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07:30 Uhr, 18.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Lage der US-Wirtschaft hat sich einer Erhebung der US-Notenbank zufolge seit dem vorherigen Bericht nur wenig verändert. Die Verbraucher hätten über die Feiertage für eine gewisse saisonale Entspannung gesorgt, indem sie in den meisten Fed-Distrikten die Erwartungen erfüllten und einigen die Prognosen sogar übertrafen, heißt es in dem Konjunkturbericht Beige Book der Federal Reserve. Dagegen berichteten fast alle Distrikte über einen Rückgang der Aktivitäten im verarbeitenden Gewerbe. Es wurde zudem darauf hingewiesen, dass die hohen Zinsen den Autoverkauf und den Abschluss von Immobiliengeschäften eingeschränkt hätten. Die Aussicht auf sinkende Zinssätze wurde jedoch mehrheitlich als positiv bezeichnet.

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt habe es nur geringe Veränderungen gegeben, in einigen Distrikten wurde das Tempo des Beschäftigungswachstums als mäßig bis moderat bezeichnet. In fast allen Distrikten habe es jedoch Anzeichen für eine Abkühlung des Arbeitsmarktes gegeben. Die Unternehmen rechneten damit, dass der Lohndruck nachlassen und das Lohnwachstum im nächsten Jahr weiter zurückgehen werden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, Trading Update 3Q

07:30 TW/Taiwan Semiconductor Manufacturing Co Ltd, Ergebnis 4Q

10:00 DE/Deutsche Lufthansa AG, Tarifverhandlungen Lufthansa-Verdi (09:00 PK)

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Siemens Energy AG, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:30 Baubeginne/-genehmigungen Dezember 
          Baubeginne 
          PROGNOSE:  -8,3% gg Vm 
          zuvor:    +14,8% gg Vm 
          Baugenehmigungen 
          PROGNOSE:  +1,4% gg Vm 
          zuvor:     -2,5% gg Vm 
 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 208.000 
          zuvor:    202.000 
 
    14:30 Philadelphia-Fed-Index Januar 
          PROGNOSE:  -7,0 
          zuvor:    -10,5 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.527,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.765,25  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   16.847,00  -0,1% 
Nikkei-225               35.480,96  +0,0% 
Schanghai-Composite       2.788,69  -1,6% 
Hang-Seng-Index          15.374,34  +0,6% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                134,24     +3 
 
Mittwoch: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.431,69      -0,8% 
DAX-Future     16.546,00      -0,6% 
XDAX           16.426,53      -0,6% 
MDAX           25.250,06      -1,7% 
TecDAX          3.224,62      -1,1% 
EuroStoxx50     4.403,08      -1,0% 
Stoxx50         4.033,40      -1,0% 
Dow-Jones      37.266,67      -0,3% 
S&P-500-Index   4.739,21      -0,6% 
Nasdaq-Comp.   14.855,62      -0,6% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       134,21        -50 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Start kaum verändert gesehen. So wird der DAX am Morgen rund 20 Punkte unter Vortagesschluss erwartet. Doch wird die Stimmung am Aktienmarkt durch die Zinsen belastet, die sich seit Jahresbeginn im Steigen befinden. "Die Hoffnungen schwinden, dass wir aggressive Zinssenkungen sehen werden", sagt Dan Genter, Chief Executive und Chief Investment Officer bei Genter Capital Management: "Der Markt erwartet Zinssenkungen im Laufe des Jahres. Die Zahlen rechtfertigen das wirklich nicht." "Die Daten deuten darauf hin, dass die Fed vielleicht eher recht hat als der Markt", sagt Hans Olsen, Chief Investment Officer bei Fiduciary Trust. Die Wahrscheinlichkeit für eine Fed-Zinssenkung bereits im März hat sich auf 56,2 Prozent nach 66,3 Prozent am Vortag reduziert.

Keine neuen Erkenntnisse lieferte am Vorabend das Beige Book der Fed, das "wenig oder keine Veränderung in der Wirtschaftstätigkeit" sowie auf dem Arbeitsmarkt erwähnte.

Derzeit deuten die kaum verändert notierenden Terminkontrakte auf Öl darauf hin, dass die Märkte davon ausgehen, dass es keine Eskalation in der Nahost-Situation geben wird, sagen Rohstoffstrategen von ING. Allerdings sei es durchaus störend für Handelsströme, dass eine wachsende Anzahl von Schiffen das Rote Meer meidet, fügen sie hinzu. "Ein vollständiger Ausbruch des Krieges gegen Israel durch andere Nahost-Nationen würde die Lieferkette stören und die Ölpreise in die Höhe treiben, sagt Peter Cardillo, Chief Market Economist bei Spartan Capital.

RÜCKBLICK: Schwächer - Weiterhin lasteten die steigenden Zinsen auf der Stimmung für Aktien. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um 6 Basispunkte auf 2,31 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde war den Erwartungen einer baldigen Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank entgegengetreten. In einem Interview mit Bloomberg TV sagte Lagarde, die EZB müsse erst anhand von Daten erkennen können, dass die Inflation zu ihrem Zielwert von 2 Prozent zurückkehre, ehe sie den Sieg über die Inflation erklären könne. Im Sog fallender Ölpreise verlor der Index der Öl- und Gasaktien 1,9 Prozent, Basic Resources fielen um 2,1 Prozent. Die Aktien europäischer Automobilhersteller fielen im Schnitt um 2 Prozent, nachdem Tesla im Zuge verschärfter globaler Konkurrenz und unsicherer Nachfrage auf dem Markt für Elektrofahrzeuge die Verkaufspreise weiter gesenkt hatte. Mercedes gaben um 3,2 Prozent nach, BMW gingen 3,1 Prozent tiefer aus dem Handel. Meyer Burger verloren knapp ein Drittel an Wert. Die Ankündigung, sich auf die US-Produktion zu konzentrieren und die Schließung der Modulproduktion in Deutschland vorzubereiten, stuften die Analysten von Jefferies als "worst case scenario" außer einem Konkurs ein. Im Sektor wurden SMA Solar (-8,0%) und Nordex (-6,1%) abverkauft.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwächer - Zalando fielen um 5,1 Prozent auf ein neues Allzeittief. Am Morgen hatte Bank of America ihr Votum auf Neutral gesenkt. Konsumwerte neigten generell weiter zur Schwäche: Adidas verloren 3,8 Prozent und Puma 3,3 Prozent. Auf der Gewinnerseite im DAX standen Munich Re (+2,6%). Der Vorstand der Munich Re ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden. Zudem haben die Analysten der UBS die Aktien auf die Kaufliste genommen. Konsumwerte neigten generell zur Schwäche: Adidas verloren 3,8 Prozent und Puma 3,3 Prozent. Auf der Gewinnerseite im DAX standen dagegen Munich Re (+2,6%). Der Vorstand der Munich Re ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden.Zudem haben die Analysten der UBS die Aktien auf die Kaufliste genommen.

XETRA-NACHBÖRSE

Von einem ruhigen nachbörslichen Handel am Mittwoch berichtete ein Händler von Lang & Schwarz. Es habe keine wichtigen Unternehmensmeldungen gegeben. Die Umsätze seien entsprechend niedrig gewesen.

USA - AKTIEN

Schwach - Es wurden weiter Zinssenkungsfantasien ausgepreist, nach stärker als erwarteten US-Konjunkturdaten. Zudem lasteten auf der Stimmung nach Angaben aus dem Handel auch Daten zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP), welche die Zweifel an einer Erholung der dortigen Wirtschaft nicht ganz ausgeräumt hätten. Unter den US-Daten sprachen vor allem die Einzelhandelsumsätze gegen baldige Zinssenkungen der Fed. Sie sind im Dezember etwas stärker gestiegen als von Ökonomen erwartet, was auf eine ungebrochene Konsumfreude der Amerikaner hindeutet. Daneben wirkten Äußerungen des US-Notenbank-Gouverneurs Christopher Waller vom Dienstag nach. Demnach hat es die Federal Reserve nicht eilig, die Zinsen zu senken. Seine Aussagen passten ins Bild eher falkenhafter Aussagen anderer Fed-Vertreter in jüngster Zeit. Walt Disney verloren 2,9 Prozent. Der Unterhaltungskonzern hat bei der Nominierung von Kandidaten für das Board diejenigen aktivistischer Aktionäre nicht berücksichtigt. Verizon gaben um 1,1 Prozent nach. Der US-Telekommunikationskonzern muss eine Milliardenabschreibung im Geschäftssegment Festnetz- und Internetanschlüsse vornehmen.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,36        +14,3          4,22           -5,7 
5 Jahre                  4,03         +9,2          3,94            3,2 
7 Jahre                  4,07         +6,7          4,00           10,1 
10 Jahre                 4,10         +3,5          4,06           22,0 
30 Jahre                 4,31         +1,5          4,30           34,2 
 

Am Anleihemarkt zogen die Renditen in Reaktion auf die US-Konjunkturdaten nochmals an. Laut Peter Cardillo von Spartan dürfte die Rendite von zehnjährigen Titeln wahrscheinlich die Marke 4,15 Prozent erreichen, bevor sie sich wieder abschwächt.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN               zuletzt  +/- %  Mi, 8:08 Uhr  Di, 17:20 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0895  +0,1%        1,0865         1,0889  -1,4% 
EUR/JPY                161,16  -0,0%        160,63         159,98  +3,6% 
EUR/CHF                0,9419  +0,1%        0,9374         0,9364  +1,5% 
EUR/GBP                0,8590  +0,1%        0,8599         0,8594  -1,0% 
USD/JPY                147,91  -0,1%        147,84         146,89  +5,0% 
GBP/USD                1,2683  +0,1%        1,2634         1,2671  -0,3% 
USD/CNH (Offshore)     7,2179  -0,1%        7,2184         7,2144  +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.621,02  -0,1%     42.733,17      43.051,91  -2,1% 
 

Der Dollar legte nach dem kräftigen Anstieg vom Dienstag noch etwas zu; der Dollar-Index verbesserte sich um 0,1 Prozent. Neben der Annahme, dass die Zinsen längere Zeit auf dem erhöhten Niveau verharren werden, stützte der Ruf des Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 18, 2024 01:30 ET (06:30 GMT)

ÖL / GAS

ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    72,97        72,56  +0,6%    +0,41  +1,4% 
Brent/ICE    78,14        77,88  +0,3%    +0,26  +1,4% 
 

Die Ölpreise zeigten sich uneinheitlich. Auch am Ölmarkt werde Zinssenkungsfantasie ausgepreist, hieß es aus dem Handel. Der im Windschatten der Anleiherenditen gestiegene Dollar verteuere zudem den Rohstoff für Käufer aus anderen Währungsräumen. Das Erdölkartell Opec rechnet überdies mit einer schwächeren Ölnachfrage im Jahr 2025. Etwas Unterstützung komme von der jüngsten Eskalation der Krise im Roten Meer, wo Huthi-Milizen erneut Schiffe attackiert haben, worauf die USA und ihre Verbündeten Stellungen der Huthi angriffen.

METALLE

METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    2.007,98  2.006,22  +0,1%    +1,76   -2,6% 
Silber (Spot)     22,60     22,58  +0,1%    +0,03   -4,9% 
Platin (Spot)    889,90    885,00  +0,6%    +4,90  -10,3% 
Kupfer-Future      3,74      3,73  +0,2%    +0,01   -3,8% 
 

Der erneut festere Dollar und die weiter steigenden Zinsen belasteten weiterhin den Goldpreis, der um 1,1 Prozent fiel auf 2.006 Dollar je Feinunze. Er näherte sich damit wieder der wichtigen Marke von 2.000 Dollar an.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

JEMEN

Die US-Streitkräfte haben erneut Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Das zuständige US-Regionalkommando Central Command erklärte in der Nacht auf Donnerstag, die Angriffe hätten 14 Huthi-Raketen gegolten, die von der Miliz zum Abfeuern vorbereitet worden seien. "Diese Raketen auf Abschussrampen haben eine unmittelbare Bedrohung für Handelsschiffe und Schiffe der US-Marine dargestellt und hätten zu jedem Zeitpunkt abgefeuert werden können", erklärte das Regionalkommando. Die US-Streitkräfte hätten von "ihrem Recht und ihrer Verpflichtung" Gebrauch gemacht, sich selbst zu verteidigen.

NAHOST-KRIEG

- Israels Armeechef Herzi Halevi sieht eine wachsende Kriegsgefahr im Norden des Landes an der Grenze zum Libanon. "Ich weiß nicht, wann der Krieg im Norden stattfinden wird", hieß es in einer Erklärung Halevis, die am Mittwoch während seines Besuchs im Norden Israels verbreitet wurde. "Aber ich kann Ihnen sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es in den kommenden Monaten passiert, viel größer ist als in der Vergangenheit."

- Die Medikamente zur Versorgung der Hamas-Geiseln im Gazastreifen sind in dem Palästinensergebiet angekommen. Zeitgleich wurden auch humanitäre Hilfen für die palästinensische Zivilbevölkerung in den Gazastreifen gebracht, wie das Außenministerium von Katar am Mittwoch mitteilte.

UKRAINE-KRIEG

US-Präsident Joe Biden hat die oppositionellen Republikaner bei einem Spitzentreffen im Weißen Haus eindringlich dazu aufgerufen, neue Militärhilfen für die Ukraine zu billigen. Biden sagte am Mittwoch bei einem Treffen mit den Kongressspitzen nach Angaben des Weißen Hauses, die seit Monaten andauernde Blockade im Ringen um neue Mittel gefährde "die nationale Sicherheit der USA, das Nato-Bündnis und den Rest der freien Welt".

BAYER

will mit der Einführung eines neuen Organisationsmodells Hierarchien abbauen, Bürokratie beseitigen, Strukturen verschlanken und Entscheidungsprozesse beschleunigen. Auf der Agenda stehen dabei auch Regelungen für den im Zuge der Restrukturierung zu erwartenden erheblichen Personalabbau in den Konzerngesellschaften in Deutschland. Der Umfang lasse sich noch nicht beziffern, hieß es.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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