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07:39 Uhr, 10.05.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In Kopenhagen ruht der Handel wegen eines Brückentags nach Christi Himmelfahrt, in Moskau erneut wegen des Tags des Sieges im Zweiten Weltkrieg.

+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Präsident Joe Biden hat mit einem Lieferstopp von bestimmten US-Waffen und -Munition an Israel gedroht, sollte Israel eine Großoffensive in Rafah im Gazastreifen durchführen. Mehr als eine Million Palästinenser suchen dort Schutz vor dem Krieg. Diese Drohung löste in Israel Alarmstimmung aus, weil dies einem Bruch in den Beziehungen zu seinem wichtigsten internationalen Unterstützer gleichkommen könnte. Vertreter des israelischen Staates und Analysten sagten, Bidens Warnung scheine eine politische Botschaft zu sein, die kurzfristig Israels Fähigkeit, Krieg zu führen, nicht beeinträchtigen würde. Aber die langfristige Fähigkeit des Landes, an mehreren Fronten zu kämpfen, könnte bedroht sein, wenn der US-Präsident seiner Drohung nachkäme, weitere Waffenlieferungen zu unterbrechen. Der Lieferstopp birgt das Risiko einer der schlimmsten Krisen aller Zeiten in den israelisch-amerikanischen Beziehungen und zieht Vergleiche mit Präsident Ronald Reagans Entscheidung, die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen an Israel während des Bombardements von Beirut im Jahr 1981 zu verzögern.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 JP/Mazda Motor Corp, Jahresergebnis

08:00 ES/International Consolidated Airlines Group SA, Ergebnis 1Q

08:00 IE/CRH plc, Ergebnis 1Q

08:00 JP/Honda Motor Co Ltd, Jahresergebnis

11:00 DE/Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA, ausführliches Ergebnis 3Q

DIVIDENDENABSCHLAG

Unternehmen           Dividende 
Wolters Kluwer        1,36 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- GB 
    08:00 BIP (1. Veröffentlichung) 1Q 
          PROGNOSE:     +0,4% gg Vq 
          4. Quartal:   -0,3% gg Vq 
 
    08:00 BIP Monat März 
          PROGNOSE:      0,0% gg Vm/+0,3% gg Vj 
          zuvor:        +0,1% gg Vm/-0,2% gg Vj 
          Drei-Monats-Rate 
          PROGNOSE:     k.A. 
          zuvor:        +0,2% gg Vq/-0,1% gg Vj 
 
    08:00 Handelsbilanz März 
          PROGNOSE:     -14,5 Mrd GBP 
          zuvor:        -14,2 Mrd GBP 
 
    08:00 Industrieproduktion März 
          PROGNOSE:     -0,3% gg Vm/+0,8% gg Vj 
          zuvor:        +1,1% gg Vm/+1,4% gg Vj 
- US 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Mai 
          PROGNOSE: 76,0 
          zuvor:    77,2 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.852,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     5.244,50  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   18.231,75  +0,1% 
Nikkei-225               38.166,33  +0,2% 
Schanghai-Composite       3.157,03  +0,1% 
Hang-Seng-Index          18.956,45  +2,3% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                131,20     -2 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.686,60      +1,0% 
DAX-Future     18.836,00      +0,9% 
XDAX           18.717,63      +1,1% 
MDAX           26.708,90      +0,1% 
TecDAX          3.384,30      +1,0% 
EuroStoxx50     5.054,41      +0,3% 
Stoxx50         4.490,34      +0,3% 
Dow-Jones      39.387,76      +0,8% 
S&P-500-Index   5.214,08      +0,5% 
Nasdaq-Comp.   16.346,27      +0,3% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       131,22        -13 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Wochenschluss mit Aufschlägen erwartet. Damit zeichnet sich im DAX erneut ein Rekordhoch ab. Dabei hat der Index bereits eine Gewinnserie von sechs Tagen hinter sich. Der Dow-Jones-Index verzeichnet bereits eine siebentägige Gewinnserie, die längste seit Dezember 2023. "Risk on" ist das Gebot der Stunde, die Renditen der US-Staatsanleihen tendieren leichter - wie auch der Dollar. Die Berichtssaison legt zum Wochenschluss dagegen eine Pause ein, auch weil einige Entscheider den Freitag als Brückentag nutzen dürften. Von daher ist die Nachrichtenlage vergleichsweise dünn.

Rückblick: Weil der Euro-Stoxx-50 ein Kursindex und nicht wie der DAX ein Performance-Index ist, machten sich in ihm zahlreiche Dividendenabschläge deutlicher bemerkbar. Mit der Bestätigung der Bank of England, die Leitzinsen wie erwartet zu belassen, schoss der FTSE-100 auf Rekordhoch. Denn es gab klare Anzeichen, dass nun eine erste Senkung im Juni stattfinden könnte. Sabadell legten um 3,2 Prozent zu, BBVA gaben um 6,7 Prozent nach. BBVA bietet nun offiziell für Sabadell in einem feindlichen Gebot. Telefonica lagen nach Vorlage von Zahlen knapp behauptet im Markt. Der Nettogewinn fiel zwar deutlich über den Erwartungen aus, der operative Gewinn und die Einnahmen übertrafen die Prognosen aber nur knapp. Nexi stiegen um 6,4 Prozent, nachdem das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm gestartet hatte. Dazu kamen über Konsens ausgefallene Erstquartalszahlen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fest - Die Bank of England trieb den DAX auf Rekordhoch. DAX-Schwergewichte wie Allianz und Mercedes-Benz wurden ex Dividende gehandelt. Daneben schütteten auch MTU und Vonovia aus. Aus der zweiten Reihe notierten Freenet, Wacker Chemie, KSB, Deutz, Jost Werke und weitere "ex". Unternehmensnachrichten waren rar. Siemens Energy stellten mit einem Plus von 3,3 Prozent den DAX-Gewinner im DAX. Die HSBC äußerte sich positiv. Nach einem positiven Kommentar durch Morgan Stanley kletterten DHL um 1,7 Prozent. Commerzbank und Deutsche Bank gingen etwas leichter aus dem Handel, da ihre Ertragskraft unter sinkenden Zinsen tendenziell leidet. Nach dem Kursfeuerwerk bei Puma am Vortag in Folge der positiven Analystentelefonkonferenz folgten nun positive Kommentare plus Hochstufungen, die den Kurs um weitere 4,7 Prozent nach oben schoben.

XETRA-NACHBÖRSE

Ein Händler von Lang & Schwarz wusste am Abend von keiner auffälligen Aktie zu berichten, es habe auch keine handelbaren Nachrichten gegeben.

USA - AKTIEN

Freundlich - Schwache wöchentliche Arbeitsmarktdaten hatten die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen in den USA erneut angefacht und stützten so den Aktienmarkt. Angefacht wurden die Zinssenkungsfantasien aber auch von der Bank of England. Die hatte zwar die Leitzinsen wie erwartet bestätigt. Doch lieferte sie klare Anzeichen, dass eine erste Senkung im Juni stattfinden könnte. Im Handel stellte man sich daher die Frage, ob die US-Notenbank die Zinsen weiter im Alleingang auf hohem Niveau belassen könne, während Bank of England und auch EZB auf baldige Zinsreduzierungen zusteuerten. Der Chip-Designer Arm hatte starke Finanzkennziffern vorgelegt hatte. Die Aktie verlor dennoch 2,8 Prozent. Arm hatte von gesunkenen Volumina bei ausgelieferten Chips gesprochen. Branchenwerte wie Nvidia (-1,8%) oder AMD (-0,8%) zeigten sich ebenfalls mit Abschlägen. Für Warner Bros. Discovery ging es 3,1 Prozent aufwärts. Das Unternehmen will sich mit Disney zusammenschließen, um gemeinsam Streaming-Dienste anzubieten. Warners Erstquartalszahlen spielten nur eine untergeordnete Rolle. Walt Disney tendierten 0,3 Prozent höher. T-Mobile US (+1,2%) und Verizon (+0,8%) wollen sich laut Kreisen mit der Übernahme von Teilen des letzten großen regionalen US-Mobilfunkanbieters verstärken. Der Kurs von U.S. Cellular schoss um 27,7 Prozent in die Höhe. Beyond Meat rutschten um 14,3 Prozent ab. Der Hersteller von Fleischersatz meldete einen 16-prozentigen Umsatzrückgang.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,81         -2,5        4,84       39,1 
5 Jahre                  4,47         -3,2        4,50       46,8 
7 Jahre                  4,46         -3,3        4,49       49,0 
10 Jahre                 4,46         -4,0        4,50       57,7 
30 Jahre                 4,61         -2,7        4,64       64,5 
 

Die Rentennotierungen zogen mit den schwachen Arbeitsmarktdaten an und drückten die Renditen ins Minus.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:33 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0776        -0,1%     1,0782         1,0776   -2,4% 
EUR/JPY           167,73        +0,1%     167,63         167,71   +7,8% 
EUR/CHF           0,9769        +0,0%     0,9769         0,9772   +5,3% 
EUR/GBP           0,8608        -0,0%     0,8609         0,8611   -0,8% 
USD/JPY           155,66        +0,1%     155,48         155,64  +10,5% 
GBP/USD           1,2519        -0,0%     1,2524         1,2514   -1,6% 
USD/CNH           7,2279        +0,1%     7,2217         7,2242   +1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        62.772,12        +0,4%  62.552,87      61.937,16  +44,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar fiel mit gesunkenen Marktzinsen in Reaktion auf die schwachen Arbeitsmarktdaten, der Dollarindex verlor 0,3 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          79,87        79,26      +0,8%          +0,61  +10,1% 
Brent/ICE          84,44        83,88      +0,7%          +0,56  +10,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise stiegen um 0,8 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf die Rohöllagerbestände in den USA, die in der vergangenen Woche stärker als erwartet gesunken waren. Doch gebe es aktuell eine Reihe bärischer Impulse am Erdölmarkt, die den Preisauftrieb dämpften, hieß es.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 10, 2024 01:39 ET (05:39 GMT)

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.355,15     2.346,24      +0,4%          +8,91  +14,2% 
Silber (Spot)      28,44        28,38      +0,2%          +0,06  +19,6% 
Platin (Spot)     987,14       983,00      +0,4%          +4,14   -0,5% 
Kupfer-Future       4,65         4,61      +0,8%          +0,04  +18,9% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis zog mit schwachem Dollar und gesunkenen Marktzinsen um 1,6 Prozent an. Es wurde aber auch auf anhaltende Käufe durch die chinesische Notenbank verwiesen, aber auch auf die wieder angeheizte Zinssenkungsfantasie durch die Bank of England und die US-Daten.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

GELDPOLITIK USA

Die Präsidentin der San Francisco Fed, Mary Daly, ist der Ansicht, dass sich die US-Wirtschaft normalisiert. Das gelte auch für den Arbeitsmarkt, der aber alles andere als schwach sei. Die US-Wirtschaft normalisiere sich, sagte Daly, aber sie glaube, dass es mehr Zeit brauche, um die Inflation auf das Ziel der Federal Reserve von 2 Prozent zu bringen. Dennoch sei der derzeitige Leitzins von 5,25 bis 5,50 Prozent restriktiv, sagte sie - und wies den Gedanken, dass weitere Zinserhöhungen zum jetzigen Zeitpunkt notwendig seien, um weitere Fortschritte bei der Eindämmung der Inflation zu erzielen, weitgehend zurück.

SIEMENS HEALTHINEERS

baut ein neues Werk in Großbritannien. Wie der Konzern mitteilte, investiert er über 290 Millionen Euro in den Bau eines neuen Werks zur Entwicklung und Herstellung von supraleitenden Magneten, die als Teil von Magnetresonanztomographen zum Einsatz kommen.

T-MOBILE US / VERIZON

Die Mobilfunkunternehmen T-Mobile US und Verizon Communications wollen sich offenbar beide jeweils mit der Übernahme von Teilen des letzten großen regionalen US-Mobilfunkanbieters verstärken. Sie führen derzeit jeder für sich Gespräche wegen einer Übernahme von bestimmten Bereichen von U.S. Cellular zur Sicherung wertvoller Frequenzen, wie mit den Vorgängen vertraute Personen sagten.

ENEL

Ein starkes Erzeugungsgeschäft aus erneuerbaren Energien und Kostenverbesserungen haben Enel im ersten Quartal einen kräftigen Gewinnanstieg beschert. Der Versorger bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr.

LEONARDO

Der Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Leonardo trennt sich von seinem Geschäft mit U-Boot-Ausrüstung. Er verkauft den Geschäftsbereich, der Torpedos und Sonare herstellt, für bis zu 415 Millionen Euro an das Schiffbauunternehmen Fincantieri.

PIRELLI

Der Reifenhersteller hat zu Jahresbeginn bei einem nahezu stabilen Umsatz einen leichten Anstieg des operativen Gewinns und entsprechend eine bessere Marge verbucht. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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