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07:34 Uhr, 12.12.2023

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Oracle hat seinen Umsatz im zweiten Geschäftsquartal dank des starken Cloud-Wachstums gesteigert. Die Erlöse verfehlten allerdings die Erwartungen der Analysten. Der Konzernumsatz kletterte im Zeitraum von September bis November um 5 Prozent auf 12,9 Milliarden US-Dollar von 12,3 Milliarden Dollar im Vorjahr. Analysten hatten im Konsens mit 13,1 Milliarden gerechnet, während Oracle selbst ein Plus von 5 bis 7 Prozent bzw 3 bis 5 Prozent wechselkursbereinigt in Aussicht gestellt hatte. Der Umsatz des Cloud-Geschäfts legte um 25 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar zu. Unter dem Strich erzielte Oracle einen Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar nach 1,74 Milliarden im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 1,34 (Vorjahr: 1,21) Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 1,33 Dollar gerechnet. Einen Ausblick wird das Unternehmen während einer Telefonkonferenz mit Analysten am späteren Nachmittag (Ortszeit) geben. Die Aktie verlor nachbörslich auf nasdaq.com 7,6 Prozent.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Termine:

08:00 DE/Hannover Rück SE, Investorentag mit Bekanntgabe Ausblick 2024 (09:00 Investorenkonferenz)

DIVIDENDENABSCHLAG

Telefonica:  0,15 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
  11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Dezember 
        PROGNOSE: +8,0 Punkte 
        zuvor:    +9,8 Punkte 
        Konjunkturlage 
        PROGNOSE: -77,0 Punkte 
        zuvor:    -79,8 Punkte 
 
- US 
  14:30 Verbraucherpreise November 
        PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+3,1% gg Vj 
        zuvor:    0,0% gg Vm/+3,2% gg Vj 
        Verbraucherpreise Kernrate 
        PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,0% gg Vj 
        zuvor:    +0,2% gg Vm/+4,0% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.848,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.626,00     0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   16.259,75  +0,1% 
Nikkei-225               32.843,70  +0,2% 
Schanghai-Composite       3.000,44  +0,3% 
Hang-Seng-Index          16.383,46  +1,1% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                135,07    +24 
 
Montag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                16.794,43      +0,2% 
DAX-Future         16.832,00      +0,2% 
XDAX               16.817,87      +0,2% 
MDAX               26.622,25      -0,3% 
TecDAX              3.266,27      +0,5% 
EuroStoxx50         4.540,19      +0,4% 
Stoxx50             4.077,39      +0,3% 
Dow-Jones          36.404,93      +0,4% 
S&P-500-Index       4.622,44      +0,4% 
Nasdaq-Comp.       14.432,49      +0,2% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           134,83        +16 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit verhalten steigenden Kursen an Europas Börsen rechnen Händler am Dienstag. Mit dem Beginn der Sitzung der US-Notenbank dürfte Stille an den Märkten einkehren, heißt es im Handel. Alle zinsabhängingen Asset-Klassen seien in Deckung gegangen und hätten ihre verteilten Vorschusslorbeeren wieder leicht zurückgefahren. So gingen alle großen US-Techwerte am Vorabend an Wall Street mit Minuszeichen aus dem Handel. Und bei den US-Anleihen zogen die Renditen der zehnjährigen Papiere wieder leicht an auf 4,21 Prozent, was eine Bodenbildung in diesem Bereich andeutet. Bei den Aktien geht es indes weiter langsam aber bestimmt nach oben, die DAX-Terminkontrakte zeigen sich über der 16.800er-Marke. Nachrichtlich im Fokus stehen die US-Inflationsdaten am Nachmittag. In Europa kommen vor allem Daten aus Deutschland: So die Inflation der Preise im Großhandel, die als Grundlage für die weitere Entwicklung der Verbraucherpreise gelten. Dazu gibt der Verband VDMA den Ausblick für die Geschäftsaussichten der deutschen Maschinenbauer. Und mit dem ZEW-Index werden die Konjunkturerwartungen für Dezember bekannt gegeben.

Rückblick: Im Fokus stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank im Wochenverlauf. Positiv ist, dass von gefährlicher Euphorie an den Börsen keine Rede sein kann. In China nehmen derweil die Deflationsgefahren weiter zu. Die dortigen Verbraucherpreise sind im November um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Die Preise signalisieren eine anhaltende Nachfrageschwäche der chinesischen Wirtschaft. Für den chinasensiblen Rohstoffsektor ging es 0,9 Prozent nach unten, Rio Tinto verloren in London 1,8 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Gut behauptet - Bei 16.818 Punkten hat der DAX ein neues Allzeithoch markiert. Morphosys gewannen 34,7 Prozent. Das Biotech-Unternehmen stand im Fokus mit seiner Investoren-Konferenz zu zukünftigen Aussichten von Pelabresib. Hier wurden positive Studiendaten aus einer Phase-3-Manifest-2-Studie vermeldet. Zalando verloren 2,5 Prozent. Im Handel war nach Medienberichten von der Sorge der Anleger die Rede, Zalando könnte Marktanteile an die asiatischen Online-Konkurrenten Shein und Temu verlieren. Siemens Energy gaben um 2,5 Prozent nach - hier drückten charttechnische Verkäufe. Derweil erholten sich Sartorius weiter und schlossen 2,9 Prozent fester. Uniper haussierten mit Aufschlägen von 12,5 Prozent. Treiber waren Pläne, nach einem Kapitalschnitt wieder mit Dividendenzahlungen zu beginnen. Encavis litten mit einem Minus von 8,8 Prozent unter einer Abstufung auf "Underweight" durch Morgan Stanley.

XETRA-NACHBÖRSE

SAP zeigten sich unbewegt von den Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers Oracle, dessen Umsatz die Erwartungen verfehlt hatte. Unter den Nebenwerten wurden Cyan gut 4 Prozent niedriger gestellt. Aufgrund von Sondereffekten wird der EBITDA-Verlust in diesem Jahr höher ausfallen als im vergangenen. Die Prognosen des bereinigten EBITDA und des Umsatzes 2023 bekräftigte das Unternehmen. Noratis zeigten sich nach Bekanntgabe einer bezugsrechtsfreien Barkapitalerhöhung 2,2 Prozent niedriger. Die Maßnahme war im November schon angekündigt worden.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Zurückhaltung vor den US-Verbraucherpreisen am Dienstag und dem Zinsentscheid der Federal Reserve am Mittwoch hat den Handel am Montag geprägt. Anleger hätten weiter aus den in diesem Jahr gut gelaufenen Technologieriesen in Aktien kleinerer Unternehmen umgeschichtet, berichteten Händler. Bei den Einzelwerten richteten die Anleger den Blick auf Macy's (+19,4%). Eine Investorengruppe hat ein Kaufangebot in Höhe von 5,8 Milliarden Dollar für die Kaufhauskette gemacht, nachdem der harte Wettbewerb durch Online-Konkurrenten den Wert des Unternehmens stark reduziert hat. Im Schlepptau stiegen Nordstrom und Kohl's um je etwa 7 Prozent. Occidental Petroleum (+1%) übernimmt den nicht börsennotierten Rivalen Crownrock für 12 Milliarden Dollar. Damit dürfte Occidental zu den großen Wettbewerbern Exxon Mobil und Chevron aufschließen, die kürzlich ebenfalls große Übernahmen bekanntgegeben haben. Cigna (+16,7%) hat einen 140 Milliarden Dollar schweren Zusammenschluss mit Humana (-1%)aufgegeben, nachdem sich die Aktionäre gegen den Krankenversicherungs-Megadeal gesträubt hatten, und plant nun umfangreiche Aktienrückkäufe.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,70         -2,1        4,72       28,2 
5 Jahre                  4,24         +0,3        4,24       24,4 
7 Jahre                  4,27         +0,2        4,27       30,1 
10 Jahre                 4,23         +0,4        4,23       35,2 
30 Jahre                 4,32         +1,7        4,31       35,3 
 

Die Kurse der US-Anleihen gaben leicht nach, was Händler mit einer überkauften Situation erklärten, verringerten aber im Verlauf ihre Abgaben. Auktionen zehn- und dreijähriger Titel trafen auf eine geringe Nachfrage.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:29 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0769        +0,0%     1,0765         1,0746    +0,6% 
EUR/JPY           156,63        -0,5%     157,33         157,33   +11,6% 
EUR/CHF           0,9443        -0,1%     0,9457         0,9451    -4,6% 
EUR/GBP           0,8563        -0,1%     0,8573         0,8565    -3,3% 
USD/JPY           145,44        -0,5%     146,15         146,41   +10,9% 
GBP/USD           1,2577        +0,2%     1,2556         1,2547    +4,0% 
USD/CNH           7,1861        -0,1%     7,1947         7,1948    +3,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        41.428,15        +0,4%  41.247,04      41.733,08  +149,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gut behauptet tendierte der Dollar. Auch hier warteten die Teilnehmer auf die Inflationsdaten und die Fed. Bei den hochgeschraubten Zinssenkungserwartungen für kommendes Jahr könnte es mit den Fed-Aussagen zu Enttäuschungen kommen, was den Dollar weiter stützen würde.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          71,91        71,32      +0,8%          +0,59    -6,4% 
Brent/ICE          76,58        76,03      +0,7%          +0,55    -5,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Erdölpreise präsentierten sich leicht im Plus. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI notierte 0,1 Prozent höher bei 71,32 Dollar. Im Hintergrund schwelten Nachfragesorgen aufgrund der Konjunkturschwäche, zum Beispiel in China. Andererseits stützte etwas die Aussage des US-Energieministeriums vom Freitag, seine strategische Reserve bis zum Mai nachfüllen zu wollen.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 12, 2023 01:34 ET (06:34 GMT)

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.987,73     1.981,91      +0,3%          +5,82    +9,0% 
Silber (Spot)      22,99        22,88      +0,5%          +0,12    -4,1% 
Platin (Spot)     918,88       913,00      +0,6%          +5,88   -14,0% 
Kupfer-Future       3,78         3,78      +0,0%          +0,00    -0,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der etwas festere Dollar und die leicht steigenden Anleiherenditen lasteten auf dem Gold. Der Preis für die Feinunze fiel um 1,2 Prozent auf 1.981 Dollar. Damit notierte das Edelmetall wieder unter der Marke von 2.000 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

POLEN

Das polnische Parlament hat den pro-europäischen Ex-Regierungschef und früheren EU-Ratspräsidenten Donald Tusk mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.

TARIFSTREIT STAHL

Die Gewerkschaft IG Metall hat nach dem Scheitern der vierten Tarifrunde für die nordwestdeutsche Stahlindustrie zu neuen Streiks aufgerufen.

DFL / BUNDESLIGA

Die Vereine der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga haben den Weg für die Zusammenarbeit mit Investoren bei der Vermarktung der Spiele geebnet. Wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) mitteilte, haben sich die Clubs auf für eine Vermarktungspartnerschaft auf Liga-Ebene ausgesprochen.

CARL ZEISS MEDITEC

hat im Geschäftsjahr 2022/23 bei höheren Umsätzen operativ weniger verdient. Wie der Medizintechnikkonzern mitteilte, wuchs der Umsatz um 9,8 Prozent auf rund 2,089 Milliarden Euro. Dagegen ging das operative Ergebnis EBIT auf 348 Millionen von 397 Millionen Euro vor Jahresfrist zurück, was Carl Zeiss Meditec unter anderem auf negative Währungseffekte, einen ungünstigeren Produktmix mit einem geringeren Anteil wiederkehrender Umsätze sowie höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Marketing zurückführte.

AAREAL BANK

Die Finanzinvestoren um Advent und Centerbridge wollen die verbliebenen Minderheitsaktionäre aus der Aareal Bank herausdrängen. Die Holding Atlantic Bidco habe dem Aareal-Vorstand mitgeteilt, dass sie nach dem Vollzug ihres Delisting-Angebots 95,28 Prozent der Anteile hält, teilte die Bank mit. Die Hauptversammlung soll nun die Übertragung der Anteile der Minderheitsaktionäre gegen eine angemessene Barabfindung (Squeeze-Out) beschließen.

SANOFI

wird sein geplantes Lizenzabkommen mit Maze Therapeutics nach einem Einspruch der Federal Trade Commission (FTC) kündigen.

GOOGLE

Der US-Videospiele-Entwickler Epic Games ("Fortnite") hat einen wichtigen Wettbewerbsprozess gegen den Internetriesen gewonnen. Eine Geschworenenjury in San Francisco urteilte, dass Google mit seinem App-Marktplatz Play Store und dem dortigen Bezahlsystem ein illegales Monopol gebildet habe. Das Gericht muss nun entscheiden, welche Folgen sich aus dem Urteil der Geschworenen ergeben. Google kündigte umgehend Rechtsmittel gegen das Urteil an.

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