MISTER SPEX - Das Geschäftsmodell funktioniert nicht
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- MISTER SPEX SE INH O.N.Kursstand: 4,380 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- MISTER SPEX SE INH O.N. - WKN: A3CSAE - ISIN: DE000A3CSAE2 - Kurs: 4,380 € (XETRA)
Unternehmen wie Mister Spex, schaffen es trotzdem noch, auch die tiefsten Erwartungen immer noch irgendwie zu unterbieten. Die gestrige Gewinnwarnung des Unternehmens fällt jedenfalls heftig aus. Um Ausreden in der Adhoc ist das Management derweil nicht verlegen. Bei Kontaktlinsen und Sehhilfen handelt es sich sicher um vieles, aber kein zyklisches Geschäft mit hohen Nachfrageschwankungen. Mister Spex kennt seine Kunden lange genug, um wissen zu müssen, wann diese welche Bestellungen tätigen.
Blind auf beiden Augen?
Mitte Mai habe ich die Aktie als ungewisse Wette bezeichnet, deren einziges Asset es ist, auf einem Berg an Geld zu sitzen, der allmählich abschmilzt. Diese Meinung kann ich nach der Mitteilung von gestern Abend nur wiederholen. Der Halbjahresbericht liegt aktuell leider noch nicht vor, um zu prüfen, wie viel Geld in den letzten Monaten verbrannt worden ist. Dieser soll erst am morgigen Tag erscheinen. Aber sei es drum. Den Krieg, die Pandemie und die Inflation als Begründung vorzuschieben, dass es beim Thema Brillen zu einem Nachfrageeinbruch gekommen, halte ich zumindest für fragwürdig. Fielmann berichtet zwar auch davon, dass Kontaktlinsen margenschwächer seien, doch hier ist man zum Halbjahr im E-Commerce Geschäft immerhin um 31 Prozent gewachsen.
Mister Spex, als reiner Onlinehändler, gibt nun ein geplantes Wachstum beim Umsatz von 7 bis 12 Prozent aus. Statt eines EBITDA von mehr als 4,1 Mio. EUR wird jetzt ein Verlust von 3 bis 6 Prozent auf Ebene des EBITDA erwartet. Bei 210 Mio. EUR Umsatz und -5 Prozent an Marge bedeutet dies ein EBITDA von -10,5 Mio. EUR, statt bisher erwarteter über +4 Mio. EUR.
Mister Spex ist derzeit ein astreiner Restrukturierungsfall. 150 Mio. EUR kostet dieser derzeit an der Börse. Wenn am Jahresende noch 70 Mio. EUR Cash da wären, dann ist die Hälfte davon immerhin werthaltig unterlegt.
Fazit: Vieles bei Mister Spex erinnert derzeit an die frühere windeln.de, die im Laufe ihrer Börsenkarriere nie ein funktionierendes Geschäftsmodell entwickeln konnte. Anleger bleiben an der Seitenlinie, bis zumindest erste Besserungssignale kommen. Berenberg stuft die Aktie heute Morgen in erster Reaktion von 24,50 EUR auf 8 EUR im Kursziel ab und bleibt auf "Kaufen". Immer noch viel zu viel.
Jahr | 2021 | 2022 | 2023e* |
Umsatz in Mio. EUR | 194,00 | 210,00 | 225,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -0,50 | -0,85 | -0,70 |
Gewinnwachstum | 70,00 % | -17,65 % | |
KGV | -9 | -5 | -6 |
KUV | 0,8 | 0,7 | 0,7 |
PEG | neg. | 0,4 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
Handle Aktien für 0 € Ordergebühren bei SMARTBROKER+
ab 500 € Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Steuern und SEC Gebühr. Nutze über 2.500 Aktiensparpläne für 0€ Ordergebühren von A wie Adidas bis Z wie Zoom.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.