Nachricht
07:32 Uhr, 22.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB) hat die Lokführergewerkschaft GDL zu einem neuen und dieses Mal sechstägigen Streik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen sollen in der Nacht zum Mittwoch um 02.00 Uhr beginnen und bis Montag 18.00 Uhr der folgenden Woche gehen, wie die GDL in der Nacht auf Montag mitteilte. Bei der für den Güterverkehr zuständigen DB Cargo soll der Streik bereits am Dienstagabend um 18.00 Uhr beginnen. "Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherige Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt - von Einigungswillen kein Spur", erklärte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. Für Montagvormittag 11.30 Uhr kündigte die Gewerkschaft eine Pressekonferenz an, um ihre Entscheidung zu erläutern. Die Deutsche Bahn (DB) hat die erneute Streikankündigung der GDL scharf kritisiert. "Die DB setzt auf Kompromisse, die GDL verschärft maßlos den Konflikt", erklärte ein Bahn-Sprecher am Montagmorgen. "Wer bei einem neuen Angebot mit bis zu 13 Prozent und der Möglichkeit der 37-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt noch nicht einmal an den Verhandlungstisch kommt, handelt absolut unverantwortlich."

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

11:00 DE/Deutsche Bahn, Auftaktveranstaltung der neuen gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft DB InfraGO, Berlin

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- Wacker Chemie, Jahresergebnis

DIVIDENDENABSCHLAG

Enel: 0,215 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    16:00 Index der Frühindikatoren Dezember 
          PROGNOSE: -0,3% gg Vm 
          zuvor:    -0,5% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.779,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     4.879,25  +0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   17.537,50  +0,6% 
Nikkei-225               36.546,95  +1,6% 
Schanghai-Composite       2.793,75  -1,4% 
Hang-Seng-Index          14.960,89  -2,3% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                134,52    +35 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.555,13      -0,1% 
DAX-Future     16.745,00      +0,2% 
XDAX           16.631,44      +0,2% 
MDAX           25.432,05      -0,5% 
TecDAX          3.267,74      -0,0% 
EuroStoxx50     4.448,83      -0,1% 
Stoxx50         4.051,66      -0,2% 
Dow-Jones      37.863,80      +1,1% 
S&P-500-Index   4.839,81      +1,2% 
Nasdaq-Comp.   15.310,97      +1,7% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       134,17        +27 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Start in die neue Woche mit Aufschlägen erwartet. Die großen US-Techkonzerne geben aktuell den Takt an den Börsen vor, an der Wall Street schlossen neben dem Nasdaq-100 auch Dow-Jones-Index und S&P-500 auf neuen Allzeithochs. Davon ist der DAX noch ein Stück entfernt, sollte jedoch von der guten Stimmung profitieren. Die Käufe im Tech-Sektor werden durch die Hoffnung angeheizt, dass die steigende Nachfrage nach der Entwicklung künstlicher Intelligenz das Interesse an diesem Sektor wieder ankurbeln wird. Zudem steht weiter die Zinspolitik der Notenbanken im Fokus. In den USA ist die Erwartung an eine erste Zinssenkung im März zuletzt deutlich gefallen. Impulse dürfte verstärkt die Berichtssaison liefern. Nach Angaben der Deutschen Bank legen diese Woche 33 Konzerne aus dem Stoxx-600 ihre Zahlen vor, hier dürften die Technologiewerte wie STMicroelectronics, ASML und SAP im Fokus stehen. In den USA werden die Quartalszahlen von 74 Unternehmen aus dem S&P-500 erwartet.

Rückblick: Allgemein leicht positiv für die Risikobereitschaft der Investoren wurde die Einigung im US-Haushaltsstreit gewertet. Aufhorchen ließ zudem der neue Rekordstand im US-Technologie-Index Nasdaq-100. Auch in Europa führten Technologiewerte die Gewinner an; der Sektor verbuchte ein Plus von 0,6 Prozent. Für die Aktien von Ericsson (-4%) und Nokia (-2,9%) ging es nach unten, nachdem die Analysten von Barclays ihr Votum für die beiden auf Underweight gesenkt hatten. Der Sektor der Reise- und Freizeitwerte stieg um 0,2 Prozent. Hier ging es für die Aktie von Flutter nach dem steilen Anstieg vom Vortag um weitere gut 3 Prozent nach oben.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Knapp behauptet - BASF schlossen 1,4 Prozent im Minus, der Konzern verfehlte im vergangenen Jahr sowohl die eigenen Schätzungen als auch die Analysten-Prognosen. Besser als der Markt performten die Versorger, nachdem die Analysten von Berenberg das Kursziel für RWE leicht nach oben genommen hatten, für sie ist die Aktie der Top-Pick im Sektor. Eon legten um 1,2 Prozent zu, RWE gewannen 1,5 Prozent. Siemens rückten um 0,1 Prozent vor, nachdem die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die ersten 70 Mireo-Triebzüge aus einer im vergangenen Sommer geschlossenen Rahmenvereinbarung fest bestellt hatten. Deutz (+5,8%) verkaufte die 2017 erworbene Tochter Außen- und Innenbordmotorenhersteller Torqeedo an Yamaha Motor für einen "höheren" zweistelligen Millionenbetrag.

XETRA-NACHBÖRSE

Recht lebhaft verlief der nachbörsliche Handel zum Wochenausklang nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Die größte Bewegung im DAX verzeichnete die Infineon-Aktie, die 0,7 Prozent fester getaxt wurde. Hier trieben die guten Vorgaben der US-Chipwerte an.

USA - AKTIEN

Sehr fest - Angetrieben von den Technologiewerten ging es an der Wall Street zum Wochenausklang kräftig nach oben. Den Sektor stützten weiter die überzeugenden Quartalszahlen des taiwanischen Chipherstellers TSMC. Neben dem Nasdaq-100 kletterten auch der Dow-Jones-Index und der S&P-500 auf neue Allzeithochs. Dazu kam ein weiter steigender Konjunkturoptimismus mit der Hoffnung auf eine "weiche Landung" der US-Wirtschaft. Dies wurde durch neue US-Konjunkturdaten teils weiter geschürt. Zusätzlich zur positiven Stimmung trug nach Aussage von Marktteilnehmern auch die am späten Donnerstag erzielte Einigung im Haushaltsstreit bei, mit der ein "Shutdown" zunächst abgewendet wurde. Bei den am Freitag veröffentlichten US-Daten hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Januar verbessert. Die Verkäufe bestehender Häuser fielen im Dezember dagegen auf den niedrigsten Stand seit 28 Jahren. Im Technologie-Sektor waren vor allem Chip-Aktien gesucht. Der Subindex im S&P-500 legte um 4,4 Prozent zu. Für die Aktien von Texas Instruments, Intel, AMD und Nvidia ging es um bis zu 7,1 Prozent nach oben. Sehr gut wurden auch die Geschäftszahlen des Versicherers Travelers (+6,7%) aufgenommen.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,39         +3,9          4,35           -3,1 
5 Jahre                  4,06         +0,2          4,05            5,6 
7 Jahre                  4,11         +0,3          4,10           13,7 
10 Jahre                 4,14         -0,7          4,14           25,7 
30 Jahre                 4,34         -2,5          4,37           37,5 
 

Die Anleiherenditen gaben zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 0,7 Basispunkt auf 4,14 Prozent. Marktteilnehmer erklärten den Anstieg im Verlauf mit der schwindenden Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank. Am Donnerstag hatte der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, gesagt, dass er eine Zinssenkung vor dem dritten Quartal für unwahrscheinlich halte.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:20 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,0906        +0,1%     1,0893         1,0883  -1,3% 
EUR/JPY           161,42        -0,0%     161,50         161,24  +3,7% 
EUR/CHF           0,9467        +0,0%     0,9467         0,9459  +2,0% 
EUR/GBP           0,8575        -0,0%     0,8578         0,8588  -1,2% 
USD/JPY           148,01        -0,2%     148,24         148,17  +5,1% 
GBP/USD           1,2719        +0,1%     1,2701         1,2672  -0,0% 
USD/CNH           7,2069        +0,0%     7,2042         7,2078  +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        41.057,66        -1,3%  41.618,84      40.670,07  -5,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar gab etwas nach. Der Dollar-Index fiel um 0,3 Prozent. Nach der Beilegung des Haushaltsstreits dürfte die US-Währung als "sicherer Hafen" weniger gefragt sein, hieß es.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          73,13        73,41      -0,4%          -0,28  +1,6% 
Brent/ICE          78,26        78,56      -0,4%          -0,30  +1,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Etwas leichter zeigten sich die Ölpreise. Die Notierungen für Brent und WTI reduzierten sich um jeweils 0,4 Prozent. Die Preise bewegten sich im Spannungsfeld aus geopolitischer Unsicherheit wie dem Nahostkonflikt und der nach wie vor guten Angebotslage, hieß es aus dem Handel.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.023,59     2.029,69      -0,3%          -6,10  -1,9% 
Silber (Spot)      22,21        22,61      -1,8%          -0,41  -6,6% 
Platin (Spot)     902,05       899,51      +0,3%          +2,54  -9,1% 
Kupfer-Future       3,77         3,79      -0,4%          -0,01  -3,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis profitierte vom nachgebenden Dollar. Die Feinunze legte um 0,3 Prozent auf 2.029 Dollar zu.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

GELDPOLITIK CHINA

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 22, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)

Die People's Bank of China (PBOC) hat die Leitzinsen stabil gehalten, nachdem die Zentralbank bereits Anfang des Monats ihre Geldpolitik unverändert gelassen hatte. Der Leitzins für einjährige Kredite blieb bei 3,45 Prozent, während der Zinssatz für fünfjährige Kredite bei 4,2 Prozent belassen wurde, so die chinesische Notenbank. Die Entscheidung vom Montag war so erwartet worden.

PAKISTAN / IRAN

Pakistan und der Iran haben sich nach Angriffen auf militante Ziele im Gebiet des jeweils anderen Landes nach Angaben aus Islamabad auf eine Deeskalation geeinigt.

ÖLFÖRDERANLAGEN USA

In den USA ist in dieser Woche aus 497 Bohrlöchern Öl gefördert worden. Im Vergleich zur Vorwoche sei dies ein Rückgang um zwei Anlagen, teilte das Unternehmen Baker Hughes am Freitag mit. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der "aktiven" Anlagen allerdings um 116 zurückgegangen, so der Ausrüster der Öl- und Gasindustrie weiter. Die Zahl der Gasförderanlagen habe sich dagegen um drei auf 120 erhöht. Im Vergleich zu den vor einem Jahr registrierten Gasförderanlagen sei das ein Rückgang um 36.

GELDPOLITIK TÜRKEI

Die türkische Zentralbank-Chefin Hafize Gaye Erkan hat Vorwürfe der Vetternwirtschaft zurückgewiesen. Erkan sprach im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter, von "Anschuldigungen ohne jegliche Grundlage", mit denen das Vertrauen in die Zentralbank untergraben werden solle. Erkan drohte zudem rechtliche Schritte an.

WAHLKAMPF USA

Im Präsidentschaftsrennen der US-Republikaner hat Floridas Gouverneur Ron DeSantis das Handtuch geworfen und sich hinter Ex-Präsident Donald Trump gestellt.

DEUTSCHE BANK / POSTBANK

Immer mehr Postbank-Kunden beschweren sich wegen der IT-Probleme der Bank bei den Verbraucherzentralen. Von Januar bis Ende November 2023 registrierte der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) rund 2.200 Beschwerden zur Tochter der Deutschen Bank, teilte der VZBV dem Tagesspiegel auf Anfrage mit. Immer mehr Kunden beschritten auch den Klageweg.

MICROSOFT

Hacker mit Verbindungen zum russischen Auslandsgeheimdienst sind nach Angaben von Microsoft in E-Mail-Accounts von wichtigen Managern des US-Softwarekonzerns eingedrungen. Die Hacker hätten dabei Zugriff auf E-Mails und Anhänge von Managern und Cybersicherheitsmitarbeitern erhalten, erklärte Microsoft am Freitag. Es gebe derzeit aber keinen Hinweis darauf, dass Kundenkonten, Produktionssysteme, Quellcodes oder Systeme der Künstlichen Intelligenz betroffen gewesen seien.

=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/ros

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

Das könnte Dich auch interessieren