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07:31 Uhr, 30.05.2025

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In Kopenhagen bleibt die Börse wegen eines Bankfeiertags geschlossen.

MONTAG: In Shanghai findet wegen des Drachenbootfestes kein Handel statt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Ein US-Bundesberufungsgericht hat die umfangreichen Zölle von US-Präsident Donald Trump wieder in Kraft gesetzt. Das Gericht ordnete einen vorläufigen Aufschub an, der es ermöglicht, dass die Zölle weiterhin in Kraft bleiben, während der Vorgang genauer geprüft werden soll. Zuvor hatte das US-Gericht für Internationalen Handel die von Trump verhängten Strafzölle für nichtig erklärt, damit begründet, dass Trump seine Befugnisse überschritten und widerrechtlich im Alleingang gehandelt habe. Laut dem Gericht räumt die Verfassung ausschließlich dem US-Kongress die Befugnis zur Regulierung des Handels mit anderen Ländern ein.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Keine wichtigen Termine angekündigt.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-DE 
    08:00 Einzelhandelsumsatz April 
          saisonbereinigt real 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
 
    14:00 Verbraucherpreise (vorläufig) Mai 
          PROGNOSE:  0,0% gg Vm/+2,0% gg Vj 
          zuvor:    +0,4% gg Vm/+2,1% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,0% gg Vj 
          zuvor:    +0,5% gg Vm/+2,2% gg Vj 
 
-ES 
    09:00 HVPI und Verbraucherpreise (vorläufig) Mai 
          HVPI 
          PROGNOSE: +2,0% gg Vj 
          zuvor:    +2,2% gg Vj 
 
-EU 
    10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe April 
          Geldmenge M3 
          PROGNOSE: +3,6% gg Vj 
          zuvor:    +3,6% gg Vj 
 
-IT 
    11:00 Verbraucherpreise (vorläufig) Mai 
          PROGNOSE: +1,8% gg Vj 
          zuvor:    +1,9% gg Vj 
 
-US 
    14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen April 
          Ausgaben / Einkommen 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,7% gg Vm/+0,5% gg Vm 
          PCE-Preisindex / Gesamtrate 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,2% gg Vj 
          zuvor:     0,0% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          PCE-Preisindex / Kernrate 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,6% gg Vj 
          zuvor:     0,0% gg Vm/+2,6% gg Vj 
 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Mai 
          PROGNOSE:   45,0 
          zuvor:      44,6 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) Mai 
          PROGNOSE:   51,5 
          1. Umfrage: 50,8 
          zuvor:      52,2 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                            zuletzt  +/- % 
DAX Futures               24.007,00  +0,0% 
E-Mini-Future S&P-500      5.915,00  -0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  21.375,00  -0,2% 
Nikkei-225 (Tokio)        37.991,23  -1,1% 
Hang-Seng (Hongk.)        23.243,93  -1,4% 
Schanghai-Comp.            3.353,03  -0,3% 
 
 
Donnerstag: 
DAX               23.933,23  -0,4% 
DAX-Future        23.963,00  -0,6% 
XDAX              23.929,48  -0,0% 
MDAX              30.697,55  +0,2% 
TecDAX             3.852,02  +0,1% 
SDAX              16.713,30  +0,2% 
Euro-Stoxx-50      5.371,10  -0,1% 
Stoxx-50           4.516,36  -0,3% 
Dow-Jones         42.215,73  +0,3% 
S&P-500            5.912,17  +0,4% 
Nasdaq Composite  19.175,87  +0,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Aktienmärkte dürften kaum verändert in den letzten Handelstag der Woche starten. Hauptthema bleiben die US-Zölle: Nachdem das US-Gericht für Internationalen Handel die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle am Mittwoch für nichtig erklärt hatte, setzte ein Bundesberufungsgericht die umfangreichen Zölle am Vorabend zumindest vorläufig wieder in Kraft. An den Märkten spielte der Berufungserfolg der Trump-Regierung aber fast keiner Rolle mehr, weil zuvor bereits Zweifel am Bestand des ersten Urteils und die allgemein dadurch nur noch verstärkte Unsicherheit die Oberhand gewonnen hatten. Im frühen Handel am Donnerstag hatte das Urteil dagegen noch für Kauflaune gesorgt. Der Freitag steht im Zeichen von Preisdaten. Im Großraum Tokio sind die Verbraucherpreise im Mai stärker als erwartet gestiegen, was den Druck auf die japanische Notenbank erhöht, die Zinsen zu erhöhen. Aus Deutschland werden am Vormittag Länderpreisdaten veröffentlicht, am Nachmittag dann die gesamtdeutschen Daten. Am Nachmittag wird dann in den USA der von der US-Notenbank präferierte PCE-Preisindex veröffentlicht.

Rückblick: Etwas leichter - Hatte im frühen Geschäft noch ein US-Gerichtsurteil gegen die meisten der von US-Präsident Trump verfügten Zölle für steigende Kurse gesorgt, machte sich im Verlauf Ernüchterung und Zurückhaltung breit und die Indizes rutschten sogar noch ins Minus. Das auf den ersten Blick sehr positive Urteil berge neue Unsicherheiten, hieß es im Handel. Zum einen habe die Trump-Regierung Berufung eingelegt und könnte bis zum Obersten Gerichtshof gehen. Dazu verfüge die Regierung auch über andere Befugnisse, mit denen sie ähnliche Zölle wie die vom Gericht aufgehobenen festlegen könne, so die Ökonomen von Goldman Sachs. Positiv wurden dagegen die Quartalszahlen des KI-Flaggschiffs Nvidia aufgenommen. Vor allem Aktien exportabhängiger und konjunkturzyklischer Unternehmen wurden von dem Urteil zunächst angetrieben, gaben ihre Gewinne aber mit den auf breiter Front abbröckelnden Kursgewinne wieder vollständig ab. Der Stoxx-Subindex der Autoaktien schloss nach einem Plus von anfangs rund 1 Prozent mit einem Abschlag von 0,3 Prozent. Ähnlich der Index der Technologieaktien, der um 0,2 Prozent fiel.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Leichter - Ein Kursgewinner im DAX waren nach gut ausgefallenen Nvidia-Zahlen Infineon. Nach zunächst deutlicheren Gewinnen schloss das Papier mit einem Plus von 0,7 Prozent. Ähnlich in der zweiten Reihe Aixtron (+0,9%) und Suss Microtec (+2,1%). Adidas hielten ein Plus von 0,7 Prozent. Der Sportartikelhersteller lässt viele seiner Produkte in Vietnam herstellen, das sehr stark von den US-Zöllen betroffen ist. Die SAP-Aktie verlor nach zwischenzeitlichen leichten Gewinnen 0,3 Prozent. Gut ausgefallene Quartalszahlen des Wettbewerbers Salesforce und leicht erhöhte Prognosen stützten hier kaum.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffällige Bewegungen bei Einzeltiteln wurden nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Die Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump dominierte das Geschehen. Zunächst beflügelte das Urteil des US-Gerichts für Internationalen Handel, wonach die von Trump verhängten Zölle nichtig sind, die Kurse. Während des Handelsverlaufs setzte ein Bundesberufungsgericht die Zölle zumindest vorläufig aber wieder in Kraft, was die Stimmung wieder eintrübte. Für Aufmerksamkeit sorgte ein Treffen zwischen Präsident Trump und Fed-Chairman Jerome Powell. Eine Reaktion darauf war am Aktienmarkt aber kaum zu sehen. Nach Angaben des Weißen Hauses sagte Trump zu Powell, er glaube, dass die Fed einen Fehler mache, wenn sie die Zinsen nicht senke. Seitens der Fed hieß es, Powell habe nicht über seine Erwartungen an die Geldpolitik gesprochen, sondern lediglich betont, dass der Kurs der Politik vollständig von den eingehenden Wirtschaftsdaten und deren Auswirkungen auf die Aussichten abhänge. Nvidia stiegen nach stark ausgefallenen Quartalszahlen um 3,2 Prozent. Auch Salesforce hatte gute Zahlen vorgelegt und dazu die Ertragsziele erhöht. Die Aktie fiel dennoch um 3,3 Prozent, gebremst auch davon, dass RBC sie auf "Sectorperform" abstufte. HP sackten um 8,3 Prozent ab, nachdem der Computer- und Druckerhersteller seine Jahresprognosen gesenkt hatte. Boeing (+3,3%) stiegen auf den höchsten Stand seit 15 Monaten. CEO Kelly Ortberg deutete an, dass die Auslieferung von Flugzeugen nach China voraussichtlich im Juni wieder aufgenommen werde.

USA - ANLEIHEN

Am Anleihemarkt kamen die Renditen im Tagesverlauf zurück, parallel zur zunehmenden Vorsicht mit Blick auf das Urteil gegen die Trump'schen Zölle. Auch schwächer als gedacht ausgefallene wöchentliche Arbeitsmarktdaten trugen dazu bei. Dazu kam im späten Handel der Berufungserfolg der Trump-Regierung gegen die Zölle. Wegen der damit verbundenen konjunkturellen Ungewissheit seien wieder sichere Häfen angesteuert worden, hieß es. Die Zehnjahresrendite fiel um 5 Basispunkte auf 4,43 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                    zuletzt       +/- %  0:00 Vortag   Mi, 18:43   % YTD 
EUR/USD              1,1347       -0,2%       1,1371      1,1295   +9,1% 
EUR/JPY              163,25       -0,4%       163,88      163,77   +0,4% 
EUR/CHF              0,9340       -0,1%       0,9354      0,9347   -0,1% 
EUR/GBP              0,8421       -0,1%       0,8426      0,8385   +1,4% 
USD/JPY              143,87       -0,2%       144,13      145,00   -8,0% 
GBP/USD              1,3475       -0,1%       1,3493      1,3470   +7,6% 
USD/CNY              7,1798       -0,0%       7,1814      7,1848   -0,4% 
USD/CNH              7,1905       +0,0%       7,1880      7,1921   -1,9% 
AUS/USD              0,6433       -0,2%       0,6443      0,6422   +3,8% 
Bitcoin/USD      106.228,45       -0,2%   106.441,15  107.255,95  +15,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar wertete in Reaktion auf das Gerichtsurteil gegen die US-Zölle zunächst auf, gab seine Gewinne aber im Verlauf wieder ab, zunächst als Reaktion auf die schwachen Arbeitsmarktdaten, später auf den Berufungserfolg der Trump-Regierung gegen das Zoll-Urteil. Der Dollarindex fiel um 0,5 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 30, 2025 01:31 ET (05:31 GMT)

ÖL

                    zuletzt  VT-Schluss        +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex             60,75       60,87        -0,2%       -0,12  -14,4% 
Brent/ICE             63,95       64,13        -0,3%       -0,18  -13,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Ölpreise gaben nach Anfangsgewinnen um bis zu 1,4 Prozent nach.

METALLE

                    zuletzt      Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold               3.296,64    3.319,80        -0,7%      -23,16  +25,2% 
Silber                29,10       29,35        -0,9%       -0,25   +4,7% 
Platin               947,90      955,98        -0,8%       -8,08   +9,2% 
Kupfer                 4,66        4,68        -0,4%       -0,02  +14,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Das Gold profitierte angesichts des Zoll-Hick-Hacks und der damit verbundenen Unsicherheit von der Suche nach sicheren Häfen. Dazu stützte der schwache Dollar. Die Feinunze verteuerte sich um 1,0 Prozent auf 3.316 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

JAPAN - Inflation

Die Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel im Großraum Tokio sind im Mai um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen und damit stärker als im April (3,4 Prozent). Im Jahresvergleich betrug der Anstieg 6,9 Prozent, wobei die Preise für Reis um fast 94 Prozent anstiegen. Der Verbraucherpreisindex für Tokio wird als Frühindikator für die landesweite Inflationsentwicklung angesehen.

JAPAN - Konjunktur

Japans Industrieproduktion ist im April um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat geschrumpft, weniger als Ökonomen mit 1,5 Prozent geschätzt hatten. Im Ausblick gehen befragte Unternehmen davon aus, dass die Produktion im Juni um 3,4 Prozent zurückgehen wird, nach einem Anstieg von 9,0 Prozent im Mai. Derweil stiegen im April die Einzelhandelsumsätze um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit einem Anstieg von 3,1 Prozent im März.

USA - Geldpolitik

Bei dem Treffen von Notenbabnkchef Powell mit US-Präsident Trump erörterte Powell laut Fed-Mitteilung nicht seine Erwartungen an die Zinspolitik. Er habe lediglich "betont, dass der Kurs der Politik vollständig von den eingehenden Wirtschaftsdaten und deren Bedeutung für die Aussichten abhängen wird". Powell betonte demnach auch, dass die Fed gesetzlich dazu verpflichtet sei, stabile Märkte und eine niedrige Arbeitslosenquote zu unterstützen. Er sagte Trump, dass die Entscheidungen der Notenbank auf der Grundlage einer "nicht-politischen Analyse" getroffen würden."

BOEING

CEO Kelly Ortberg hat angedeutet, dass die Auslieferung von Flugzeugen nach China voraussichtlich im Juni wieder aufgenommen wird und dass sich das Unternehmen einer Produktionsrate von 38 Maschinen des Typs 737-Max pro Monat nähert. Die Auslieferungen nach China waren im Zuge des eskalierenden Handelskrieges zwischen den USA und China gestoppt worden.

DANONE

muss einen neuen stellvertretenden CEO suchen. Shane Grant verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Grant ist außerdem CEO von Danone für die Region "Americas".

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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