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07:30 Uhr, 01.11.2023

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die US-Notenbank wird die Zinssätze voraussichtlich konstant halten und damit die nach der Zinserhöhung im Juli begonnene Pause fortsetzen. Die Zentralbanker signalisierten, dass sie für einige Zeit an der Seitenlinie bleiben wollten, hielten sich aber weiterhin die Möglichkeit einer Zinserhöhung im Dezember offen, sagte Josh Shapiro, Chefökonom bei MFR Inc. "Sie werden nichts tun. Ich denke, dass sie hoffen, dass sie fertig sind, aber ich glaube nicht, dass sie bereit sind, sich darauf festzulegen", sagte Shapiro. Der Leitzins liegt aktuell bei 5,25 bis 5,50 Prozent. Stephen Stanley, Chefvolkswirt bei Santander, stimmt zu, dass die Fed die Geldpolitik beibehalten werde: "Das Federal Open Market Committee hat eindeutig beschlossen, noch sechs Wochen abzuwarten und hoffentlich Zeit zu gewinnen, damit sich einige der Unsicherheiten, die die Aussichten belasten, auflösen." Händler an den Derivatemärkten stimmen dem zu. Die Chancen auf eine Zinserhöhung in dieser Woche haben sich verflüchtigt. Die Märkte preisen konstante Zinsen zu 98 Prozent ein.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 GB/GSK plc, Ergebnis 3Q

09:30 GB/Aston Martin Lagonda Global Holdings plc, Ergebnis 3Q

13:00 US/Dupont de Nemours Inc, Ergebnis 3Q

13:00 US/Kraft Heinz Co, Ergebnis 3Q

22:00 US/Qualcomm Inc, Jahresergebnis

22:00 US/Mondelez International Inc, Ergebnis 3Q

22:05 US/Airbnb Inc, Ergebnis 3Q

22:15 US/Paypal Holdings Inc, Ergebnis 3Q

DIVIDENDENABSCHLAG

Unternehmen         Dividende 
ASML                1,45 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    13:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Oktober 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +130.000 Stellen 
          zuvor:    + 89.000 Stellen 
 
    14:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) Oktober 
          PROGNOSE:     50,0 
          1. Veröff.:   50,0 
          zuvor:        49,8 
 
    15:00 Bauausgaben September 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm 
          zuvor:    +0,5% gg Vm 
 
    15:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Oktober 
          PROGNOSE: 49,2 Punkte 
          zuvor:    49,0 Punkte 
 
    15:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy 
          Information Administration (EIA) 
 
    19:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung 19:30 PK mit Fed-Chairman Powell 
          Fed-Funds-Zielsatz 
          PROGNOSE: 5,25% bis 5,50% 
          zuvor:    5,25% bis 5,50% 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               14.938,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.205,50  -0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   14.469,25  -0,1% 
Nikkei-225               31.601,65  +2,4% 
Schanghai-Composite       3.027,91  +0,3% 
Hang-Seng-Index          17.102,10  -0,1% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                128,67    +17 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            14.810,34      +0,6% 
DAX-Future     14.915,00      +0,6% 
XDAX           14.841,32      +0,6% 
MDAX           24.040,19      +0,8% 
TecDAX          2.845,05      +1,9% 
EuroStoxx50     4.061,12      +0,8% 
Stoxx50         3.811,86      +0,2% 
Dow-Jones      33.052,87      +0,4% 
S&P-500-Index   4.193,80      +0,6% 
Nasdaq-Comp.   12.851,24      +0,5% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       128,54        -20 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem ruhigen Handel bei nur geringen Umsätzen rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Der DAX könnte die Erholungsgewinne der vergangenen Tage noch etwas ausbauen, heißt es mit Blick auf die freundlichen Vorlagen von den US-Börsen und einigen asiatischen Märkten. "Dabei dürften viele Marktteilnehmer aber auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank am Abend warten", so ein Händler.

Rückblick: Freundlich - Das Umfeld lasse hoffen, dass das Schlimmste überstanden sei, hieß es. Zum einen finde die befürchtete Eskalation im Nahen Osten bisher nicht statt. Und zum anderen deuteten die Inflationsdaten daraufhin, dass weitere Zinserhöhungen nicht mehr notwendig seien. DSM-Firmenich (+7,4%) schnitt besser als befürchtet ab. AB Inbev (+5,5%) hatte laut Citigroup solide Quartalszahlen vorgelegt. Dagegen ging es mit Carlsberg um 0,8 Prozent nach unten. Hier lag das organische Umsatzwachstum unter Konsens. Mit BP ging es um fast 5 Prozent nach unten. Das Ergebnis litt unter dem Preisverfall bei Gas. Roche (-3,4%) hatte in einer klinischen Studie einen Rückschlag verbucht.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Freundlich - MDAX und TecDAX zogen noch stärker an. Einen der größten DAX-Gewinner stellten BASF mit einem Plus von 4,5 Prozent. Zwar wurde der Chemiekonzern etwas vorsichtiger. Dabei schlage sich BASF aber deutlich besser als andere Chemieunternehmen, so Marktteilnehmer. Sartorius schossen um 8,4 Prozent nach oben, nachdem der US-Wettbewerber Repligen von einer Erholung des Auftragsbestands gesprochen hatte. Im Fahrwasser legten auch Merck KGaA um 3,3 Prozent zu. Im Gegensatz zu einigen US-Wettbewerbern hatte Qiagen (+5,3%) den Ausblick bestätigt. Als positive Überraschung wurden die Geschäftszahlen von Redcare Pharmacy (+1,5%) gewertet. Siemens Energy gaben um 0,8 Prozent nach. Laut einem Bericht erwägt die Gesellschaft den Verkauf eines wesentlichen Teils ihrer Beteiligung an Siemens India an die ehemalige Muttergesellschaft Siemens (+1,0%). Die Citigroup bewertete das Szenario als potenziell kurstreibend. Das Risiko einer Kapitalerhöhung verschwinde damit.

XETRA-NACHBÖRSE

Von einem insgesamt ruhigen nachbörslichen Handel am Dienstag sprach ein Händler von Lang & Schwarz. Wichtige Unternehmensmeldungen habe es nicht gegeben. Die Umsätze seien recht niedrig gewesen, so der Teilnehmer weiter.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Allerdings verwiesen Teilnehmer auf Zurückhaltung vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Von der Fed wird erwartet, dass sie die Leitzinsen in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belässt. Für etwas Rückenwind sorgten zwischenzeitlich leicht nachgebende US-Renditen. Diese holten ihre Abgaben im Verlauf aber wieder auf. Deutliche Verluste verzeichneten Caterpillar und Amgen, die 6,7 bzw. 2,8 Prozent verloren. Der Baumaschinenhersteller Caterpillar hat dank höherer Preise und Volumina mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Jedoch enttäuschte der Ausblick auf das laufende Quartal. Der Biotech-Konzern Amgen hat im dritten Quartal bei einem höheren Umsatz weniger verdient. Zudem stellte der Konzern die Entwicklung eines experimentellen Prostata-Krebsmedikaments ein. Pfizer hat für das dritte Quartal einen unerwartet hohen Verlust gemeldet und auch beim Umsatz enttäuscht. Der Kurs schloss nach Verlusten im Verlauf wenig verändert.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,06            0          5,06           63,8 
5 Jahre                  4,82         -0,4          4,82           82,0 
7 Jahre                  4,90         +0,8          4,90           93,4 
10 Jahre                 4,90         +0,3          4,89          101,7 
30 Jahre                 5,07         +1,6          5,05          109,6 
 

Die Renditen am US-Anleihemarkt holten ihre zwischenzeitlichen Abgaben wieder auf. Die gestiegene Nachfrage nach US-Staatsanleihen begründeten Händler mit Umschichtungen aus japanischen Anleihen. Die Bank of Japan (BoJ) hatte an ihrem kurzfristigen Zinsziel von minus 0,1 Prozent festgehalten und keine Abkehr ihrer ultalockeren Geldpolitik in Aussicht gestellt. Gestützt wurden die Notierungen der US-Staatsanleihen auch von der geringer als geplant ausgefallenen Neuverschuldung in den USA. Auch schwache Daten aus China stützten.

+++++ DEVISENMARKT +++++

           zuletzt  +/- %       0:00  Di, 17:20 Uhr    % YTD 
EUR/USD     1,0571  -0,1%     1,0580         1,0568    -1,2% 
EUR/JPY     159,90  -0,1%     160,13         160,00   +13,9% 
EUR/CHF     0,9615  -0,1%     0,9625         0,9612    -2,9% 
EUR/GBP     0,8707  +0,0%     0,8706         0,8708    -1,6% 
USD/JPY     151,26  -0,1%     151,36         151,41   +15,4% 
GBP/USD     1,2141  -0,1%     1,2152         1,2136    +0,4% 
USD/CNH     7,3355  -0,1%     7,3408         7,3424    +5,9% 
Bitcoin 
BTC/USD  34.404,20  -0,5%  34.589,90      34.338,07  +107,3% 
 

Der Dollar erholte sich deutlich, der Dollar-Index gewann 0,5 Prozent. Zum Yen stieg der Greenback besonders stark und überwand sogar die Marke von 151 Yen. Der Abwärtstrend des Yen zum Dollar dürfte sich fortsetzen, sagte Lee Hardman, MUFG-Devisenanalyst. Daran werde auch die beschlossene flexiblere Handhabung der Zinskurvenkontrolle durch die Bank of Japan (BoJ) nichts ändern. Die BoJ hält zwar an der Obergrenze von 1 Prozent für die Rendite zehnjähriger Anleihen fest, nennt diese nun aber einen Referenzwert statt eines oberen Limits. Der Euro rutschte auf 1,0582 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,0674. Zwar fiel die Inflation der Eurozone im Oktober deutlich, blieb aber über dem Ziel der EZB von 2 Prozent. Analysten nannten es äußerst unwahrscheinlich, dass weitere Zinserhöhungen in der Eurozone anstehen werden. Sie verwiesen auf schwache Konjunkturdaten.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL      zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    81,11        81,02  +0,1%    +0,09  +4,9% 
Brent/ICE    85,28        85,02  +0,3%    +0,26  +4,5% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 01, 2023 02:30 ET (06:30 GMT)

Die Ölpreise fielen nach einer zwischenzeitlichen Erholung erneut. Die Notierungen für WTI und Brent gaben um bis zu 1,3 Prozent nach. Hier standen weiter die Entwicklungen im Nahen Osten im Fokus. "Die Weltbank warnte am Montag, dass eine Eskalation des Israel-Hamas-Krieges auf den gesamten Nahen Osten zu einem Ölpreisanstieg von bis zu 157 Dollar pro Barrel führen könnte", sagte Robert Yawger von Mizuho.

METALLE

                zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.980,84  1.984,16  -0,2%    -3,32   +8,6% 
Silber (Spot)     22,67     22,85  -0,8%    -0,18   -5,4% 
Platin (Spot)    932,15    936,90  -0,5%    -4,75  -12,7% 
Kupfer-Future      3,65      3,65  +0,0%    +0,00   -4,2% 
 

Der Goldpreis gab mit dem steigenden Dollar nach. Der Preis für die Feinunze fiel um 0,5 Prozent auf 1.985 Dollar, womit er sich von der Marke von 2.000 Dollar wieder etwas entfernte. Im abgelaufenen Monat Oktober legte der Goldpreis um 7,4 Prozent zu.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

NAHOST-KRIEG

- Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas hat die baldige Freilassung mehrerer ausländischer Geiseln angekündigt.

- Die US-Bundespolizei FBI hat wegen des Nahost-Kriegs vor einer erhöhten Bedrohungslage in den USA gewarnt.

KONJUNKTUR CHINA

In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im Oktober verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,5 (September: 50,6) Punkte. Die Auftragseingänge stiegen den dritten Monat in Folge, das Wachstumstempo verlangsamte sich aber nun den zweiten Monate in Folge.

KOHLEAUSSTIEG DEUTSCHLAND

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner stellt den für 2030 angestrebten Kohleausstieg öffentlich in Frage. "Solange nicht klar ist, dass Energie verfügbar und bezahlbar ist, sollten wir die Träume von einem Ausstieg aus dem Kohlestrom 2030 beenden", sagte Linder dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe).

GRUNDERWERBSTEUER DEUTSCHLAND

Angesichts der anhaltenden Wohnungsnot wirbt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für eine Senkung der Grunderwerbsteuer. "Es könnte für die Länderfinanzminister ein gutes Geschäft sein, bei der Grunderwerbsteuer zu reduzieren, um insgesamt die Baukonjunktur anzuschieben und dadurch unterm Strich wieder höhere Steuereinnahmen zu generieren", sagte Lindner dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe).

WINDENERGIE USA

Die US-Regierung hat das bislang größte Offshore-Windparkprojekt des Landes genehmigt. Vor der Küste des Bundesstaates Virginia sollen im Atlantik im Zuge des Projekts Coastal Virginia Offshore Wind (CVOW) 176 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 2,6 Gigawatt errichtet werden, wie das US-Innenministerium mitteilte.

BAUER

Die IT-Infrastruktur ist angegriffen worden. Am 30. Oktober hätten deshalb verschiedene Systeme des Unternehmens vorsorglich heruntergefahren werden müssen, hieß es. Davon betroffen sind unter anderem auch die Webseiten der Unternehmensgruppe. Es könne noch keine finale Aussage getroffen werden, wann die einzelnen Systeme wieder hochgefahren werden können.

ADVANCED MICRO DEVICES

hat die Gewinnerwartungen für das dritte Quartal zwar erfüllt, aber mit dem Umsatzausblick für das laufende Quartal enttäuscht.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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