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07:32 Uhr, 05.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In Russland (Neujahrsferien) bleiben die Börsen geschlossen. In Stockholm findet vor dem Dreikönigstag lediglich ein verkürzter Handel statt.

MONTAG: In Russland (Neujahrsferien) bleiben die Börsen geschlossen. In Tokio (Tag der Erwachsenen) findet kein Handel statt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im Dezember wieder etwas zugenommen haben. Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen sind und um 3,0 (November: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen haben. Für die Kernverbraucherpreise werden Zuwachsraten von 0,4 und 3,5 (3,6) Prozent prognostiziert. Die wieder etwas höhere Inflation beruht vor allem auf Basiseffekten. So zeigen die deutschen Daten, dass die Jahresveränderungsrate der Energiepreise von minus 4,5 auf plus 4,1 Prozent angezogen hat. Ursache war die einmalige Übernahme der Abschlagszahlung für Gas und Wärme durch den Staat im Dezember 2022. Dieser Effekt wird im Januar wieder verschwinden. Allerdings werden dann - zumindest in Deutschland - Mehrwertsteueranhebungen und höhere CO2-Preise inflationstreibend wirken.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Im Tagesverlauf:

- SE/Volvo Car Corp, Absatzzahlen Dezember 2023

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Rheinmetall AG, Jahresergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Einzelhandelsumsatz November 
          saisonbereinigt real 
          PROGNOSE:  0,0% gg Vm 
          zuvor:    +1,2% gg Vm 
- EU 
    11:00 Erzeugerpreise November 
          Eurozone 
          PROGNOSE: -0,4% gg Vm/-8,9% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/-9,4% gg Vj 
 
    11:00 Verbraucherpreise Eurozone (Vorabschätzung) Dezember 
          Eurozone 
          PROGNOSE: +0,2%gg Vm/+3,0% gg Vj 
          zuvor:    -0,6%gg Vm/+2,4% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          PROGNOSE: +0,4%gg Vm/+3,5% gg Vj 
          zuvor:    -0,6%gg Vm/+3,6% gg Vj 
- IT 
    11:00 Verbraucherpreise (vorläufig) Dezember 
          PROGNOSE:  0,0% gg Vm/+0,6% gg Vj 
          zuvor:    -0,5% gg Vm/+0,7% gg Vj 
- US 
    14:30 Arbeitsmarktdaten Dezember 
          Beschäftigung ex Agrar 
          PROGNOSE: +170.000 gg Vm 
          zuvor:    +199.000 gg Vm 
          Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 3,8% 
          zuvor:    3,7% 
          durchschnittliche Stundenlöhne 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,9% gg Vj 
          zuvor:    +0,4% gg Vm/+4,0% gg Vj 
 
    16:00 Auftragseingang Industrie November 
          PROGNOSE: +2,5% gg Vm 
          zuvor:    -3,6% gg Vm 
 
    16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember 
          PROGNOSE: 52,5 Punkte 
          zuvor:    52,7 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.668,00  -0,3% 
E-Mini-Future S&P-500     4.728,50  -0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   16.422,25  -0,1% 
Nikkei-225               33.377,42  +0,3% 
Schanghai-Composite       2.935,97  -0,6% 
Hang-Seng-Index          16.558,72  -0,5% 
                                  +/- Ticks 
Bund -Future              135,92%    -17 
 
Donnerstag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                16.617,29      +0,5% 
DAX-Future         16.710,00      +0,3% 
XDAX               16.568,90      +0,3% 
MDAX               26.109,36      -0,5% 
TecDAX              3.228,75      -1,0% 
EuroStoxx50         4.474,01      +0,6% 
Stoxx50             4.108,72      +0,8% 
Dow-Jones          37.440,34      +0,0% 
S&P-500-Index       4.688,68      -0,3% 
Nasdaq-Comp.       14.510,30      -0,6% 
EUREX                zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future         136,09%        -145 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Aktienmärkte werden zunächst etwas leichter erwartet. Eine in der zweiten Sitzungshälfte leichter tendierte Wall Street gibt die Richtung vor. Im Fokus steht der US-Arbeitsmarktbericht. Am Vortag hatten ADP-Bericht sowie wöchentliche Arbeitsmarktdaten belegt, dass der US-Arbeitsmarkt weiterhin extrem robust ist. Dies löste am Anleihemarkt erneut Bedenken hinsichtlich des geldpolitischen Kurses der Fed aus. Die Daten am Freitag könnten ebenfalls für Bewegung sorgen - bei Anleihen und Aktien. Zudem wird der Markt auf die Inflations- und Erzeugerpreise der Eurozone schauen, um zu prüfen, ob der jüngste Trend sinkender Preise ausreicht, damit die EZB Zinssenkungen signalisieren kann.

Rückblick: Etwas fester - Nach dem Rücksetzer des Vortages haben die Indizes im Plus geschlossen. Die Inflationsrate hat in Deutschland im Dezember nach fünf Rückgängen wieder zugelegt. Der Anstieg ging aber vor allem auf Basiseffekte zurück. Unter den Sektoren stellten Bankentitel (+1,8%) die Gewinner. Die Einzelhändler (-0,8%) bildeten das Schlusslicht, belastet durch JD Sports nach einer Gewinnwarnung. Die Aktie brach um 23 Prozent ein. Mit einer Umsatzwarnung von Mobileye kam die Aktie von Infineon (-2,0%) unter Druck. Die Titel der Reedereien legten kräftig zu. Die Frachtraten steigen momentan massiv. Mit Blick auf die Situation im Roten Meer und den Spotfrachtraten hob JP Morgan die Prognosen für Hapag-Lloyd (+14,8%) und Moeller-Maersk (+4%) für 2024 an.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Evotec brachen um 18,3 Prozent ein, nachdem überraschend der langjährige Vorstandschef Werner Lanthaler das Unternehmen verlassen hat. Der Rücktritt sorgte für Unsicherheit unter Anlegern, obgleich der Biotechnologiekonzern die Prognose bestätigte. Erst jüngst hatte sich die Citigroup in einer Studie sehr optimistisch zu den langfristigen Aussichten des Unternehmens geäußert. Umso überraschender kam der Abgang von Lanthaler, der als treibende Kraft hinter dem Unternehmenserfolg gilt. Im Sog der Gewinnwarnung durch JD Sports wurden Adidas (-3%), Puma (-5,9%) und Zalando(-4,1%) in Sippenhaft genommen.

XETRA-NACHBÖRSE

Nachdem die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank einen neuerlichen Dämpfer erhalten hatten durch unerwartet solide Konjunkturdaten, ging es tendenziell nach unten. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden jedoch nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Kaum verändert bis leichter - Überzeugende Konjunkturdaten haben Hoffnungen auf baldige Zinssenkung der Fed einen neuerlichen Dämpfer versetzt. Der ADP-Arbeitsmarktbericht und die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten waren besser ausgefallen als erwarten und lieferten eine klar positive Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Auch der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor überraschte positiv. Mobileye knickten nach einer Umsatzwarnung um 24,5 Pozent ein. WW International, ehemals bekannt als Weightwatchers, stürzten um 11,2 Prozent ab, nachdem der Pharmakonzern Eli Lilly (-0,5%) ein Telemedizin-Angebot zur Verschreibung von Medikamenten gestartet hat und nun auch das Adipositas-Mittel Zepbound direkt zu den Patienten nach Hause liefert. Pfizer verloren 2,2 Prozent nach einer Abstufung durch TD Cowen. Die Analysten begründeten dies mit auslaufenden Patenten und dem fehlenden Vertrauen der Anleger in die Unternehmensleitung. Walgreens Boots Alliance (-5,2%) hat im ersten Geschäftsquartal erneut einen Verlust geschrieben und wird seine Quartalsdividende nun fast halbieren.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,40         +6,2          4,34           -2,1 
5 Jahre                  3,98         +7,4          3,91           -2,0 
7 Jahre                  4,00         +7,4          3,93            3,2 
10 Jahre                 4,00         +7,8          3,92           11,6 
30 Jahre                 4,15         +7,4          4,07           17,8 
 

Die Renditen zogen mit den positiven Konjunkturdaten und den in der Folge gedämpften Zinssenkungserwartungen an.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:06 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,0936        -0,1%     1,0947         1,0955  -1,0% 
EUR/JPY           158,24        -0,0%     158,28         158,43  +1,7% 
EUR/CHF           0,9304        +0,0%     0,9304         0,9310  +0,3% 
EUR/GBP           0,8626        -0,1%     0,8632         0,8628  -0,6% 
USD/JPY           144,70        +0,1%     144,59         144,62  +2,7% 
GBP/USD           1,2677        -0,0%     1,2681         1,2698  -0,4% 
USD/CNH           7,1733        -0,0%     7,1754         7,1742  +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        43.658,60        -1,6%  44.380,18      44.066,72  +0,3% 
 

Der Dollar kam leicht zurück, nachdem er in Reaktion auf die Konjunkturdaten etwas Boden gut gemacht hatte. Der Dollarindex sank um 0,1 Prozent. Morgan Stanley ist für den Dollar nun nur noch neutral gestimmt. Die frühere Überzeugung von andauernder Stärke habe deutlich nachgelassen. Ein starker Dollar sei schwieriger vorstellbar, weil die US-Marktzinsen im Vergleich zu anderen Ländern stärker gesunken seien.

Der Dollar macht seine Vortagesverluste am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft wieder wett, der Dollarindex steigt um 0,1 Prozent. Die anstehenden US-Wirtschaftsdaten könnten gedämpfter ausfallen, mutmaßt Marktanalyst Fawad Razaqzada von City Index. Der Greenback könnte daher seine Schwäche leicht wieder aufnehmen. Denn der Markt stelle dann die in Aussicht gestellten mindestens drei Zinssenkungen der Fed 2024 in Frage.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 05, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)

ÖL / GAS

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          72,64        72,19      +0,6%          +0,45  +0,9% 
Brent/ICE          78,02        77,59      +0,6%          +0,43  +1,2% 
 

Die Ölpreise drehten ins Minus (bis zu 0,8%). Überraschend deutlich gesunkene US-Rohölvorräte stützten nicht, denn die Bestände an Benzin und Mitteldestillaten waren gestiegen. Zudem hatte die Terrororganisation IS den verheerenden Anschlag im Iran für sich reklamiert. Teheran hatte zuvor Israel und die USA beschuldigt, hinter dem Anschlag zu stecken, was Befürchtungen einer weiteren Eskalation des Nahostkonflikts geschürt und den Ölpreis gestützt hatte. Ganz ausgeräumt wurden die Bedenken allerdings nicht, so dass die Ölpreise ihre Verluste deutlich verringerten.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.044,41     2.043,35      +0,1%          +1,05  -0,9% 
Silber (Spot)      23,09        23,03      +0,3%          +0,06  -2,9% 
Platin (Spot)     953,68       958,00      -0,5%          -4,33  -3,9% 
Kupfer-Future       3,85         3,84      +0,2%          +0,01  -1,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold wurde etwas gestützt vom leicht nachgebenden Dollar. Der Preis für die Feinunze zeigte sich gut behauptet bei 2.045 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

WELTWIRTSCHAFT / UN

Das Weltwirtschaftswachstum wird sich dieses Jahr nach Ansicht der Vereinten Nationen deutlicher abschwächen als bisher gedacht. Die UN geht für 2024 von einem Wachstum von 2,4 Prozent aus nach einem Plus von 2,7 Prozent im vergangenen Jahr. In ihrem Bericht im Mai hatten die Vereinten Nationen noch 2,5 Prozent prognostiziert. In der Prognose wird davon ausgegangen, dass sich die Inflation weiter abschwächt. Die Zinsen bleiben aber hoch, was die Refinanzierung vor allem für Entwicklungsländer verteuert.

FED ST. LOUIS

Der Ökonom Alberto Musalem wird der nächste Präsident der Fed in St. Louis. Musalems Ernennung wird am 2. April wirksam. Der Präsident der St.-Louis-Fed wird im kommenden Jahr stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss (FOMC) der Notenbank sein.

INNENPOLITIK USA

Die Unternehmen des früheren US-Präsidenten Donald Trump haben während dessen Amtszeit im Weißen Haus laut einem Kongressbericht insgesamt mindestens 7,8 Millionen Dollar von ausländischen Regierungen und Firmen erhalten. Die Gelder seien aus rund 20 Ländern an Trumps Hotel- und Immobilienunternehmen geflossen, darunter aus China, Saudi-Arabien, der Türkei und der Demokratischen Republik Kongo.

ANSCHLAG IRAN

Die Dschihadistenterrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Doppel-Anschlag mit 84 Toten im Iran bekannt.

SPANNUNGEN KOREA

Südkorea hat Bewohner der Insel Yeonpyeong aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen, nachdem Nordkorea rund 200 Granaten vor seiner Westküste abgefeuert hat.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Staatsmedien zufolge zu einer Ausweitung der Produktion von Raketenwerfern aufgerufen - in Vorbereitung einer "militärischen Machtprobe" mit Südkorea und den USA. Kurz zuvor hatte die US-Regierung mitgeteilt, Nordkorea habe kürzlich ballistische Raketen und Raketenwerfer an Russland geliefert, von denen einige bei den jüngsten Angriffen auf die Ukraine eingesetzt worden seien.

DEUTSCHE BANK

bekommt eine neue Leiterin für das globale Geschäft mit Unternehmenszusammenschlüssen und -übernahmen (M&A). Wie die Bank mitteilte, wird Alison Harding-Jones, bis März M&A-Chefin für das Europageschäft der Citigroup, am 8. Januar anfangen.

SIEMENS HEALTHINEERS

Die Siemens-Healthineers-Tochter Varian hat einen Auftrag in Kanada an Land gezogen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat der Auftrag von Nova Scotia Health ein Volumen von 175 Millionen kanadischen Dollar - umgerechnet 120 Millionen Euro - über eine Laufzeit von zehn Jahren. Das Ziel sei es, die Versorgung der Krebspatienten vom Screening bis zur Nachsorge zu beschleunigen, teilte Siemens Healthineers mit.

QIAGEN

Der Diagnostikkonzern will in den kommenden fünf Jahren verstärkt in sein Bioinformatik-Geschäft Digital Insights investieren. Dadurch könne das Angebot auf neue geografische Regionen und Marktsegmente ausgeweitet werden.

SIGNA/VERSICHERER

Deutsche Versicherer müssen nach der Signa-Pleite wohl zumindest teilweise mit Verlusten aus ihren Engagements rechnen. Betroffen könnten in erster Linie diejenigen Anbieter sein, die der Immobilien- und Handelsgruppe Genussrechte abgekauft haben. So sind im Insolvenzstatus und Vermögensverzeichnis der Tochtergesellschaft Signa Prime Selection sieben Versicherungsgruppen genannt, die auf diesem Weg insgesamt 857 Millionen Euro investiert haben. Entsprechende Unterlagen liegen dem Handelsblatt vor.

SIGNA/RAG

Die RAG-Stiftung prüft, bei den insolventen Immobiliengesellschaften Signa Prime und Signa Development Geld nachzuschießen. (Rheinische Post)

APA/CALLON

Die Serie der Übernahmen in der US-Ölbranche setzt sich fort. Das Unternehmen APA Corporation will den Konkurrenten Callon Petroleum aufkaufen, wie beide Firmen am Donnerstag mitteilten. Der Kaufpreis wird mit rund 4,5 Milliarden Dollar veranschlagt.

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