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07:32 Uhr, 14.02.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MITTWOCH bis FREITAG: Wegen der Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr ruht der Handel in China (Kernland).

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Wirtschaftsleistung des Euroraums hat im vierten Quartal 2023 laut einer ersten Schätzung stagniert. Entgegen der Konsensprognose (-0,1%) sank das BIP also nicht - was der EZB-Rat richtig vorausgesehen hatte. Volkswirte brauchen gute Gründe, um an der Validität der ersten Veröffentlichung von Eurostat zu zweifeln. Es verwundert also nicht, dass ihre Prognose für die zweite Veröffentlichung ebenfalls 0,0 Prozent ist. Sicher ist eine Stagnation jedoch nicht. Vor der Eurostat-Veröffentlichung kommen noch die BIP-Zahlen der niederländischen Statistikbehörde. Überdies hat vor der Berechnung der Konsensprognose für den Euroraum die irische Statistikbehörde ihre Zahlen veröffentlicht: Danach hat die Industrieproduktion auf der "grünen Insel" gegenüber dem Vormonat um satte 32,2 Prozent angezogen. Die irischen Zahlen sind notorisch schwankungsanfällig. Das liegt daran, dass die Daten stark von der Auftragsfertigung multinationaler Konzerne beeinflusst sind. Die Volkswirte von Societe Generale rechnen vor diesem Hintergrund damit, dass die Wirtschaft des Euroraums im vierten Quartalm entgegen den bisherigen Annahmen gewachsen ist.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Bilfinger SE, vorläufiges Jahresergebnis (10:00 BI-PK)

07:00 FR/Capgemini SA, Jahresergebnis

07:00 FR/Essilor-Luxottica SA, Jahresergebnis

07:00 NL/ABN Amro Holding NV, Ergebnis 4Q

07:00 NL/Heineken NV, Jahresergebnis

07:00 JP/Sony Corp, Ergebnis 3Q

07:30 DE/Delivery Hero SE, Trading Update 4Q

07:30 DE/MVV Energie AG, Ergebnis 1Q

07:30 DE/SFC Energy AG, vorläufiges Jahresergebnis

07:45 NL/Ahold Delhaize NV, Jahresergebnis 4Q

10:00 DE/Ceconomy AG, Hauptversammlung

13:00 US/Kraft Heinz Co, Ergebnis 4Q

22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- GB 
    08:00 Verbraucherpreise Januar 
          PROGNOSE:  -0,3% gg Vm/+4,2% gg Vj 
          zuvor:     +0,4% gg Vm/+4,0% gg Vj 
          Verbraucherpreise Kernrate 
          PROGNOSE:  -0,8% gg Vm/+5,2% gg Vj 
          zuvor:     +0,6% gg Vm/+5,1% gg Vj 
- EU 
    11:00 BIP (2. Veröffentlichung) 4Q 
          Eurozone 
          PROGNOSE:    0,0% gg Vq/+0,1% gg Vj 
          1. Veröff.:  0,0% gg Vq/+0,1% gg Vj 
          3. Quartal: -0,1% gg Vq/ 0,0% gg Vj 
 
          EU/Industrieproduktion Dezember 
          Eurozone 
          PROGNOSE:  -0,2% gg Vm/-3,9% gg Vj 
          zuvor:     -0,3% gg Vm/-6,8% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  16.914,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500        4.974,25  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100      17.697,75  +0,1% 
Nikkei-225                  37.703,32  -0,7% 
Schanghai-Composite         Feiertag 
Hang-Seng-Index             15.890,62  +0,9% 
                           +/-  Ticks 
Bund -Future                   132,96     +1 
 
 
Vortag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.880,83      -0,9% 
DAX-Future     16.887,00      -1,1% 
XDAX           16.823,08      -1,1% 
MDAX           25.724,51      -1,4% 
TecDAX          3.369,56      -1,7% 
EuroStoxx50     4.689,28      -1,2% 
Stoxx50         4.198,67      -0,7% 
Dow-Jones      38.272,75      -1,4% 
S&P-500-Index   4.953,17      -1,4% 
Nasdaq-Comp.   15.655,60      -1,8% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       132,95        -64 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit weiteren Abgaben an Europas Börsen rechnen Händler am Mittwoch. Gegenbewegungen dürfte es nur in vereinzelten Titeln mit guten Quartalszahlen geben. Die höheren US-Inflationsdaten vom Vortag müssten von einigen Marktteilnehmern noch verdaut werden. Vor allem die negativen Vorzeichen der US-Technologiewerte würden zunächst belasten. Ansonsten stehe die Bilanzsaison im Fokus mit Zahlen von Telecom Italia, ThyssenKrupp, Capgemini, EssilorLuxottica, ABN Amro, Heineken, Ahold Delhaize. Bereits über den Geschäftsverlauf berichtet haben Prosieben und Telekom Austria.

Bei den Konjunkturdaten gilt das Interesse einer Revision des EU-BIP: Denn mit +0,1 Prozent gegen Vorjahr entscheidet bereits die kleinste Änderung über Wachstum oder nicht. Auch auf Verbraucherpreisdaten aus Großbritannien wird geblickt. Erwartet wird ein Anstieg von 4,2 Prozent gegenüber Vorjahr. Höhere Werte könnten nach den US-Daten die Sorge wecken, der Inflationstrend sei global zäher als befürchtet.

Rückblick: Schwächer - Weil die US-Inflationsdaten für Januar den Gegnern rascher Zinssenkungen innerhalb der US-Notenbank neue Nahrung lieferten, ging es mit den Zinsen nach oben und den Aktienkursen nach unten. "Der unerwartet hohe Preisanstieg im Januar dürfte die Fed darin bestärken, erst einmal die weitere Preisentwicklung abzuwarten, bevor sie den Sieg über die Inflation ausruft", kommentierte die Commerzbank. Die als besonders zinsempfindlich geltenden Aktien aus dem Technologie- und dem Immobiliensegment wiesen die größten Verluste auf. Ihre Stoxx-Subindizes verloren 2,7 bzw. 2,4 Prozent. Bei den Einzelwerten ging es für Michelin nach dem Zahlenausweis um 6,9 Prozent nach oben. Laut den Analysten von Citi fiel der operative Gewinn rund 9 Prozent über dem Konsens aus. Continental und Pirelli gewannen im Fahrwasser 1,0 bzw 1,5 Prozent. Ein drohender Streik am Valentinstag drückte neben der generellen Schwäche von Technologieaktien auf die Kurse bei den Papieren der Online-Lieferdienste. Delivery Hero gaben 3,5 und Hellofresh 8,1 Prozent nach. Deliveroo büßten 2,4 Prozent ein und Just Eat satte 6,9 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwach - Siltronic verloren 4,1 Prozent, nachdem der Ausblick auf 2024 enttäuschte. Gesucht waren deutsche Rüstungswerte. Die Diskussionen um verstärkte Rüstungsausgaben der Europäer sorgt innerhalb der deutschen Politik für Forderungen nach höheren Militärausgaben. Auslöser war US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit der Drohung, säumige Nato-Mitglieder nicht vor einem russischen Angriff zu schützen. Rheinmetall gewannen 4,6 und Hensoldt 5,7 Prozent. Der Börsenneuling Renk schoss um 15,3 Prozent nach oben. Tui konnten Anfangsgewinne in dem schwachen Gesamtmarktumfeld nicht halten und schlossen 0,1 Prozent niedriger - trotz ordentlicher Geschäftszahlen. Das operative Ergebnis erreichte 6 Millionen Euro, während Analysten im Konsens einen Verlust von rund 64 Millionen geschätzt hatten. Thyssenkrupp Nucera (+4,7%) steigerte im Auftaktquartal 2023/24 den Umsatz um etwas mehr als ein Drittel.

XETRA-NACHBÖRSE

Prosiebensat1 wurden bei Lang & Schwarz 6 Prozent fester gehandelt. Der Medienkonzern hatte mit einem Ergebnis über Erwartung aufgewartet und den Ausblick auf 2024 konkretisiert. Nachdem Varta im Xetra-Geschäft 4,7 Prozent verloren hatten, bewegte sich der Kurs im nachbörslichen Geschäft dann nicht mehr. Wie das Unternehmen im späten Xetra-Handel mitgeteilt hatte, wurde es Opfer eines Cyberangriffs.

USA - AKTIEN

Schwach - Ein unerwartet deutlicher Anstieg der US-Verbraucherpreise hat die Rekordjagd beendet. Für die Spekulation auf bald sinkende Zinsen war die hohe Inflation Gift. Am Zinsterminmarkt sank die eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine erste Senkung im Mai weiter. Coca-Cola zeigten sich 0,6 Prozent leichter. Der Getränkehersteller hatte beim Umsatz einen Schub erhalten und mit dem Gewinn die Markterwartungen erreicht. Das Unternehmen stellte künftig sinkende Preise in Aussicht. Biogen verzeichnete dagegen einen Umsatzrückgang und prognostizierte einen weiteren Einnahmenrückgang. Biogen verbilligten sich um 7,4 Prozent. Hasbro verloren 1,3 Prozent, nachdem der Spielzeughersteller nicht nur enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt, sondern auch einen pessimistischen Ausblick gegeben hatte. Der Kurs des Wettbewerbers Mattel sank um 1,7 Prozent. Jetblue hoben um 21,6 Prozent ab, nachdem der aktivistische Investor Carl Icahn mitgeteilt hatte, dass er fast 10 Prozent an dem Unternehmen halte und möglicherweise auf einen Sitz im Aufsichtsrat dränge. Goodyear brachen nach schwachen Geschäftszahlen und einem ebensolchen Ausblick um 15 Prozent ein.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,66        +16,9          4,49           23,8 
5 Jahre                  4,32        +17,2          4,15           32,1 
7 Jahre                  4,33        +15,1          4,18           36,2 
10 Jahre                 4,31        +12,9          4,18           43,3 
30 Jahre                 4,46         +7,4          4,39           48,9 
 

Die Renditen stiegen auf Jahreshochs. Die Inflations- und Konjunkturentwicklung könnte sogar zu einem Szenario ohne Zinssenkung führen, so warnende Stimmen.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:35   % YTD 
EUR/USD           1,0714        +0,0%     1,0711     1,0718   -3,0% 
EUR/JPY           161,22        -0,0%     161,30     161,55   +3,6% 
EUR/CHF           0,9494        -0,1%     0,9500     0,9507   +2,3% 
EUR/GBP           0,8501        -0,1%     0,8506     0,8504   -2,0% 
USD/JPY           150,50        -0,1%     150,65     150,73   +6,8% 
GBP/USD           1,2603        +0,1%     1,2595     1,2603   -1,0% 
USD/CNH           7,2272        -0,1%     7,2320     7,2262   +1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        49.654,03        +0,2%  49.564,96  48.750,93  +14,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

February 14, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)

Der Dollar machte parallel zu den Zinsen einen Satz nach oben. Zum Yen hatte der Greenback die oft widerstandsfähige 150er Marke locker genommen. Der Dollarindex zog um 0,7 Prozent auf den höchsten Stand seit über einem Monat an.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          77,82        77,87      -0,1%      -0,05   +7,8% 
Brent/ICE          82,67        82,77      -0,1%      -0,10   +7,5% 
 

Die Ölpreise zogen um bis zu 1,1 Prozent an. Die Opec hatte ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem Jahr gegenüber Januar unverändert belassen. Die genannte Menge ließ auf eine etwas positivere Einschätzung der US-Ölnachfrage schließen.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.993,37     1.993,23      +0,0%      +0,14   -3,4% 
Silber (Spot)      22,04        22,13      -0,4%      -0,09   -7,3% 
Platin (Spot)     876,95       874,50      +0,3%      +2,45  -11,6% 
Kupfer-Future       3,70         3,72      -0,4%      -0,02   -5,0% 
 

Der Goldpreis fiel auf ein Zweimonatstief - belastet von gestiegenen Marktzinsen und dem festen Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++

IRAN

hat in einer militärischen Machtdemonstration nach eigenen Angaben erstmals ballistische Langstreckenraketen von einem Kriegsschiff aus abgefeuert. Die beiden abgefeuerten Raketen hätten "eine Reichweite von mindestens 1.700 Kilometern", hieß es im Staatsfernsehen. Demnach erreichten sie einen Ort in der Wüste im Zentrum des Irans.

DHL (DEUTSCHE POST)

Moody's hat das Rating A2 bestätigt. Der Ausblick ist stabil.

PROSIEBENSAT1

Der Medienkonzern hat das vierte Quartal 2023 mit einem Ergebnis über den Erwartungen abgeschlossen und den Ausblick für 2024 konkretisiert. Das bereinigte EBITDA stieg um 11 Prozent auf rund 335 Millionen Euro. Damit übertraf der Konzern seine eigene Ergebniserwartung. Das Unternehmen hatte zuletzt einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr in Aussicht gestellt.

SIEMENS

Die Ratingagentur S&P Global hat die Bonitätsbewertung für Siemens angehoben. Die Einstufung des langfristige Emittentenausfallrisikos steigt von "A+" auf "AA-", der Ausblick bleibt unverändert auf stabil.

THYSSENKRUPP

hat nach neuerlichen Wertberichtigungen im Stahlgeschäft im ersten Geschäftsquartal rote Zahlen geschrieben und Teile der Prognose gesenkt. Das Unternehmen rechnet nur noch mit einem ausgeglichenen Nettojahresergebnis und nicht wie bisher mehr mit einem Überschuss im niedrigen bis mittel dreistelligen Millionenbereich. Angesichts der rückläufigen Mengen bei der Stahltochter Steel Europe und im Werkstoffhandel wurde auch das Umsatzziel gesenkt. Statt einer leichten Steigerung wird nun das Vorjahresniveau angepeilt. Die Prognosen zum bereinigten EBIT und zum Free Cashflow wurden bestätigt.

Nachfolgend die Zahlen im Detail (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, nach IFRS):

.                                BERICHTET    PROG  PROG 
1. QUARTAL                   1Q23/24  ggVj 1Q23/24  ggVj 1Q22/23 
Auftragseingang                7.973  -13%      --    --   9.177 
Umsatz                         8.181   -9%   8.500   -6%   9.018 
EBIT bereinigt                    84  -50%      81  -52%     168 
EBIT-Marge bereinigt             1,0    --     1,0    --     1,9 
Ergebnis nach Steuern/Dritten   -314    --      --    --      75 
Ergebnis je  Aktie             -0,50    --      --    --    0,12 
Free Cashflow vor M&A           -531    --    -493  +35%    -365 
 

TUI

Der Abschied von der Londoner Börse ist besiegelt: Die Hauptversammlung stimmte dem Delisting zu. In Frankfurt wird Tui die Zulassung der Aktie zum Handel im Marktsegment Prime Standard beantragen und erwartet in naher Zukunft die Aufnahme in den MDAX.

VARTA

ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. In der Nacht vom 12. Februar wurden die fünf Produktionsbetriebe sowie die Verwaltung betroffen. Die IT-Systeme und damit auch die Produktion wurden aus Sicherheitsgründen vorübergehend heruntergefahren und vom Internet getrennt. Inwiefern ein tatsächlicher Schaden entstanden ist, könne zurzeit noch nicht gesagt werden, so Varta.

BERTRANDT

profitierte im ersten Geschäftsquartal von einem insgesamt guten Marktumfeld für Forschung und Entwicklung sowie einer geringeren Steuerquote. Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bekräftigte die Gesellschaft. Die Gesamtleistung stieg im Quartal um 10 Prozent auf 308,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis nach Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 13,46 (Vj: 11,50) Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich somit auf 4,4 von 4,1 Prozent. Nach Steuern kletterte der Gewinn um knapp 27 Prozent auf 7,9 Millionen Euro.

VERBUND

will wie im vergangenen Jahr zusätzlich zur regulären Dividende von 3,40 (Vorjahr: 2,44) Euro pro Aktie eine Sonderdividende von 0,75 (1,16) Euro zahlen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/flf/cln

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