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07:40 Uhr, 10.11.2023

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Singapur bleiben die Börsen wegen des hinduistischen Lichterfests Deepavali geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Künftige Fortschritte beim Kampf gegen die Inflation müssen nach den Worten von Fed-Chef Jerome Powell möglicherweise durch eine Begrenzung der Nachfrage erzielt werden. Die US-Notenbank sei mit ihren bisherigen Erfolgen bei der Abschwächung des Preisdrucks zwar zufrieden, aber nicht sicher, ob die Zinssätze hoch genug seien, um die Inflation langfristig auf das Ziel von 2 Prozent zu senken, sagte Powell auf einer IWF-Podiumsdiskussion. Die Fed werde nicht zögern, die Zinsen nötigenfalls weiter zu erhöhen. Gleichwohl werde die Fed bei ihren künftigen Entscheidungen Vorsicht walten lassen, denn die US-Notenbank wolle sich weder von ein paar guten Datenmonaten in die Irre führen lassen, noch das Risiko einer Überstraffung eingehen, fügte Powell hinzu.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

JUNGHEINRICH (07:40)

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, nach IFRS):

                          PROG   PROG   PROG 
3. QUARTAL                3Q23   ggVj   Zahl   3Q22 
Auftragseingang          1.225  +8,1%      2  1.133 
Umsatz                   1.318   +10%      4  1.195 
EBIT                       106  +2,3%      4    104 
Ergebnis nach Steuern       67  -6,7%      2     71 
 

Weitere Termine:

07:00 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, vorläufiges Jahresergebnis

07:50 DE/1&1 AG, Ergebnis 3Q

09:00 DE/Ionos Group SE, Ergebnis 3Q

11:00 DE/Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- GB 
    08:00 BIP 3 Q (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE:   -0,1% gg Vq/+0,6% gg Vj 
          2. Quartal: +0,2% gg Vq/+0,4% gg Vj 
 
    08:00 Handelsbilanz September 
          PROGNOSE:  -15,3 Mrd GBP 
          zuvor:     -15,9 Mrd GBP 
- US 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) November 
          PROGNOSE: 63,7 
          zuvor:    63,8 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.310,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     4.366,50  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   15.245,50  -0,1% 
Nikkei-225               32.568,11  -0,2% 
Schanghai-Composite       3.037,43  -0,5% 
Hang-Seng-Index          17.239,33  -1,6% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                129,91    +12 
 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.352,54      +0,8% 
DAX-Future     15.339,00      +0,4% 
XDAX           15.280,23      +0,4% 
MDAX           25.819,66      +1,7% 
TecDAX          3.023,25      +1,0% 
EuroStoxx50     4.229,20      +1,2% 
Stoxx50         3.907,03      +0,6% 
Dow-Jones      33.891,94      -0,6% 
S&P-500-Index   4.347,35      -0,8% 
Nasdaq-Comp.   13.521,45      -0,9% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       129,79       -100 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Nach einer bisher gut verlaufenden Börsenwoche deuten sich Gewinnmitnahmen an. Dazu kommt, dass an der Wall Street die Nasdaq-Indizes und der S&P-500 ihre längsten Gewinnserien seit genau zwei Jahren beendeten. Belastend hatten in den USA wieder deutlich gestiegene Renditen der US-Staatsanleihen. Unter anderem trieb eine Auktion 30-jähriger US-Anleihen die Renditen nach oben, denn die Nachfrage nach den Papieren war eher mau. Zudem zeigte sich Fed-Chef Jerome Powell von seiner falkenhaften Seite. Er betonte, dass die Fed nicht zögern werde, weiter zu straffen, wenn es notwendig sei. Nachdem in Europa zuletzt die Berichtssaison tobte, kommen von dieser Seite zum Wochenausklang deutlich weniger Impulse.

Rückblick: Fester - Im Fokus standen nach der Zahlenvorlage Adyen, die um 38 Prozent nach oben schossen. Für Schneider Electric ging es ebenfalls nach Zahlen um 8,3 Prozent nach oben. Der Subindex der Chemiewerte legte um 1,9 Prozent zu. Hier stützte, dass die Bundesregierung eine befristete Senkung der Stromsteuer auf den Weg brachte, wovon insbesondere energieintensive Unternehmen profitieren werden. Am deutschen Markt ging es für BASF, Lanxess, Evonik, Brenntag und Wacker Chemie deutlich nach oben. Astrazeneca (+2,6%) waren mit einem erhöhten Ausblick gesucht. Flutter brachen dagegen um gut 10 Prozent ein nach enttäuschenden Quartalszahlen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Quartalszahlen machten die Kurse: Merck gewannen 3,9 Prozent, angetrieben von einem besser als erwartet ausgefallenen Betriebsergebnis. Henkel (+3,5%) rechnet damit, dass sich die Volumen im Schlussquartal "sequenziell erholen" werden. Deutsche Telekom (+0,9%) erreichte mit den Quartalszahlen die Erwartungen knapp und hob den Jahresausblick noch einmal leicht an. DAX-Gewinner des Tages waren Siemens Energy (+6,3%). Treiber war eine Reuters-Meldung, wonach das Unternehmen und die Bundesregierung eine Grundsatzvereinbarung für projektbezogene Garantien vereinbart haben sollen. Nicht überzeugen konnte die Zahlenvorlage von Airbus (-2%), hier verfehlte das operative Ergebnis laut Jefferies die Konsensschätzung. Hannover Rück verloren 2,3 Prozent. Den Ausblick habe der Rückversicherer zwar bekräftigt, das Betriebsergebnis habe die Marktschätzung aber deutlich verfehlt, bemängelten Analysten.

XETRA-NACHBÖRSE

Brockhaus Technologies wurden 4 Prozent höher getaxt. Das Unternehmen hatte Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und erwartet für das Gesamtjahr das obere Ende der für die Umsatzerlöse prognostizierten Spanne von 165 bis 175 Millionen Euro.

USA - AKTIEN

Leichter - Belastet wurden die Börsen von wieder gestiegenen Marktzinsen. Im Fokus standen Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell beim IWF, die eher einen falkenhaften Unterton hatten (siehe Tagesthema). Walt Disney machten einen Satz um 6,9 Prozent nach oben. Der Unterhaltungskonzern kommt laut den Quartalszahlen bei den Kostensenkungen schneller voran als angenommen. Tapestry (+3,0%) verfehlte die Umsatzerwartungen und gab einen eher pessimistischen Ausblick. Positiv wurde jedoch aufgenommen, dass die Muttergesellschaft der Lederaccessoires- und Schuhmarken Coach, Kate Spade und Stuart Weitzman Preiserhöhungen durchsetzen konnte. Auch die Bruttomarge überzeugte. Die Donutkette Krispy Kreme wartete mit schwachen Umsatz- und Ergebniszahlen auf, der Kurs verlor 6,6 Prozent. Beyond Meat (+2,4%) konnte den Quartalsverlust stärker verringern als von Analysten angenommen. Bloom Energy stiegen um 8,4 Prozent. Der Anbieter alternativer Energien hatte mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertroffen.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,04        +11,3        4,92       61,7 
5 Jahre                  4,65        +14,4        4,51       65,1 
7 Jahre                  4,68        +15,8        4,52       71,1 
10 Jahre                 4,63        +13,8        4,49       75,3 
30 Jahre                 4,78        +16,0        4,62       80,6 
 

Die Renditen legten bereits im Vorfeld der Powell-Rede deutlich zu und stiegen im Anschluss noch ein wenig weiter. Für Druck nach oben sorgte auch, dass eine Auktion 30-jähriger Schuldtitel im Volumen von 24 Milliarden Dollar auf eine schwache Nachfrage gestoßen war. Am Vortag war die Neuemission zehnjähriger Staatsanleihen im Volumen von 40 Milliarden Dollar noch relativ gut aufgenommen worden.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:25    % YTD 
EUR/USD           1,0668        -0,0%     1,0670     1,0708    -0,3% 
EUR/JPY           161,49        +0,0%     161,45     161,41   +15,1% 
EUR/CHF           0,9639        +0,1%     0,9633     0,9617    -2,6% 
EUR/GBP           0,8724        -0,1%     0,8729     0,8710    -1,4% 
USD/JPY           151,37        +0,0%     151,30     150,75   +15,4% 
GBP/USD           1,2227        +0,0%     1,2224     1,2295    +1,1% 
USD/CNH           7,3019        +0,0%     7,2985     7,2822    +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        36.626,94        +0,2%  36.546,65  35.227,29  +120,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar legte vor dem Hintergrund der deutlich steigenden US-Marktzinsen zu. Der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          76,09        75,74      +0,5%      +0,35    -1,6% 
Brent/ICE          80,39        80,01      +0,5%      +0,38    -1,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise zeigten sich wenig verändert, nachdem sie zuletzt deutlich nachgegeben hatten. Beobachter sehen den Markt in einem Spannungsfeld aus einem Überangebot auf der einen Seite und dem Risiko einer Eskalation des Nahostkriegs auf der anderen Seite. Die Ölförderung in den USA und Brasilien bewege sich auf einem Rekordhoch, während die iranische Fördermenge steige, so die Analysten der UBS.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.957,97     1.958,60      -0,0%      -0,64    +7,4% 
Silber (Spot)      22,71        23,03      -1,4%      -0,31    -5,2% 
Platin (Spot)     861,03       862,00      -0,1%      -0,98   -19,4% 
Kupfer-Future       3,63         3,64      -0,2%      -0,01    -4,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis (+0,4%) stieg nach den jüngsten deutlichen Abgaben wieder etwas.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

AUSTRALIEN - Geldpolitik

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 10, 2023 01:40 ET (06:40 GMT)

Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat ihre Prognosen für die kurzfristige Kerninflation deutlich nach oben korrigiert auf 4,0 von zuvor 3,5 Prozent für Mitte 2024. Sie warnte, dass der Inflationsdruck angesichts einer widerstandsfähigen Wirtschaft langsamer abnehme als erwartet.

PORTUGAL - Politik

Nach dem Rücktritt von Portugals Ministerpräsident António Costa finden am 10. März 2024 vorgezogene Neuwahlen statt.

EU - Energiepolitik

Das Europaparlament hat sich für ein Importembargo für russisches Flüssiggas ausgesprochen. Die EU-Staaten bereiten derzeit das zwölfte Sanktionspaket gegen Russland seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 vor.

ALLIANZ

Nachfolgend die Drittquartalszahlen und Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Combined Ratio in Prozent))

                                 BERICHTET  PROG  PROG 
3. QUARTAL                      3Q23  ggVj  3Q23  ggVj  3Q22 
Operatives Ergebnis Konzern    3.468  -15% 3.224  -21% 4.062 
- Schaden-Unfall               1.446  -25% 1.411  -27% 1.928 
- Leben/Kranken                1.308   -5% 1.260   -8% 1.375 
- Asset Management               788 +0,1%   726   -8%   787 
Ergebnis nach Steuern/Dritten  2.021  -29% 2.012  -30% 2.866 
Ergebnis je Aktie               5,12  -28%    --    --  7,11 
Combined Ratio Schaden-Unfall   96,2    --  95,8    --  92,5 
 

Im laufenden Jahr rechnet Allianz weiterhin mit einem operativen Gewinn auf Vorjahresniveau von 14,2 Milliarden Euro, wobei Abweichungen von 1 Milliarde Euro nach oben oder unten möglich sind. In den ersten neun Monaten betrug der operative Gewinn 11 Milliarden Euro. Der Analystenkonsens für 2023 steht bei 14,7 Milliarden Euro.

BECHTLE

Nachfolgend die Drittquartalszahlen und Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):

                             BERICHTET  PROG  PROG 
3. QUARTAL                  3Q23  ggVj  3Q23  ggVj  3Q22 
Umsatz                     1.479   +1% 1.557   +6% 1.464 
Ergebnis vor Steuern          94   +6%    95   +7%    88 
Ergebnis vor Steuern-Marge   6,3    --   6,0    --   6,0 
Ergebnis nach Steuern         67   +5%    --    --    63 
Ergebnis je Aktie           0,53   +6%  0,54   +8%  0,50 
 

STABILUS

Nachfolgend die Viertquartalszahlen und Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):

                          BERICHTET*    PROG   PROG 
4. QUARTAL            4Q22/23   ggVj  4Q22/23   ggVj  4Q21/22 
Umsatz                    308  -4,0%      308  -3,8%      320 
EBIT bereinigt             43   -13%       38   -24%       50 
EBIT-Marge bereinigt     14,0     --     12,2     --     15,5 
Ergebnis nach Steuern      24   -35%       22   -40%       36 
Ergebnis je Aktie           1   -35%     0,93   -35%     1,43 
Free Cashflow bereinigt  37,3  +163%       --     --     14,2 
* vorläufig 

CEWE

geht mit einem kräftigen Umsatzplus sowie einem Ergebnisvorsprung in das für das Unternehmen entscheidende Weihnachtsquartal und hat die Jahresziele für 2023 bestätigt. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 8,9 Prozent auf 453,2 Millionen Euro. Das EBIT war mit plus 2,3 Millionen Euro in der Gewinnzone nach einem Verlust von 1,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal übertraf der Gruppenumsatz den Vorjahreswert um 5,8 Prozent und stieg auf 157,8 Millionen Euro.

PIRELLI

ist trotz eines Umsatzrückgangs im dritten Quartal 2023 mit Blick auf die Umsatzentwicklung im Gesamtjahr optimistischer. Die Erlöse gingen auf 1,72 (Vorjahr 1,84) Milliarden Euro zurück,. In den ersten neun Monaten wuchs er dagegen um 2,5 Prozent auf 5,16 Milliarden. Im Gesamtjahr 2023 plant Pirelli nun mit rund 6,6 (zuvor: 6,5) Milliarden Euro.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/err/gos

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