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07:31 Uhr, 16.11.2023

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Siemens hat folgende Viertquartalszahlen vorgelegt (in Millionen Euro, Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro, Umsatzwachstum und Margen in Prozent):

                                 BERICHTET     PROG  PROG 
4. QUARTAL                   4Q22/23  ggVj  4Q22/23  ggVj  4Q21/22 
Auftragseingang               21.803 -0,1%   20.081 -8,0%   21.817 
Umsatz                        21.393 +4,0%   20.989 +2,0%   20.573 
Vergleichbares Umsatzwachstum     10    --      6,7    --     11,9 
Ergebnis nach Steuern/Dritten  1.718  -36%    1.708  -37%    2.701 
Ergebnis je Aktie               2,17  -36%     2,17  -36%     3,39 
Ergebnis je Aktie vor PPA       2,34  -35%     2,35  -35%     3,59 
 
Auftragseingang 
Digital Industries             4.927  -14%    4.458  -22%    5.704 
Smart Infrastructure           5.440 +1,3%    5.203 -3,1%    5.368 
Mobility                       3.154  +23%    2.859  +12%    2.563 
Industrielles Geschäft        20.729 +0,2%   19.120 -7,6%   20.696 
 
Ergebnis 
Digital Industries             1.377  +13%    1.331   +9,3%    1.218 
Smart Infrastructure             823  +12%      823  +12%        735 
Mobility                         232   -1,7%    236   -0,1%      236 
Industrielles Geschäft         3.378   +6,9%  3.343   +5,8%    3.159 
 

Nach zweistelligem Wachstum bei Umsatz und operativem Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) setzt sich Siemens für das neue Jahr moderatere Ziele. Siemens plant mit einem vergleichbaren Plus beim Umsatz von 4 bis 8 Prozent, weil das Wachstum im Geschäftsbereich Digital Industries im neuen Jahr nahezu ausfällt. Im abgelaufenen Jahr erzielte Siemens vergleichbar 11 Prozent Wachstum. Der Gewinn soll im neuen Jahr ebenfalls steigen auf 10,40 bis 11,00 Euro je Aktie vor Kaufpreisallokationen, dabei sind Effekte aus der Beteiligung an Siemens Energy herausgerechnet. Hier erwirtschaftete Siemens für das vergangene Jahr 9,93 Euro und übertraf damit den Analystenkonsens von 9,76 Euro sowie die mehrfach angehobene eigene Prognose. Die Aktionäre können sich über eine höhere Dividende freuen. Vorgeschlagen sind 4,70 Euro nach 4,25 Euro im Vorjahr. Die Konsenssschätzung lag bei 4,47 Euro.

Siemens kündigte an, seine Großmotorentochter Innomotics an die Börse bringen zu wollen. Parallel dazu würden aber Angebote von Dritten als Alternative geprüft.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping haben sich auf die Wiederaufnahme der Kommunikation zwischen den Streitkräften ihrer Länder geeinigt. Biden sagte nach einem Treffen, die Wiederaufnahme der Kommunikation sei "von entscheidender Bedeutung" und erklärte zudem, er und Xi wollten bei Krisen künftig sofort miteinander telefonieren. Chinesische Staatsmedien meldeten eine Aufnahme der Militärkommunikation "auf der Basis von Gleichheit und Respekt". Biden bezeichnete die Gespräche am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft als "konstruktiv" und "produktiv". Er und Xi hätten zudem vereinbart, bei Krisen zwischen beiden Ländern direkt miteinander zu telefonieren. Biden erklärte, er sei zwar in vielen Dingen anderer Meinung als Xi, doch dieser sei bei den Gesprächen "einfach ehrlich" zu ihm gewesen. Er betrachte Xi nach wie vor als einen Diktator, "in dem Sinn, dass er ein kommunistisches Land regiert, das auf einer Regierungsform beruht, die komplett anders ist als die unsere", sagte er.

Wie das chinesische Außenministerium mitteilte, forderte Xi, die USA sollten "die Bewaffnung Taiwans einstellen und Chinas friedliche Wiedervereinigung unterstützen".

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 NL/Aegon NV, Trading Update 3Q

08:00 GB/Burberry Group plc, Ergebnis 1H

10:00 DE/Cewe Stiftung & Co KGaA, Kapitalmarkttag

12:00 US/Walmart Inc, Ergebnis 3Q

12:40 CN/Alibaba Group Holding Ltd, Ergebnis 3Q

18:45 GB/London Stock Exchange Group plc (LSE), Capital Markets Day

DIVIDENDENABSCHLAG

GSK         0,14 p 
Unilever    0,3715 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 220.000 
          zuvor:    217.000 
 
          Import- und Exportpreise Oktober 
          Importpreise 
          PROGNOSE: -0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
 
          Philadelphia-Fed-Index November 
          PROGNOSE: -7,5 
          zuvor:    -9,0 
 
    15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Oktober 
          Industrieproduktion 
          PROGNOSE: -0,4% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
          Kapazitätsauslastung 
          PROGNOSE: 79,3 
          zuvor:    79,7 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.785,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.515,00  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   15.860,25  -0,2% 
Nikkei-225               33.430,54  -0,3% 
Schanghai-Composite       3.058,39  -0,5% 
Hang-Seng-Index          17.880,82  -1,1% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                130,75    +28 
 
 
Mittwoch: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.748,17      +0,9% 
DAX-Future     15.799,00      +0,7% 
XDAX           15.743,44      +0,7% 
MDAX           26.454,60      +0,8% 
TecDAX          3.107,96      +1,2% 
EuroStoxx50     4.315,53      +0,6% 
Stoxx50         3.924,69      +0,2% 
Dow-Jones      34.991,21      +0,5% 
S&P-500-Index   4.502,88      +0,2% 
Nasdaq-Comp.   14.103,84      +0,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       130,47        -51 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Händler rechnen mit einer knapp behaupteten Eröffnung. Die Renditen am Anleihemarkt kommen mit den Ölpreisen wieder etwas zurück, die Vorlagen aus Asien sind eher uneinheitlich. Der DAX dürfte die Rally-Gewinne erst einmal mehr oder weniger verteidigenr. "Nach fast 500 Punkten Plus in nur 2 Handelstagen sind aber auch mal ein paar Gewinnmitnahmen drin", so ein Teilnehmer. Die Gefahr weiterer Zinserhöhungen sei zwar offensichtlich vom Tisch, stattdessen werde angesichts weltweit günstigerer Preisdaten bereits über Zinssenkungen geredet. Das ändere aber nichts daran, dass die Liquidität über den Bilanzabbau der Notenbanken weiter abnehme. Und die wirtschaftlichen Aussichten seien derzeit eher mau.

Rückblick: Fester - Gestützt wurde die Stimmung weiter von den günstig ausgefallenen jüngsten Inflationsdaten aus den USA vom Vortag: "Statt über Zinserhöhungen wird nun über Zinssenkungen diskutiert, auch wenn es dazu noch zu früh ist", sagte ein Marktteilnehmer. Daneben wirkte positiv, dass ist der erneut drohende "Shutdown" in den USA vom Tisch ist. Zudem fielen in China sowohl der Einzelhandelsumsatz als auch die Industrieproduktion im Oktober besser aus als erwartet, was Konjunkturzuversicht schürte. Alstom sackten um 15 Prozent ab. Der Bahntechnikkonzern hatte mit den Quartalszahlen stark enttäuscht und will nun mit Kostensenkungen auf die Entwicklung reagieren. Zudem wird auch eine Kapitalerhöhung erwogen. Für Alcon ging es um 5,3 Prozent nach unten. "Die Zahlen liegen unter den Erwartungen", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf den Drittquartalsausweis des Augenheilkundeunternemens.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Infineon machten einen mächtigen Satz um 9,7 Prozent nach oben - trotz rückläufiger Zahlen im Schlussquartal konnte das Ergebnis im Gesamtjahr 2022/23 wie erwartet deutlich gesteigert werden. Händler erklärten das starke Plus auch damit, dass eine Enttäuschung ausgeblieben sei. Siemens Energy stiegen erneut deutlich, diesmal um 8,8 Prozent. Das Unternehmen rechnet zwar noch für mindestens zwei weitere Jahre mit Verlusten im Windgeschäft, plant aber trotzdem im Konzern für das laufende Jahr mit einem Überschuss von rund 1 Milliarde Euro. Haupttreiber war aber, dass das Unternehmen die gewünschten Garantien unter anderem vom Bund erhalten hat, um den riesigen Auftragsbestand abzuarbeiten. Für Thyssenkrupp Nucera ging es mit 5,3 Prozent den zweiten Tag in Folge stark nach oben. Hier wurde als Kurstreiber die Entscheidung des Bundes genannt, ein Wasserstoffkernnetz in Deutschland aufzubauen. Ceconomy haussierten um 16,7 Prozent. Laut dem Manager Magazin soll die chinesische JD.com Interesse an dem Elektronikriesen haben.

XETRA-NACHBÖRSE

Hellofresh verbilligten knickten um 8,7 Prozent ein. Der Kochboxenversender hatte am Abend die Zielspanne für das bereinigte EBITDA gesenkt und beim Umsatzziel das obere Ende der Zielspanne gekappt. Für die Morphosys-Aktie ging es leicht aufwärts. Das Unternehmen hatte durchwachsene Zahlen vorgelegt.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Nachdem die niedriger als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten am Vortag die Hoffnungen bestärkt hatten, dass der Zinsgipfel erreicht ist, wurden niedriger ausgefallene Erzeugerpreise als Bestätigung aufgefasst. Dazu kam als positiver Impuls, dass auf politischer Seite ein Shutdown abgewendet wurde. Target verteuerten sich um 17,8 Prozent. Der Einzelhändler hatte einen geringeren Umsatzrückgang berichtet als befürchtet. Getty Images verloren 1,6 Prozent. Die Bildagentur hatte den Ausblick für 2023 gesenkt, unter anderem wegen des Streiks in Hollywood.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,92         +8,0        4,84       49,8 
5 Jahre                  4,52         +7,9        4,45       52,4 
7 Jahre                  4,57         +9,5        4,47       59,8 
10 Jahre                 4,54         +9,5        4,44       65,8 
30 Jahre                 4,69         +6,5        4,62       71,9 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 16, 2023 01:31 ET (06:31 GMT)

Bei den Renditen am US-Anleihemarkt kam es zu einer Gegenbewegung nach dem Absturz am Dienstag. Händler sprachen dennoch von Zuversicht, dass die Fed die Zinsen nicht noch weiter anheben wird, und dass die Wetten auf einen baldigen Übergang zu Zinssenkungen zunähmen angesichts von Signalen einer sich abschwächenden Konjuntur.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:04    % YTD 
EUR/USD           1,0838        -0,1%     1,0849     1,0843    +1,3% 
EUR/JPY           164,03        -0,1%     164,12     163,48   +16,9% 
EUR/CHF           0,9629        -0,0%     0,9630     0,9669    -2,7% 
EUR/GBP           0,8744        +0,1%     0,8735     0,8699    -1,2% 
USD/JPY           151,34        +0,0%     151,27     150,77   +15,4% 
GBP/USD           1,2395        -0,2%     1,2419     1,2464    +2,5% 
USD/CNH           7,2612        +0,0%     7,2576     7,2628    +4,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        37.466,94        -0,7%  37.720,16  36.138,68  +125,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar erholte sich etwas von den heftigen Vortagesverlusten, gestützt von steigenden US-Marktzinsen. Der Dollarindex legte um 0,4 Prozent zu, nachdem er nach den niedriger als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten am Vortag um 1,5 Prozent eingeknickt war.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          76,12        76,66      -0,7%      -0,54    -1,5% 
Brent/ICE          80,62        81,18      -0,7%      -0,56    -1,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Für die Ölpreise ging es um bis zu 2,2 Prozent nach unten. Die wöchentlichen Öllagerdaten hatten einen deutlichen Aufbau gezeigt. Schon am späten Dienstag hatten Branchendaten auf einen Anstieg der Lagerbestände hingedeutet.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.964,40     1.959,31      +0,3%      +5,09    +7,7% 
Silber (Spot)      23,50        23,53      -0,1%      -0,02    -1,9% 
Platin (Spot)     901,10       900,00      +0,1%      +1,10   -15,6% 
Kupfer-Future       3,70         3,72      -0,4%      -0,01    -2,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis (-0,3%) litt etwas unter dem steigenden Dollar und den zulegenden Marktzinsen.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

CHINA - Wirtschaftspolitik

China will zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft seine Bemühungen um ausländische Investitionen verstärken und den Privatkonsum ankurbeln. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission kündigte an, mit gezielten Maßnahmen mehr ausländisches Kapital nach China locken zu wollen und Hindernisse in Wirtschaftsbereichen zu beseitigen, die für ausländische Investitionen tabu sind. Die staatliche Planungsbehörde will zudem die Umsetzung von Projekten beschleunigen, die durch Pekings kürzlich angekündigte Staatsanleihen in Höhe von 1 Billion Yuan finanziert werden.

HELLOFRESH

hat die Zielspanne für das bereinigte EBITDAgesenkt und beim Umsatzziel das obere Ende der Zielspanne gekappt. Hellofresh rechnet im Gesamtjahr nun beim bereinigten EBITDA mit einer Spanne von 430 bis 470 (zuvor 470 bis 540) Millionen Euro. Der Umsatz soll währungsbereinigt um 2 bis 5 (2 bis 8) Prozent wachsen. Hintergrund seien temporäre Belastungen im Segment Nordamerika im Schlussquartal.

MORPHOSYS

Nachfolgend die Drittquartalszahlen und Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):

                               BERICHTET    PROG  PROG 
3. QUARTAL                    3Q23  ggVj    3Q23  ggVj   3Q22 
Umsatz                          64  -33%      57  -41%     96 
Operativer Gewinn              -51   --      -66    --    -29 
Konzernüberschuss             -120   --      -62    --   -123 
Ergebnis/Aktie unverwässert  -3,50   --    -1,86    --  -3,60 
 

EQS

Die US-Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo verhandelt mit der EQS Group über ein öffentliches Übernahmeangebot. EQS bestätigte einen entsprechenden Bericht der Nachrichteagentur Bloomberg. Die fortgeschrittenen Verhandlungen drehten sich um den Abschluss einer Investorenvereinbarung und die Abgabe eines öffentlichen Übernahmeangebots in Höhe von 40,00 Euro je Aktie.

CISCO

hat die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt und rechnet nun mit 53,8 bis 55 (zuvor 57 bis 58,2) Milliarden Dollar. Im ersten Quartal stieg der Umsatz auf 14,67 Milliarden Dollar, während Analysten 14,63 Milliarden gerechnet hatten. Der Gewinn kletterte auf 3,64 (2,67) Milliarden Dollar und übertraf die Erwartung der Analysten.

UBS

hat mit einem Einspruch in einem jahrelangen Steuerhinterziehungsverfahren in Frankreich einen Teilerfolg erzielt. Die Großbank muss die im Dezember verhängte Geldstrafe von insgesamt gut 1,8 Milliarden Euro nicht bezahlen, sondern eine neue Festsetzung abwarten.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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