüttungsquote von rund 50 Prozent des Nettoergebnisses.
ROCHE
Die US-Arzneimittelbehörde FDA gewährt dem Antrag von Roche auf Zulassung seines Medikamentenkandidaten Inavolisib zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs eine vorrangige Prüfung. Das Schweizer Pharmaunternehmen teilte mit, dass das Zieldatum für eine Entscheidung der FDA der 27. November sei.
MERCK & CO
Der US-Pharmakonzern steigt offenbar mit einem Milliardendeal in den wachsenden Markt für Augenmedikation ein. Das Unternehmen stehe vor der Übernahme von Eyebiotech für mindestens 1,3 Milliarden und bis zu 3 Milliarden US-Dollar, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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