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07:30 Uhr, 27.02.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Munich Re will bis spätestens zur Hauptversammlung 2025 eigene Aktien im Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro zurückkaufen. Die zurückgekauften Aktien sollen eingezogen werden. Zudem kündigte der Rückversicherer an, die Dividende für 2023 auf 15,00 Euro von 11,60 Euro je Aktie im Vorjahr zu erhöhen. Analysten waren von lediglic 12,49 Euro ausgegangen. Damit beträgt die Kapitalrückführung von Munich Re 3,5 Milliarden Euro.

Unterdessen sind nach guten Vorgaben von der Konkurrenz die Erwartungen an die Viertquartalszahlen von Munich Re um 7.30 Uhr hoch. Der Rückversicherer dürfte erneut starke Zahlen vorlegen, wenn auch das vierte Quartal im Vergleich voraussichtlich etwas schwächer ausgefallen ist. Nachfolgend eine Auswertung der Konsensprognosen für das vierte Quartal (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Schaden-Kosten-Quote in Prozent):

                                PROG  PROG  PROG 
4. QUARTAL                      4Q23  ggVj  Zahl   4Q22 
Versicherungsumsatz (brutto)  14.500    --    17   k.A. 
Anlageergebnis                 1.334  -35%    17  2.041 
Operatives Ergebnis            1.323  -45%    17  2.385 
Ergebnis nach Steuern            980  -35%    17  1.516 
Ergebnis je Aktie               7,30  -34%    17  11,05 
Schaden-Kosten-Quote            87,5    --    17   94,4 
 

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 NL/Signify NV, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht

07:30 DE/Dürr AG, vorläufiges Jahresergebnis (10:00 BI-PK; 15:00 Analystenkonferenz)

07:30 FR/Bouygues SA, Jahresergebnis

08:00 DE/Puma SE, Jahresergebnis (10:00 BI-PK, 15:00 Analystenkonferenz)

18:00 DE/Flatexdegiro AG, vorläufiges Jahresergebnis

23:00 US/Ebay Inc, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-DE 
    08:00 GfK-Konsumklimaindikator März 
          PROGNOSE: -29,0 Punkte 
          zuvor:    -29,7 Punkte 
 
-FR 
    08:45 Verbrauchervertrauen Februar 
          PROGNOSE: 92 
          zuvor:    91 
 
-EU 
    10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe Januar 
          Geldmenge M3 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vj 
 
-US 
    14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Januar 
          PROGNOSE: -5,0% gg Vm 
          zuvor:     0,0% gg Vm 
 
    16:00 Index des Verbrauchervertrauens Februar 
          PROGNOSE: 115,1 
          zuvor:    114,8 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               17.436,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     5.074,75  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   17.937,00  -0,2% 
Nikkei-225               39.239,52  +0,0% 
Schanghai-Composite       2.997,09  +0,7% 
Hang-Seng-Index          16.600,33  -0,2% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                132,47     +3 
 
 
Montag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            17.423,23      +0,0% 
DAX-Future     17.469,00      +0,1% 
XDAX           17.430,14      +0,1% 
MDAX           25.785,79      -0,8% 
TecDAX          3.400,68      +0,2% 
EuroStoxx50     4.864,29      -0,2% 
Stoxx50         4.291,72      -0,4% 
Dow-Jones      39.069,23      -0,2% 
S&P-500-Index   5.069,53      -0,4% 
Nasdaq-Comp.   15.976,25      -0,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       132,44        -85 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Händler rechnen zum Start mit wenig Bewegung bei den Indizes. Die US-Vorgaben seien uneinheitlich und zeigten keine klaren Sektortendenzen. Interessant sei im Technologiesektor das 4,4-prozentige Kursminus der Google-Mutter Alphabet. Hintergrund sei Kritik an deren KI-System Gemini, das falsche historische Bilder produziert und damit Fragen nach der Verlässlichkeit aufgeworfen hat. Die starke Kursraktion zeige, wie schnell der Markt zu Gewinnmitnahmen bereit sei in der heiß gelaufenen KI-Rally.

Rückblick: Wenig verändert - Die Nachrichtenlage war dünn, der Terminkalender weitgehend leer. Konjunkturseitig waren die Blicke bereits auf Donnerstag gerichtet, wenn in den USA der PCE-Deflator der persönlichen Verbraucherausgaben für Januar auf der Agenda steht, das Relevanz haben dürfte für die Zinssenkungserwartungen. PostNL verloren 4,7 Prozent nach der Vorlage von Geschäftszahlen. Jefferies kritisierte den Ausblick für das operative Ergebnis. Er liege rund 20 Prozent unterhalb eines vom Unternehmen ermittelten Konsens. Im DAX kamen Deutsche Post um 1,2 Prozent zurück. Für Tele2 ging es um 5,3 Prozent nach oben auf 87,84 Kronen, nachdem das schwedische Investmentunternehmen Kinnevik seinen Tele2-Anteil für 1,26 Milliarden Dollar zu einem durchschnittlichen gemischte Kaufpreis von Klasse-A- und B-Aktien für 94,20 Kronen verkauft hatte. Kinnevik stiegen um 5,4 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Wenig verändert - Der DAX markierte im Verlauf mit 17.461 Punkten ein neues Allzeithoch. Infineon gewannen 0,4 Prozent bzw. 12 Cent, trotz des Dividendenabschlags von 35 Cent. Dass SGL Carbon strategische Optionen für das Geschäftsfeld "Carbon Fibers" prüft, bewegte den Kurs um 0,6 Prozent nach oben. Rüstungsaktien waren erneut gesucht. Neues gab es nicht, die Branche bleibt einer der Anlegerlieblinge in Erwartung zukünftig dauerhaft höherer Rüstungsausgaben. Rheinmetall gewannen 2,8, Hensoldt 7,1 und Renk 7 Prozent. Lufthansa gaben um 2 Prozent nach. Barclays hatte die Aktie auf "Equalweight" abgestuft. Von Anschlusskäufen berichteten ein Marktteilnehmer bei Adesso (+9,9%) nach starken Geschäftszahlen, die im Spätgeschäft am Freitag bekanntgeworden waren.

XETRA-NACHBÖRSE

Munich Re legten bei Lang & Schwarz um 1,5 Prozent zu mit der Mitteilung über eine höhere Dividende und Aktienrückkäufe. Schaeffler zeigten sich wenig verändert nach der Nachricht, dass der Autozulieferer die Produktion in den USA ausweitet.

USA - AKTIEN

Knapp behauptet - Händler sprachen nach den Rekordhochs der Vorwoche - in erster Linie als Reaktion auf starke Geschäftszahlen von Nvidia - von einer Konsolidierung. Die Blicke seien zudem schon gebannt auf den Donnerstag gerichtet, wenn der PCE-Deflator der persönlichen Verbraucherausgaben auf der Agenda steht, ein wichtiges Preismaß für die US-Notenbank zur Steuerung ihrer Geldpolitik. Nach höher als gedacht ausgefallenen US-Inflationsdaten hat der Markt zuletzt die Erwartungen an den Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung bereits nach hinten verschoben. Vor Juni dürfte demnach an den Zinsfront nichts passieren. Die Amazon-Aktie (-0,1%) zeigte sich unbeeindruckt davon, dass sie erstmals als Mitglied Dow-Jones-Index gehandelt wurde. Platz machen mussten dafür Walgreens Boots Alliance (-3,4%). Bei Walmart wurde ein Aktiensplit im Verhältnis 1:3 wirksam. Der Kurs legte um 1,9 Prozent auf 59,60 Dollar zu. Alcoa gaben um 4,4 Prozent nach. Auf den Kurs drückte ein Gebot über 2,2 Milliarden Dollar für den australischen Joint Venture-Partner Alumina.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,72         +5,2        4,67       30,0 
5 Jahre                  4,31         +2,2        4,28       30,5 
7 Jahre                  4,31         +2,4        4,28       33,6 
10 Jahre                 4,28         +2,8        4,25       39,7 
30 Jahre                 4,39         +2,1        4,37       42,2 
 

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen nach ihrem deutlicheren Rückgang am Freitag wieder etwas. Auslöser des Rückgangs seien Aussagen des Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, gewesen, hieß es. Dessen Einschätzung nach wird sich die Inflation wahrscheinlich in Richtung 2 Prozent abschwächen und den Weg für eine Senkung der US-Zinssätze "später in diesem Jahr" ebnen. Williams sagte außerdem, dass die hohen Inflationswerte im Januar wahrscheinlich nur ein "Ausrutscher" gewesen seien.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:01   % YTD 
EUR/USD           1,0848        -0,0%     1,0850     1,0851   -1,8% 
EUR/JPY           163,26        -0,1%     163,48     163,58   +4,9% 
EUR/CHF           0,9548        +0,0%     0,9548     0,9555   +2,9% 
EUR/GBP           0,8556        +0,0%     0,8553     0,8555   -1,4% 
USD/JPY           150,50        -0,1%     150,67     150,75   +6,8% 
GBP/USD           1,2679        -0,0%     1,2684     1,2684   -0,4% 
USD/CNH           7,2110        -0,0%     7,2111     7,2118   +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        56.305,57        +2,9%  54.709,09  52.859,90  +29,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar gab leicht nach. Der PCE-Deflator am Donnerstag dürfte eine weiter sinkende Inflation offenbaren und damit baldige Zinssenkungen wahrscheinlich machen, spekulierten Marktteilnehmer.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          77,76        77,58      +0,2%      +0,18   +7,4% 
Brent/ICE          82,66        82,53      +0,2%      +0,13   +7,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise erholten sich von zwischenzeitlichen Abgaben und stiegen um bis zu 1,4 Prozent. "Der Markt schwankt weiterhin ohne erkennbaren Grund", sagten die Analysten von Ritterbusch. Um WTI aus der aktuell Handelsspanne herauszubringen, bedürfe es wahrscheinlich einer Überraschung bei den US-Lagerdaten, US-Inflationsdaten, die eine größere Dollar-Bewegung verursachen, oder "Beweisen für eine erhebliche Versorgungsunterbrechung im Nahen Osten, die die geopolitische Risikoprämie in die Höhe treiben könnte".

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

February 27, 2024 01:30 ET (06:30 GMT)

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.033,83     2.031,24      +0,1%      +2,59   -1,4% 
Silber (Spot)      22,57        22,53      +0,2%      +0,04   -5,1% 
Platin (Spot)     885,95       881,10      +0,6%      +4,85  -10,7% 
Kupfer-Future       3,84         3,83      +0,5%      +0,02   -1,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab im US-Handel um 0,2 Prozent nach auf 2.032 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

IRAN

Der Chef der Internationalen Atombehörde, Rafael Grossi, hat seine Besorgnis angesichts der deutlich gestiegenen Menge an angereichertem Uran geäußert, über das der Iran verfügt.

JAPAN - Inflation

Die japanischen Verbraucherpreise sind im Januar so langsam gestiegen wie seit März 2022 nicht mehr. Die Preise legten um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Sie lagen damit aber über den Erwartungen. Im Dezember waren sie noch um 2,6 Prozent gestiegen. Die Kernrate zeigte einen Anstieg von 2,0 Prozent, wohingegen Ökonomen hier nur 1,8 Prozent geschätzt hatten.

SIEMENS ENERGY

hat die Wirtschaftsweise Veronika Grimm trotz Kritik in den Aufsichtsrat berufen. Auf der Hauptversammlung entfielen 76,4 Prozent der abgegebenen Stimmen auf Grimm. Die übrigen vier Mitglieder des Sachverständigenrats hatten Grimm mögliche Interessenkonflikte vorgeworfen und sie in einer E-Mail aufgefordert, den Sachverständigenrat zu verlassen, wenn sie das Mandat annehme.

ADTRAN HOLDINGS

Der Umsatz sackte im vierten Quartal auf 225 (Vorjahr: 358) Millionen Dollar ab. Das Unternehmen hatte zuletzt 210 bis 240 Millionen in Aussicht gestellt. Die bereinigte operative Marge lag bei minus 1,4 Prozent, hier hatte Adtran minus 7 bis 0 Prozent avisiert. Unter dem Strich stand ein Verlust von 110 (Gewinn: 35) Millionen Dollar. Die deutsche Tochter Adtran Networks SE (ehemals Adva Optical), meldete inen Umsatzrückgang um 40 Prozent auf 118 Millionen Euro. Die bereinigte EBIT-Marge ging um 4,7 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent zurück. Der Verlust betrug 22,7 Millionen Euro.

SCHAEFFLER

baut mit einem neuen Standort die Produktion in den USA aus. In dem neuen Werk sollen Komponenten und Systeme für die automobile Elektromobilität hergestellt werden. Schaeffler investiert dafür bis 2032 über 230 Millionen Dollar.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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