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07:30 Uhr, 01.12.2023

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

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+++++ TAGESTHEMA +++++

In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im November überraschend belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,7 (Oktober: 49,5) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im November auf 49,4 (Vormonat: 49,5) Punkte gesunken. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

09:00 DE/Jenoptik AG, Kapitalmarkttag

10:30 DE/BASF SE, Forschungs-Pk

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- CH 
    09:00 CH/BIP 3Q 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vq 
          zuvor:     0,0% gg Vq/+1,1% gg Vj 
- IT 
    09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe November 
          PROGNOSE:   45,4 
          zuvor:      44,9 
- FR 
    09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE:   42,6 
          1. Veröff.: 42,6 
          zuvor:      42,8 
- DE 
    09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE:   42,3 
          1. Veröff.: 42,3 
          zuvor:      40,8 
- EU 
    10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone 
          (2. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE:   43,8 
          1. Veröff.: 43,8 
          zuvor:      43,1 
- GB 
    10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE:   46,7 
          1. Veröff.: 46,7 
          zuvor:      44,8 
- US 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE:   49,6 
          1. Veröff.: 49,4 
          zuvor:      50,0 
 
    16:00 Bauausgaben Oktober 
          PROGNOSE:   +0,3% gg Vm 
          zuvor:      +0,4% gg Vm 
 
    16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe November 
          PROGNOSE:   47,7 Punkte 
          zuvor:      46,7 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.317,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     4.573,00  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   15.953,75  -0,2% 
Nikkei-225               33.475,54  -0,0% 
Schanghai-Composite       3.011,95  -0,6% 
Hang-Seng-Index          16.882,82  -0,9% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                132,31     -4 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.215,43      +0,3% 
DAX-Future     16.285,00      +0,5% 
XDAX           16.256,80      +0,5% 
MDAX           26.183,42      -0,5% 
TecDAX          3.196,58      +0,1% 
EuroStoxx50     4.382,47      +0,3% 
Stoxx50         3.982,61      +0,8% 
Dow-Jones      35.950,89      +1,5% 
S&P-500-Index   4.567,80      +0,4% 
Nasdaq-Comp.   14.226,22      -0,2% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       132,35        -37 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Mit einem freundlichen Start an Europas Börsen rechnen Händler. Vor allem die starken Vorlagen aus den USA sollten auch hierzulande die Kurse mit nach oben ziehen. "Es ist aber ganz anders als gedacht", kommentiert ein Händler die Rallylaune. Denn die im Fokus stehenden Inflationsdaten wie der PCE-Indikator lagen nur im erwarteten Rahmen. Dagegen sprangen die Konjunkturdaten mit einer seit Jahren nicht mehr gesehenen Dynamik an: Der Chicago-Einkaufsmanager-Index sprang von 44 auf über 55 Punkte. Entsprechend fand die Aktienrally an Wall Street dann auch bei den klassischen Konjunkturwerten statt. Der Dow-Jones-Index stieg um 1,5 Prozent an. Die wegen ihrer Zinsempfindlichkeit im Rampenlicht stehenden Technologie-Werte glitten dagegen ins Minus, der Superstar des KI-Hypes Nvidia rutschte sogar fast 3 Prozent ab. "Für europäische und speziell deutsche Aktien könnte das Konjunkturthema noch stärker treiben, weil wir mit Technologie-Titeln nicht so gut besetzt sind", so der Händler.

RÜCKBLICK: Etwas fester - Die im November in der Eurozone stärker als erwartet gesunkene Inflationsrate schürte die Spekulation über 2024 wieder sinkende Zinsen und stütze damit die Stimmung für Aktien. Weil die Daten nach Veröffentlichung der deutschen Preisdaten vom Vortag keine Überraschung mehr darstellten, fiel die Reaktion aber eher verhalten aus. Die Renditen an den Anleihemärkten dürften grundsätzlich unter Abgabedruck bleiben, auch wenn sie sich am Donnerstag leicht erholten, hieß es. Etwas gedämpft wurde die Stimmung im späten Handel dann von den leichter tendierenden US-Börsen. Der Index der Öl- und Gaswerte legte 1 Prozent zu, trotz sehr volatiler Ölpreise. Die Mitgliedsländer der Opec sollen sich nach Angaben von Delegierten auf eine weitere Kürzung der Fördermenge geeinigt haben, allerdings stand davon nichts in der offiziellen Pressemitteilung. Positiv wurden höhere Mittelfristziele von ABB aufgenommen. Die Aktie gewann 1,8 Prozent. Gute Nachrichten trieben Outokumpu um 10 Prozent nach oben. Der Edelstahlhersteller hat einen Aktienrückkauf beschlossen und Lieferverträge mit Arcelormittal (+1,1%) abgeschlossen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank waren Brenntag mit Aufschlägen von 2,6 Prozent Tagesgewinner im DAX. Fresenius setzten die jüngste Erholungsrally fort und lagen 1,8 Prozent vorn. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass die Dekonsolidierung der Dialysetochter FMC plangemäß über die Bühne gegangen. SAP (+0,7%) profitierten leicht davon, dass der US-Wettbewerber Salesforce seinen Margenausblick angehoben hatte. Deutsche Bank stiegen um 1,4 Prozent, nachdem JP Morgan das Kursziel erhöht hatte. Die Morphosys-Aktie setzte ohne neue Nachrichten ihre Rally der vergangenen Tage fort und gewann weitere 21,8 Prozent. Auf Wochensicht beträgt das Plus damit schon 50 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Siemens Energy zeigten sich unbeeindruckt davon, dass S&P Global Ratings die Bonitätsnote BBB für das Unternehmen bestätigt und mit einem negativen Ausblick versehen hat. Um rund 5 Prozent abwärts ging es bei Lang & Schwarz aber für Bechtle. Der IT-Dienstleister hatte die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen im Nennwert von bis zu 300 Millionen Euro in einem beschleunigten Verfahren angekündigt.

USA - AKTIEN

Uneinheitlich - Der Dow legte dank deutlicher Kursgewinne einiger weniger Schwergewichte stark zu, die Nasdaq-Indizes gaben leicht nach. Alle Indizes schlossen nah an den Tageshochs. Bei den Einzelwerten ging es für Salesforce um 9,4 Prozent nach oben. Nach einer klaren Steigerung von Gewinn und Umsatz im dritten Geschäftsquartal hatte das Softwareunternehmen für das Gesamtjahr eine deutliche Verbesserung bei der operativen Gewinnmarge in Aussicht gestellt. Unitedhealth zogen nachrichtenlos um 3,4 Prozent an. Möglicherweise sorgte hier für Käufe, dass sich Berichten zufolge eine Fusion zwischen den Konkurrenten Cigna und Humana anbahnt, die Branche also eine Bereinigung erfahren könnte. Auch Boeing trugen mit einem Plus von 3,2, Prozent dazu bei, dass sich der Dow von den anderen Indizes nach oben absetzte. Salesforce, Uniteldhealth und Boeing waren allein für rund 60 Prozent des Dow-Plus verantwortlich. Bei Boeing trieb die Nachricht, dass Kanada für bis zu 7,6 Milliarden Dollar den Kauf von bis zu 16 Seeaufklärungsflugzeugen vereinbart hat. Enttäuscht über den Zuschlag äußerte sich der kanadische Wettbewerber Bombardier. Dessen Aktienkurs notierte in Toronto dennoch leicht im Plus. Ford verloren 3,1 Prozent. Der wochenlange Streik in den USA hat den Autobauer 1,7 Milliarden Dollar Gewinn gekostet. Ford gab eine neue Gewinnprognose ab, die unter dem nach der Tarifeinigung zurückgezogenen Ausblick liegt.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,69         +2,0          4,67           27,3 
5 Jahre                  4,28         +4,2          4,24           28,2 
7 Jahre                  4,36         +7,4          4,29           39,3 
10 Jahre                 4,35         +8,4          4,26           46,7 
30 Jahre                 4,51         +6,9          4,44           54,0 
 

Am Rentenmarkt stiegen die Renditen nach den jüngsten kräftigen Rückgängen deutlich. Das mit Spannung erwartete und von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), war in der Kernrate im Oktober zwar im erwarteten Rahmen gesunken. Möglicherweise hatten sich einige Akteure hier aber mehr erhofft, zumal der Markt zuletzt schon stark spekulierte, dass die Zinsen schon ab März 2024 sinken könnten. Zu den steigenden Renditen trug aber auch bei, dass der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago im November viel besser als erwartet ausgefallen und deutlich in den Expansion anzeigenden Bereich gestiegen war. Das spricht eher gegen sinkende Zinsen.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 01, 2023 01:30 ET (06:30 GMT)

DEVISEN

DEVISEN               zuletzt  +/- %  Do, 9:11 Uhr  Mi, 17:29 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0906  +0,1%        1,0954         1,0966    +1,9% 
EUR/JPY                161,52  +0,1%        161,10         161,58   +15,1% 
EUR/CHF                0,9537  +0,1%        0,9561         0,9600    -3,6% 
EUR/GBP                0,8630  +0,0%        0,8623         0,8652    -2,5% 
USD/JPY                148,09  -0,1%        147,07         147,36   +12,9% 
GBP/USD                1,2638  +0,1%        1,2705         1,2673    +4,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,1476  +0,0%        7,1377         7,1435    +3,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             38.165,04  +1,2%     37.747,74      37.716,58  +129,9% 
 

Der Dollar erholte sich von seiner jüngsten Schwäche. Der Euro kostete zuletzt knapp 1,0890 Dollar. Im frühen Tageshoch waren es noch fast 1,10 Dollar. Ein Teil der Nachfrage nach dem Dollar dürfte auf das Monatsende zurückzuführen sein, meinte Devisenexperte Marc Chandler von Bannockburn. Vor allem aber dürften der enttäuschend ausgefallene chinesischen Einkaufsmanagerindex, die Revision des französischen BIP und der stärker als erwartete Rückgang der Verbraucherpreise in der Eurozone, dem Greenback Zulauf beschert haben. Dazu stützten die anziehenden US-Renditen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    75,94        75,96  -0,0%    -0,02  -1,1% 
Brent/ICE    80,71        80,86  -0,2%    -0,15  +1,5% 
 

Beim Öl ging es volatil zu, passend zu verwirrenden Signalen vom Treffen der Opec+. Waren die Preise zunächst noch um rund 2 Prozent gestiegen, fielen sie dann zurück, besonders die US-Sorte WTI, die 3 Prozent billiger wurde. Aus Opec-Kreisen hatte es geheißen, dass man sich auf zusätzliche Förderkürzungen von 1 Million Barrel täglich geeinigt habe. In der später veröffentlichten offiziellen Pressemitteilung fand sich dazu gleichwohl kein Hinweis. Die Nachricht über die Kürzungen könnte den Markt im ersten Quartal anspannen, "je nachdem, wie sehr man sich daran hält", aber die Marktstimmung sei wegen der Nachfrageaussichten nervös, sagte Ann-Louise Hittle, Ölexpertin bei Wood Mackenzie. "Die Preise werden derzeit durch die Erwartung eines langsamen Nachfragewachstums in China und den USA belastet", kommentierte sie den Rückgang der Ölpreise.

METALLE

METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    2.040,76  2.036,35  +0,2%    +4,41  +11,9% 
Silber (Spot)     25,30     25,33  -0,1%    -0,02   +5,6% 
Platin (Spot)    931,30    929,75  +0,2%    +1,55  -12,8% 
Kupfer-Future      3,83      3,83  +0,0%    +0,00   +0,5% 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

GELDPOLITIK EZB

Ratsmitglied Joachim Nagel will trotz des erneut deutlichen Inflationsrückgangs im November nicht ausschließen, dass die EZB ihre Zinsen im aktuellen Zyklus weiter anheben muss: "Die Inflationsrisiken sind meines Erachtens aufwärtsgerichtet - nicht zuletzt aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage. Deshalb schließe ich eine weitere Zinserhöhung nicht aus.".

ISRAEL - HAMAS

Nach dem Auslaufen einer Feuerpause am Freitagmorgen hat die israelische Armee verkündet, die Kämpfe gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen wieder aufgenommen zu haben. Die Palästinenserorganisation habe die Waffenruhe verletzt und zudem in Richtung des israelischen Gebiets geschossen, erklärte das Militär. Ein AFP-Journalist berichtete von Luft- und Artillerieangriffen auf die Stadt Gaza.

TÜRKEI - Rating

S&P Global Ratings hat den Ausblick für die Bonität der Türkei auf positiv von stabil angehoben, das Rating lautet weiter auf "B".

SIEMENS ENERGY

S&P Global Ratings hat die Bonitätsnote BBB bestätigt, der Ausblick lautet auf negativ. Die angekündigten Verkäufe von Vermögenswerten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro glichen die länger als erwartet andauernde Restrukturierung des Geschäftsbetriebs und die Cashflow-Verluste der Windenergietochter Gamesa weitgehend aus und überbrückten die Zeit, bis sich die Rentabilität des Gesamtkonzerns auf ein Niveau erhole, das mit dem aktuellen Rating im Einklang stehe, so die Begründung.

BECHTLE

plant Ausgabe von Wandelanleihen über bis zu 300 Millionen Euro. Der Nettoemissionserlös soll zur Finanzierung des weiteren Wachstums, auch durch Akquisitionen, im In- und Ausland sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.

TESLA

Vier Jahre nach der Vorstellung seines ersten Pick-up-Modells Cybertruck hat der US-Elektroautobauer Tesla mit der Auslieferung des futuristisch anmutenden Fahrzeugs begonnen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/gos/raz

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