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07:31 Uhr, 04.09.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Bund will mit dem Ausstieg aus der Commerzbank beginnen. Wie die Finanzagentur des Bundes mitteilte, wurde ein erster Schritt zum Verkauf seiner Beteiligung beschlossen. Die Veräußerung des Aktienpakets werde "transparent, diskriminierungsfrei und marktschonend" erfolgen. Über weitere Verkaufsschritte werde der interministerielle Lenkungsausschuss zu gegebener Zeit entscheiden. Derzeit hält der Bund über die Finanzagentur 16,49 Prozent an der Bank. An der Börse wird das Institut derzeit mit etwa 15,8 Milliarden Euro bewertet. Die Commerzbank hatte durch den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) 2008 und 2009 Kapitalhilfen von insgesamt 18,2 Milliarden Euro erhalten. Zurückgeführt wurden davon bisher 13,15 Milliarden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

09:30 DE/Volkswagen AG, Betriebsversammlung am Stammwerk Wolfsburg, 14 Uhr Pk des Betriebsrates

14:00 CH/Logitech International SA, HV

22:05 US/Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- IT 
    09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe August 
          PROGNOSE: 52,4 
          zuvor:    51,7 
- FR 
    09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE:   55,0 
          1. Veröff.: 55,0 
          zuvor:      50,1 
          Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE:   52,7 
          1. Veröff.: 52,7 
          zuvor:      49,1 
- DE 
    09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE:   51,4 
          1. Veröff.: 51,4 
          zuvor:      52,5 
          Einkaufsmanagerindex gesamt 
          PROGNOSE:   48,5 
          1. Veröff.: 48,5 
          zuvor:      49,1 
- EU 
    10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone 
          (2. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE:   53,3 
          1. Veröff.: 53,3 
          zuvor:      51,9 
          Einkaufsmanagerindex gesamt 
          PROGNOSE:   51,2 
          1. Veröff.: 51,2 
          zuvor:      50,2 
 
    11:00 Erzeugerpreise Juli 
          Eurozone 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/-2,5% gg Vj 
          zuvor:    +0,5% gg Vm/-3,2% gg Vj 
- GB 
    10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) August 
          1. Veröff.: 53,3 
          zuvor:      52,5 
- US 
    14:30 Handelsbilanz Juli 
          PROGNOSE: -79,1 Mrd USD 
          zuvor:    -73,11 Mrd USD 
 
    16:00 Auftragseingang Industrie Juli 
          PROGNOSE: +5,0% gg Vm 
          zuvor:    -3,3% gg Vm 
 
    16:00 Anzahl offener Stellen, Kündigungen und Entlassungen (Jolts) Juli 
    20:00 Fed, Beige Book 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.586,00  -0,6% 
E-Mini-Future S&P-500     5.513,25  -0,5% 
E-Mini-Future Nsdq-100   18.871,75  -0,7% 
Nikkei-225               37.069,25  -4,2% 
Schanghai-Composite       2.782,87  -0,7% 
Hang-Seng-Index          17.407,60  -1,4% 
                                   +/- Ticks 
Bund -Future             134,15%      +14 
 
Vortag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                18.747,11      -1,0% 
DAX-Future         18.693,00      -1,5% 
XDAX               18.653,97      -1,5% 
MDAX               25.405,46      -0,9% 
TecDAX              3.334,47      -1,5% 
EuroStoxx50         4.912,52      -1,2% 
Stoxx50             4.512,46      -1,0% 
Dow-Jones          40.936,93      -1,5% 
S&P-500-Index       5.528,93      -2,1% 
Nasdaq-Comp.       17.136,30      -3,3% 
EUREX                zuletzt     +/- Ticks 
Bund-Future         134,01%         +70 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem leichteren Start rechnen Händler. Der Kursrutsch an den US-Börsen vom Vortag habe die Stimmung kräftig verdorben. Vor allem die Heftigkeit der Branchenrotation zum Monatsbeginn habe überrascht: Der US-Technologiesektor brach um 4,4 Prozent ein, die meisten Chipwerte wie Nvidia, Intel und AMD sackten sogar im Bereich von 7 bis 9 Prozent ab. Umgeschichtet wurde in die defensiven Bereiche wie Nahrungsmittel, Versorgung und Telekom, vor allem aber wieder in Anleihen und auch Immobilienwerte. Dieser Trend dürfte sich auch in Europa am Mittwoch fortsetzen, heißt es. Sorgen hatte am Vortag der ISM-Industrie-Index mit seinem überraschenden Anstieg der Preiskomponente gemacht. Damit wurde die Hoffnung auf ständig sinkende Inflationsdaten nicht untermauert, der Fed wird es damit nicht so leicht fallen, Zinssenkungen zu begründen.

Rückblick: Schwächer - Der schwache Monatsstart nach dem US-Feiertag an Wall Street verdarb die Stimmung. Damit wurden auch frische Kapitalzuflüsse in Fonds neu verteilt. Schwache US-Daten bremsten. Technologie-Aktien verloren im Schnitt 2,3 Prozent. Noch schwächer zeigten sich Minen- und Stahlwerte (-3,3%). Der Sektor Öl und Gas gab 2,8 Prozent nach. Konjunktursorgen bremsten die Sektoren. Gesucht waren defensive Titel wie aus der Nahrungsbranche (+0,1%). Im der Technologiebranche verloren ASML 4,4 Prozent. Im DAX waren Infineon Tagesverlierer mit Minus 4,7 Prozent. Thyssenkrupp verloren mit den europaweit schwachen Stahlwerten 4,1 Prozent, zudem fallen sie wie erwartet aus dem Stoxx-600-Index. Salzgitter gaben um 3,1 Prozent nach, Arcelormittal um 5,2 Prozent. Ubisoft verloren 5 Prozent - nach Rauswurf aus dem Stoxx-600-Index und negativen Analystenstimmen. Gegen den Trend stiegen Watches of Switzerland um 6,3 Prozent. Hier läuft alles gemäß den Erwartungen des Managements, das die Prognose erneut bekräftigte. Bei Swiss Life (+1,1%) hatten die Halbjahresergebnisse überzeugt.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwächer - Symrise stellten mit 1,9 Prozent Plus den Tagessieger. Autoaktien tendierten schwach. Die VW-Aktie rutschte um 1,2 Prozent ab. Die Verschärfung des Sparkurses wird nicht als Kaufgrund gesehen. So hieß es von der DZ Bank, die Gewinnschätzungen des Marktes für 2024 und 2025 könnten sinken. Denn Kosten für Restrukturierung und Personalmaßnahmen könnten belasten, zudem impliziere die Nachricht eine schwache Entwicklung der Marke VW. Andere Autowerte wie Mercedes-Benz und BMW gaben bis zu 1,9 Prozent nach. Commerzbank sanken um 2,4 Prozent, Deutsche Bank um 1,6 Prozent. Im Handel wurde darauf verwiesen, dass die Zinsmarge mit den kommenden EZB-Zinssenkungen fallen dürfte. Dazu hätten viele Institute bisher kaum Rückstellungen für Immobilienkredite gebildet. Auch aus Rüstungsaktien zogen sich Anleger zurück. Renk fielen 6,8 Prozent, Hensoldt 3,3 Prozent und Rheinmetall 1,4 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Die sehr schwachen US-Börsen haben die Kurse der deutschen Aktien noch etwas weiter nach unten gezogen. Die Nachrichtenlage war jedoch dünn. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Sehr schwach - Konjunktursorgen veranlassten die Anleger zum Rückzug. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe lag deutlicher als erwartet im Kontraktion anzeigenden Bereich. Die Subkomponenten für Beschäftigung und Preise waren jedoch höher als angenommen, was wiederum Zinssenkungshoffnungen dämpfte. Auch der von S&P Global ermittelte Industrie-Einkaufsmanagerindex enttäuschte. Angeführt wurden die Verlierer von Halbleiterwerten. Marktteilnehmer verwiesen auf den schwachen chinesischen Industrie-Einkaufsmanagerindex vom Wochenende. Daneben hatte in den USA der Halbleiter-Branchenverband Semiconductor Industry Association einen unterdurchschnittlichen Chip-Absatz gemeldet. Nvidia sackten um 9,5 Prozent ab, AMD um 7,8 Prozent und Intel um 8,8 Prozent. Der Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index verlor rund 8 Prozent. Um 6,1 Prozent nach unten ging es für US Steel, nachdem sich die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gegen die Übernahme des Stahlherstellers durch die japanische Nippon Steel ausgesprochen hatte. Boeing verbilligten sich um 7,3 Prozent. Wells Fargo hatte die Aktie auf "Verkaufen" abgestuft.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,88         -3,9        3,92      -54,3 
5 Jahre                  3,65         -5,3        3,70      -34,9 
7 Jahre                  3,74         -6,0        3,80      -23,3 
10 Jahre                 3,84         -6,4        3,91       -3,8 
30 Jahre                 4,14         -6,0        4,20       16,6 
 

Angesichts der heftigen Kursverluste bei Aktien flüchteten Anleger in den "sicheren Hafen" des Anleihemarkts, was dort die Renditen drückte.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:10   % YTD 
EUR/USD           1,1056        +0,1%     1,1045     1,1037   +0,1% 
EUR/JPY           160,57        -0,0%     160,64     160,84   +3,2% 
EUR/CHF           0,9384        -0,1%     0,9392     0,9386   +1,1% 
EUR/GBP           0,8429        +0,0%     0,8426     0,8429   -2,8% 
USD/JPY           145,25        -0,1%     145,44     145,71   +3,1% 
GBP/USD           1,3116        +0,0%     1,3110     1,3094   +3,1% 
USD/CNH           7,1095        -0,2%     7,1210     7,1215   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        56.713,30        -2,4%  58.099,75  57.824,45  +30,2% 
 

Der Dollarindex zeigte sich nach dem enttäuschenden ISM-Index gut behauptet. "Solange keine neuen Erkenntnisse aus der US-Wirtschaft deutlich machen, dass die Federal Reserve die Zinsen eher um 25 Basispunkte als um 50 Basispunkte senken dürfte, wird die Erholung des [Dollar] wahrscheinlich begrenzt bleiben", so die Analysten von Unicredit. Der entscheidende Prüfstein seien die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 04, 2024 01:31 ET (05:31 GMT)

Am Morgen gerät der Dollar etwas unter Druck, der Dollarindex verliert 0,2 Prozent - der Euro steigt entsprechend. Eine risikoaverse Dynamik scheine die Richtung am Devisenmarkt zu bestimmen, wobei sichere Währungshäfen wie Yen und Franken zulegten, sagt Makroanalyst Vishnu Varathan von Mizuho Securities.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          69,92        70,34      -0,6%      -0,42   -1,5% 
Brent/ICE          73,38        73,75      -0,5%      -0,37   -2,6% 
 

Die Ölpreise gaben erneut deutlich nach. Die Preis für die Sorte WTI sank um 4,4 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf andauernde Nachfragesorgen, vor allem mit Blick auf die verhaltende Wirtschaftsentwicklung in China.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.495,83     2.492,91      +0,1%      +2,92  +21,0% 
Silber (Spot)      28,06        28,08      -0,1%      -0,02  +18,0% 
Platin (Spot)     908,55       908,00      +0,1%      +0,55   -8,4% 
Kupfer-Future       4,03         4,03      -0,0%      -0,00   +2,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold verzeichnete einen kleinen Rücksetzer, blieb dabei aber in der Nähe des jüngst erreichten Rekordhochs. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,4 Prozent. Marktteilnehmer sahen jedoch eine ungebrochen rege Nachfrage nach dem Edelmetall, bedingt durch geopolitische und konjunkturelle Unwägbarkeiten.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

EZB

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht die Inflation auf einem guten Weg. "Die große Welle der Inflation ist überstanden", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Er wollte sich aber nicht festlegen, ob er bei der nächsten EZB-Ratssitzung am 12. September für eine Zinssenkung stimmt. "Im EZB-Rat haben wir betont, dass wir uns nicht vorab festlegen und abhängig von den Daten entscheiden", so Nagel.

HANDEL CHINA - DEUTSCHLAND

Die SPD will mit einer Neuordnung von Import-Regelungen der EU gegen Billiganbieter aus China wie Shein oder Temu vorgehen. "Ich bin nicht länger bereit, tatenlos zuzusehen, wie der deutsche Markt von chinesischen Versandhändlern mit Produkten zweifelhafter Qualität geflutet wird", sagte der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, dem Handelsblatt.

KONJUNKTUR AUSTRALIEN

Die australische Wirtschaft hat im zweiten Quartal ein schwaches Wachstum verzeichnet. Das BIP legte um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu. Zum Vorjahreszeitraum betrug das Plus 1,0 Prozent. Die Werte entsprachen den Erwartungen der Ökonomen. Das Wachstum war im Jahresvergleich - die Corona-Zeit ausgenommen - das niedrigste seit 1992.

KONJUNKTUR CHINA

Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im August verlangsamt. Der von Caixin und S&P ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor verringerte sich auf 51,6 (Juli: 52,1) Punkte. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im August auf 50,3 (Vormonat: 50,2) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.

QIAGEN

hat für ihre neuen Wandelschuldverschreibungen die finalen Bedingungen festgelegt - unter anderem einen anfänglichen Wandlungspreis von 64,0129 US-Dollar je Aktie. Dieser entspricht wie geplant einem Aufschlag von 44 Prozent auf den Referenzaktienkurs von 44,4534 Dollar, der dem volumengewichteten Durchschnittskurs der Aktien an der Nyse am 3. September entspricht. Bereits bekannt ist, dass die Emission mit Fälligkeit 2031 nun ein Volumen von 500 Millionen Dollar und eine jährliche Verzinsung von 2,5 Prozent haben wird.

NVIDIA

Einem Bericht von Bloomberg zufolge hat das US-Justizministerium Nvidia und andere Unternehmen vorgeladen, um Beweise dafür zu finden, dass der Chiphersteller gegen Kartellgesetze verstoßen hat. Das Ministerium hatte den Unternehmen zuvor Fragebögen zugesandt, so dass die Vorladungen eine Eskalation der staatlichen Untersuchung darstellten, heißt es in dem Bericht.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/cln/flf

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