Moderater, aber ausgedehnter Aufschwung könnte die Aktienmärkte stützen
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Weltwirtschaft erholt sich zusehends, und in vielen Industrieländern dürfte sich das Wachstum in den nächsten drei bis vier Jahren wieder normalisieren. Aus Sicht der Aktienanleger sieht der Chefökonom von Invesco, John Greenwood, in diesem Umfeld vor allem zwei positive Aspekte: eine nachhaltig niedrige Inflation – insbesondere in den Industrieländern – und einen ungewöhnlich langen zyklischen Aufschwung, da sich der anhaltende Prozess der Bilanzgesundung in einem unterdurchschnittlichen Geld- und Kreditwachstum niederschlägt, mit entsprechend anhaltenden Kapazitätsreserven. „Damit dürfte sich das kontinuierliche BIP-Wachstum auf mehrere Jahre hinaus in einem moderaten Ertragswachstum niederschlagen, was wiederum die Aktienmärkte stützen sollte“, schreibt Greenwood in seinem Economic Outlook für das vierte Quartal 2013. An den Rentenmärkten werden Anleger seiner Meinung nach im gleichen Zeitraum bestenfalls die Kupons kassieren können und mit wiederholten Ausverkäufen rechnen müssen.
Insgesamt rechnet der Chefökonom von Invesco 2013 mit „einem weiteren Jahr unterdurchschnittlicher Wachstumsraten bei einem geringen Inflationsdruck, da die duale Problematik der Bilanzreparaturen in den Industrieländern und der Strukturreformen in den Schwellenländern die wirtschaftliche Dynamik weiter begrenzt.“ Erst wenn die Wirtschaft auf einen stabileren, nachhaltigen Wachstumspfad zurückgekehrt sei, könnten die Notenbanken schrittweise und moderate Zinserhöhungen erwägen. Während derartige Phasen der Zinsnormalisierung in der Vergangenheit zwei bis drei Jahre gedauert hätten, könnten die Zinserhöhungen diesmal aufgrund des schwächeren Wachstums und der geschwächten Bilanzen jedoch noch gemäßigter ausfallen und auf einem niedrigeren Niveau enden.
Da sich die Aufmerksamkeit der Märkte weiter auf Zeitpunkt und Umfang der angekündigten Drosselung der Anleihekäufe durch die Fed konzentriert, könnte sich die zuletzt verzeichnete erhöhte Marktvolatilität bis zur nächsten Pressekonferenz der Fed am 18. Dezember fortsetzen. Daneben könnten die Sorgen über Syrien, die Auseinandersetzung über die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA und die Frage der Nachfolge von Fed-Chef Bernanke die Märkte destabilisieren.
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