Kommentar
14:32 Uhr, 29.09.2015

Mini-FDax im Anmarsch?

Der FDax ist der unangefochtene König unter den Heavytradern und Institutionellen in Deutschland. Allerdings nicht für Normalsterbliche, denn ein sechsstelliges Konto aufwärts sind Voraussetzung bei fünfstelliger Margin für einen einzigen Kontrakt, der 25€ pro Punkt bewegt. Das könnte sich aber bald ändern.

Noch heuer soll ein neuer Mini-Kontrakt eingeführt werden, der mit Sicherheit Fans finden wird. Unter Futures-Tradern natürlich, aber auch unter jenen CFD- und Zertifikatetradern, die schon jetzt mit höheren Stückzahlen arbeiten.

Eine offizielle Bestätigung der EUREX steht zwar noch aus, doch die Indizien verdichten sich. Wie heißt es so schön: Eine Schwalbe macht noch keinen Herbst. Doch wenn eine zweite Quelle ins selbe Horn stößt, ist es in der Regel wert der Sache nachzugehen.

Einen genauen Zeitplan können wir noch nicht bestätigen, in einigen Tagen dürfte dieser allerdings fixiert werden. Wir werden an dieser Stelle dann so rasch wie möglich über die finalen Details informieren.

Spezifikationen

Wenn der Mini-FDax kommt, sieht er ziemlich fix so aus:

  • 5€ pro Punkt statt 25€ pro Punkt
  • entsprechend muss nur ein Fünftel der Margin des vollen Kontraktes hinterlegt werden
  • Tick-Size = 1 Punkt. D.h. die Kursstellung findet nicht wie beim vollen FDax in halben, sondern nur noch in ganzen Punkten statt.

Chancen und Risiken

Die Chancen für dieses neue Instrument sind sicher gegeben. Viele Futures-Trader sind nun in der Lage, die Positionsgröße und damit das Risiko flexibler zu gestalten als bisher. Das wirkliche Ziel der EUREX sind aber natürlich mehr Umsätze in Summe, sprich, das anlocken neuer Zielgruppen.

Im Visier sind dabei sicherlich auch die aktiven Zertifikate- und CFD-Trader, sprich Daytrader mit hohen Volumina. Der Dax ist schließlich neben dem EUR/USD das beliebteste Tradingvehikel im deutschsprachigen Raum, der FDax selbst für ein Gros der privaten Trader aber in der Skalierung zu teuer gewesen.

Ob es realistisch ist, dass jene Trader die bisher schon mindestens 5 CFDs oder 500 Zertifikate pro Trade (=5€ pro Punkt) gehandelt haben, sich tatsächlich die Mühe eines Broker- und Instrumentenwechsels machen werden, haben wir verschiedene Anbieter gefragt.

Zertifikate-Emittenten

Einer der größten Emittenten von Zertifikaten und Optionsscheinen, HSBC Trinkhaus, beschreibt die zu erwartenden Auswirkungen auf die eigenen Umsätze als, Zitat, "seismisch wohl nicht messbar". Gleichwohl wird eingeräumt, dass die Ausschaltung der Zwischenhändler in Form der Emittenten sicherlich nicht unattraktiv sei für den ein oder anderen. Man konzentriere sich weiterhin auf das eigene Geschäft und wolle auf dieses geplante neue Konkurrenzprodukt nicht aktiv reagieren.

CFD-Broker

Jens Chrzanowski für Admiral Markets UK (Rabatte für Mitglieder von BrokerDeal):

"Alle Verbesserungen an der Börse begrüßen wir! Aber für unser CFD Geschäft rechnen wir mit keinerlei Auswirkungen - im Gegenteil: je mehr Trader sich für den DAX interessieren, desto besser", sagt Jens Chrzanowski vom Brokerhaus Admiral Markets UK. "Ende September haben wir die DAX30 Ausführungszeit nochmals optimiert, wir liegen nun bei konstant 1 Punkt Spread typisch bei 0,3 bis 0,5 Sekunden auch für CFDs. Keine Kommissionen dabei und viel geringere Margin als der neue Mini-Future - möge jeder Kunde frei wählen, welches Instrument er traden möchte!"

Lars Gottwik für JFD Brokers (Rabatte für Mitglieder von BrokerDeal):

"Sollte sich dieses Gerücht bestätigen, werden wir selbstverständlich umgehend reagieren. Diese Neueinführung halten wir für eine sehr sinnvolle Innovation. JFD Brokers wird den Mini-FDax wie gewohnt als CFD, mit geringeren Kapitalanforderungen als der Future selbst, abbilden. Natürlich mit 100% DMA/STP-Ausführung und voller Post-Trade Transparenz. Viele professionelle Händler setzen bewusst auf unser innovatives Agenturmodell, und wären sicher sehr erfreut über ein neues Produkt auf den DAX mit geringeren Marginanforderungen."

Futures-Broker

Rafael Neustadt für Captrader (Rabatte für Mitglieder von BrokerDeal):

"Wir finden das sehr positiv, und freuen uns darauf unseren Futures-Kunden dieses neue Produkt zu den üblichen Top-Konditionen zur Verfügung stellen zu können!"

Dominic Schorle für WH SelfInvest (Rabatte für Mitglieder von BrokerDeal):

"Die Gerüchte um einen Mini Dax gab es in der Vergangenheit schön öfters. Dass dies nun konkret wird, ist für WH SelfInvest als Deutschlands Futures Broker #1 natürlich ideal."

Fazit

Alles in allem wirken die Nicht-Futures-Broker unberührt, während sich die Futures-Broker natürlich über diese Innovation freuen würden. BrokerDeal wird die Entwicklung genauestens im Auge behalten, um unseren Mitgliedern sofort ab Einführung ein attraktives Angebot machen zu können für den Handel des Mini-FDax über unsere Partner WH SelfInvest und CapTrader.

Entscheidend für den Erfolg wird genügend Interesse bzw. Handelsvolumen von Beginn des Handels an sein. Dazu gehören auch einmal durch die EUREX kommunizierte Zeitpläne einzuhalten. Damit ein PR-Flop wie bei den FX-Futures vermieden wird, wo durch wiederholte Verzögerungen das Image des an sich vernünftigen Instrumentes schon vor Start enorm beschädigt wurde.

Wir halten Sie auf dem Laufenden, viel Erfolg beim Trading
Michael Hinterleitner
www.brokerdeal.de

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  • Michael Hinterleitner
    Michael Hinterleitner

    Die EUREX hat mittlerweile offiziell bestätigt: Startschuss des Mini-Dax-Futures mit 5€ pro ganzem Punkt ist am 28. Oktober!

    12:05 Uhr, 01.10.2015